Der Rosarote Panther
Komödie, USA 2006, 95 Minuten, ab 6
Originaltitel: The Pink Panther; Deutschlandstart: 09.03.2006 (20th Century Fox); Regie: Shawn Levy; Produktion: Ira Shuman, Robert Simonds, Tracey Trench; Drehbuch: Len Blum, Steve Martin; Musik: Christophe Beck, Henry Mancini; Kamera: Jonathan Brown; Schnitt: George Folsey Jr., Brad E. Wilhite

mit Steve Martin (Inspector Jacques Clouseau), Kevin Kline (Chief Inspector Dreyfus), Beyoncé Knowles (Xania), Jean Reno (Gendarme Gilbert Ponton), Emily Mortimer (Nicole), Henry Czerny (Yuri) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Website (20th Century Fox )
Trailer (20th Century Fox )
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Ponton, finden Sie es nicht etwas merkwürdig, dass das Opfer absolut exakt in die Kreidemarkierungen auf dem Boden gefallen ist? - Ich glaube, die Kreidemarkierung ist erst danach entstanden. - Hach! Wir haben es hier mit einem Genie zu tun! - Inspektor Clouseau und sein Assistent Ponton bei der Tatortbegehung.

Plot: Der berühmteste Diamant der Welt, der "Rosarote Panther", wird nach einem Fußballspiel von der Hand des französischen Nationaltrainers Yves Gluant (Jason Statham) gestohlen, der dabei sein Leben verliert. Der ehrgeizige Chefinspektor Dreyfus (Kevin Kline) hofft auf Ruhm und Ehre, wenn er den Dieb und Mörder stellt. Um von seinen eigenen Ermittlungen abzulenken, setzt er zeitgleich den kauzigen, mehr als ungeschickten Inspektor Jacques Clouseau (Steve Martin) auf den Fall an - unterstützt durch seine hilfsbereite Sekretärin Nicole (Emily Mortimer) und durch Gendarm Gilbert Ponton (Jean Reno), der zugleich Dreyfus permanent über Clouseaus Aktivitäten auf dem Laufenden halten soll. Angetrieben von einer schier atemberaubenden Realitätsferne tappt Clouseau mehr als nur im Dunklen. Offen bleibt vor allem die Frage: Welche Verbindung besteht zwischen dem Verbrechen und Xania (Beyoncé Knowles), der Freundin des Ermordeten?

Kritik: Die Figur des trotteligen Inspektor Jacques Clouseau wurde erstmalig 1963 im gleichnamigen Film und in der Folge in mehreren Fortsetzungen unvergessen von Peter Sellers personifiziert. Wer in den vergangenen 40 Jahren niemals eine Wiederholung davon im Fernsehen gesehen haben sollte: Clouseau und dessen Ermittlungen bilden den Universaltypus des leicht weltfremden Polizisten, dessen Ermittlungen an den eigentlich offensichtlichen Indizien vorbei eher versehentlich zum Ziel führen. Im Rosaroten Panther geschieht dies humoristischer als etwa bei Peter Falk in der Columbo-Krimireihe, aber zumeist weit weniger zotig und kalauerüberfrachtet als in Leslie Nielsens Die nackte Kanone-Filmen.

Jede Neuverfilmung, die sich wieder um das pinke Juwel und um Inspektor Clouseau dreht, muss sich an den alten Klassikern messen. In aller Kürze gesagt: Obwohl dabei ein in weiten Strecken durchaus lustiger Film entstanden ist, bleibt die Neufassung im Schatten des großen Vorbildes.
Wie auch sämtliche anderen Haupt- und Nebenrollen wirkt vor allem Steve Martins Neuauflage des Jacques Clouseau von vorne bis hinten unterirdisch dümmlich - sogar verglichen mit dem späteren Sellers-Clouseau und dessen Slapstick-Einlagen. Letzterem möchte man immer noch mitunter abnehmen, dass hinter all der Realitätsferne doch ein roter Faden der Bauernschläue vorhanden ist. Dies fehlt der Neuinterpretation beinahe vollständig: Hier wird jede noch so billige Pointe mitgenommen, und notfalls wiederholt, falls man sie beim ersten Mal verpasst hat. Nicht zu vergessen die fortwährende, völlig überflüssige Verballhornung der französischen Sprache: Warum sprechen eigentlich Franzosen in Frankreich untereinander mit Akzent? Danke, liebes amerikanisches Produktionsteam!
Nebenbei bemerkt: Wer sich die 3-4 verschiedenen Trailerclips aus dem Internet herunter lädt, sieht fast alle lustigen Szenen schon vor dem Kinogang. Der Rest der Handlung zwischen den Gags ist weitmaschig gestrickt und beinahe vollständig vorhersehbar. Der in meinen Augen mit Johnny English (mit Mr. Bean Rowan Atkinson) erreichte Tiefststand der plump-humoristischen Polizei- bzw. Agentenfilm-Persiflagen wurde zwar nicht ganz unterschritten, aber der neue Rosarote Panther folgt ihm dicht auf dem Fuße.
Jean Reno wird in seiner Nebenrolle regelrecht verheizt, und auch für Steve Martins filmische Vita ist dies sicher kein Glanzlicht. Die Chance ist nun ein für allemal vertan: Aus diesem Remake hätte man mit denselben Darstellern, jedoch mit einem besseren Drehbuch weitaus mehr machen können. Bleibt zu hoffen, dass uns ein mögliches Sequel in diesem Fall erspart bleibt.

Fazit: Mit einem Eimer Popcorn gerade noch erträglich, und in weiten Strecken voll von Schenkelklopfer-Humor. Schwache 5 von 10 idiomatische Idioten oder idiotische Idiome.

Gero Zahn
12.03.2006

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868 Stimmen
Schnitt: 5.1
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Leser-Kommentare:
Sebastian (23.03.06): Wie ich es schon erwartet hatte: Der Film taugt nicht viel!!!!!!!
Er hat eine Story, die ziemlich dürftig und dumm ist! So wie der ganze Film eigentlich eher dumm und lächerlich, als lustig ist! Ich konnte nur ein paar Mal wirklich lachen! Wie Gero schon anmerkte, kennt man die meisten Gags sowieso schon aus den Trailern! Und da fand ich sie schon ziemlich unlustig! Am meisten habe ich mich nicht über den Film, sondern über einige Leute im Publikum amüsiert, die sich teilweise total weggelacht haben!
Martin spielt Clouseau so gut er kann, aber auf so dümmliche und übertriebene Weise, dass sich Peter Sellers bestimmt ein paar Mal im Grabe umgedreht hat! Beyoncé Knowles und Jean Reno sind überflüssig, wobei letzterer (den ich immer gerne sehe) wenigstens noch ein wenig der Fels in der Brandung zwischen den ganzen übertriebenen Albernheiten war. Kevin Kline dagegen war entgegen meinen Erwartungen ziemlich gut in der Rolle des Dreyfus!
Die beste Sache im Film war auf jeden Fall der Gag-Auftritt von Clive Owen als Agent! Obwohl ich ihn sonst nicht so mag, hat er spätestens hier bewiesen, dass er eindeutig 007-Millionen mal eine bessere Wahl für den Bond gewesen wäre als Daniel Craig!
Fazit: Dieser Film ist mal wieder ein Beweis dafür, dass man geniale Klassiker nicht neu verfilmen sollte! Ich fand's bestenfalls so lala und gebe mit viel gutem Willen noch so eben 5 von 10 Taschenmesser-Scheren!

Gero (15.03