Poseidon
Action, USA 2006, 98 Minuten, ab 12
Originaltitel: Poseidon; Deutschlandstart: 12.07.2006 (Warner Bros.); Regie: Wolfgang Petersen; Produktion: Wolfgang Petersen, Mike Fleiss u.a.; Drehbuch: Mark Protosevich nach dem Roman von Paul Gallico; Musik: Klaus Badelt; Kamera: John Seale; Schnitt: Peter Honess

mit Kurt Russell (Robert Ramsey), Josh Lucas (Dylan Johns), Richard Dreyfuss (Richard Nelson), Jacinda Barrett (Maggie James), Emmy Rossum (Jennifer Ramsey), Mike Vogel (Christian), Mía Maestro (Elena), Jimmy Bennett (Conor James), Andre Braugher (Captain Bradford), Freddy Rodríguez (Valentin), Kevin Dillon (Lucky Larry), Kirk B.R. Woller (Chief Officer Reynolds), Stacy Ferguson (Gloria), Kelly McNair (Emily) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Website (Warner Bros. )
Trailer (Warner Bros. )
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Wie kommen wir hier raus? - Bitte, zu Ihrem eigenen besten: Befolgen Sie die Anweisungen meiner Offiziere und bleiben Sie ruhig. Wir befinden uns wirklich in Sicherheit. - Der Captain will im Ballsaal bleiben.

Plot: Das imposante Kreuzfahrtschiff Poseidon befindet sich mit einer großen Menge Passagiere an Bord auf Kreuzfahrt. Als es in der Silvesternacht auf Mitternacht zugeht, kommt eine sehr selten auftretende 50 Meter-Flutwelle auf das Schiff zu. Als man dieses auf der Brücke bemerkt, versucht man noch, das Schiff zu drehen, aber es ist zu spät: Die Welle trifft das Schiff mit voller Wucht von der Seite und bringt es zum Kentern. Dabei sinkt die Poseidon allerdings nicht, sondern dreht sich um 180°, so dass der Kiel oben schwimmt. Viele der Passagiere überleben das Unglück nicht, doch die, die im Festsaal überlebt haben, werden vom Kapitän geben, Ruhe zu bewahren. Ihnen könne nichts weiter passieren, sie müssen nur auf Rettung warten. Eine kleine Gruppe von Passagieren unter der Führung von Dylan Johns (Josh Lucas) traut der Sache aber nicht und begibt sich auf eigene Faust auf einen Irrlauf durch das ganze Schiff, um bei den oberhalb der Wasserlinie liegenden Antriebsturbinen zu versuchen, nach draußen zu gelangen. Ein Wettlauf gegen das eindringende Wasser beginnt...

Kritik: Der Film Poseidon ist Wolfgang Petersens Remake des Katastrophenfilm-Klassikers Die Höllenfahrt der Poseidon von 1972 mit Gene Hackman und Ernest Borgnine in den Hauptrollen. Normalerweise ist es bei Remakes von alten Filmen so, dass, wenn sie nicht abgrundtief schlecht sind, sie äußerst selten an die Originale heranreichen. Petersen schafft es mit Poseidon aber, ein wirklich gelungenes Remake vorzulegen.
Die Grundstory des Originals ist erhalten geblieben. Die Figurenkonstellation wurde nur abgeändert und das Ende variiert. Ansonsten ist der Film dem Original sehr ähnlich. Allerdings fährt Petersen Special Effects auf, die grandios geworden sind. Das Hereinbrechen der Flutwelle über das Schiff und dessen Auswirkungen ist sensationell gut in Szene gesetzt. So etwas ist natürlich nur mit der heutigen Computerbearbeitung zu bewerkstelligen. Petersen kleckert da nicht, er klotzt! Und genauso zieht er den ganzen Film auf: Action, Spannung und tolle Trickeffekte bis es nicht mehr geht! Dabei ist der Film dann noch schnell auf Tempo geschnitten und mit der Lauflänge von 98 Minuten sehr kurz geraten.

Der Film ist aber nicht nur kurz, sondern auch kurzweilig, denn der Zuschauer ist durch den Wettlauf der kleinen Gruppe gegen das eindringende Wasser stets gefesselt. Hinzu kommt, dass natürlich die sich bei Katastrophenfilmen anbietenden Gefahrenquellen zu überwinden sind: Feuer, tiefe und klaustrophobisch enge Schächte, überflutetete Regionen, lose Stromkabel etc. Da kommt der Zuschauer kaum zum Durchatmen.
Da ist allerdings auch ein kleiner Kritikpunkt am Film. Wo sich das Original noch Zeit nimmt, die einzelnen Charaktere ein wenig näher auszuleuchten und dem Zuschauer näher zu bringen, verzichtet Petersen hier zu Gunsten der Action fast vollständig darauf. Außer bei den Figuren von Richard Nelson (Richard Dreyfuss), Robert Ramsey (Kurt Russell) und dessen Tochter Jennifer (Emmy Rossum), aber da auch nur oberflächlich. Manche Zuschauer werden das begrüßen, aber ich hätte mir da mehr Charaktertiefe bei den einzelnen Figuren gewünscht, damit man sich mehr mit ihnen verbunden fühlt und mehr mit ihnen mitfiebert. So bleiben einem die Figuren, die um ihr Überleben kämpfen, doch zu egal. Da fand ich das Original besser.
Bei Poseidon kommen hier und da natürlich auch heroische Szenen vor, aber für so einen Film kommt Petersen mit bemerkenswert wenig Pathos aus. So ist der Film wirklich rundum gelungen. Und seit Titanic gab es kein so dramatisches und gut in Szene gesetztes Schiffsunglück mehr zu sehen. Ich kann den Film nur wärmstens weiterempfehlen, vorausgesetzt man kann sich für Katastrophenfilme, wie sie in den 70ern aktuell waren, begeistern. Zusammen mit der heutigen Computertricktechnik ist das echt ein super Kinoerlebnis.

Fazit: Poseidon ist ein wirklich gelungenes Remake, das den Zuschauer fesselt und bestens unterhält. Für Katastrophen- und Actionfilmfreunde ein absolutes Muss. Die Computereffekte sind bombastisch und schon allein deshalb lohnt es sich, in den Film zu gehen. Wobei man ihn sowieso auf der großen Leinwand und nicht erst auf DVD genießen sollte, denn nur dort kommt er richtig zur Geltung. Ich gebe 8 von 10 überall herumliegenden Leichen.

Sebastian Schwarz
13.07.2006

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Mieserabel11%
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Hatte leichte Schwächen7%
Naja geht so9%
War okay9%
Gut10%
Sehr gut6%
Absolut hervorragend9%
Bester Film aller Zeiten6%

829 Stimmen
Schnitt: 4.8
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Nikolas (15.08.06): Also mal ehrlich, das war ja Titanic im Schnelldurchlauf! *ggg* Man lasse 2 hrs Liebesheschichte, wesentliche Handlung, Charakterausleuchtung, Antagonisten etc. weg und peng, kommt Poseidon dabei raus. Wie Olaf schon richtig feststellte: Wenn man sich auf Schwachsinn einstellt, kann man sich wirklich amüsieren, ich fand den Film dadurch sogar spannend. Auch wenn ich von Petersen mehr erwartet hätte. Aber die Boot-Tage sind anscheinend lange vergangen. So einen Film kriegt doch heute jeder 2.klassige Regisseur hin! Sfx waren okay, aber nicht mehr. Josh Lucas der Vorzeigeheld, Matt Dillon als wohl dümmlichster Fiesling aller Zeiten (was war das denn bitte??), ein herrliches schwachsinniges Happy End, richtig schön war der Film eigentlich immer nur dann, wenn Emmy Rossum im Bild war (sie ist einfach immer süß, einfach zum Klauen!), auch wenn sie leider den obersten Knopf zumachen musste (oh, welch prickelnde Erotik!*ggg*). Die mangelhaften Dialoge hatten zumindest den Vorteil, dass ich sie auf spanisch verstehen konnte. Ansonsten dumm, aber lustig, wenn man nichts besseres zu tun hat!
4 von 10 unrasierten Helden

Ralf (28.07.06): @Olaf: Selbstverständlich darf und sollte jeder seine eigene Meinung haben. Ich denke aber das man mit den Adjektiven aufpassen sollte die man mit einbaut.
Olaf (25.07.06): Eigentlich ist Poseidon gar nicht ein sooo schlechtes Remake. Meiner Meinung nach räumt es mit einigen Schwächen der Vorlage auf. So bietet der Film z.B. ein eigentlich dem Stoff eher angemessenes Setting, das auf überflüssigen Schnickschnack wie Charakterisierung von Figuren, Nebenhandlungen usw. verzichtet. Insofern ist Poseidon z.B. auch dem Petersen-Vorgänger Der Sturm gar nicht so unähnlich. - Trotzdem kann das Ding natürlich kein guter Film werden. Und das liegt nach meiner Meinung fast ausschließlich an der Vorlage.
Aus einem billigen, hanebüchenen B-Movie-Plot kann man kein A-Movie-Actionspektakel machen. Zumindest nicht aus diesem. Die Grundannahme, dass in einem auf dem Kopf liegenden Schiff das Wasser immer weiter steigt ist sowas von schwachsinnig, dass sie meiner Meinung nach in den Untiefen der Kinogeschichte versenkt gehört. Von vielen anderen Dingen, wie immer noch laufenden Tourbinen und Explosionen unter Wasser mal zu schweigen. Das konnte nichts werden! Das hätte keiner hinbekommen. Noch nicht einmal Emmerich. ;-)
Trotzdem fand ich Poseidon noch ganz unterhaltsam. Natürlich nur, wenn die Grundeinstellung stimmt, dass man jetzt absoluten Schachsinn schaut. Dann macht der Film Spaß. Ich habe gelacht! 5 von 10 federleichten Gasflaschen.

Olaf (19.07.06): @Ralf: Tja, so ist das nunmal. ;-) - Aber wäre doch auch langweilig, wenn alle dieselbe Meinung hätten, oder? :-D
Ralf (19.07.06): Ich wunder mich manchmal schon was hier für Meinungen vertreten sind.;(
Sebastian (16.07.06): @Art Vanderlay:
Mit den Schauspielleistungen gebe ich dir Recht, dazu habe ich aber auch nichts Positives gesagt! Die mangelnde Charakterzeichnung habe ich kritisiert! Die Dialoge sind für einen Action-Popcornkino-Film angemessen! Und die Musik empfand ich als passende Untermalung!
Abgesehen davon fühlte ich mich sehr gut unterhalten und die Computereffekte sind super! Der Rest steht ja bereits oben...

Art Vanderlay (15.07.06): Poseidon ist ein vollkommen misslungenes Remake, das den Zuschauer zu Tode langweilt. Für Katastrophen- und Actionfilmfreunde ein absolutes No-Go. Die Computereffekte sind solide aber unmotiviert aneinander gereiht, allein deshalb lohnt es sich nicht, in den Film zu gehen. Weder auf der großen Leinwand, noch auf DVD ist dieses Machwerk genießbar. PS: wer sich an saudummen Dialogen wie "Ist es sehr schlimm?" - "Es ist sehr schlimm!" nicht stört, sollte sich trotzdem das Eintrittsgeld sparen und auf eine Ausstrahlung auf RTL warten, dort wäre er genau richtig aufgehoben. @Sebastian: jeder hat seinen eigenen Geschmack, schon klar, aber Schauspielleistung, die auch jede Pappfigur hinbekommt, keinerlei Charakterzeichnung, dämliche Dialoge und ein pathetisch wabernder Musikbrei mußt du doch mitbekommen haben!
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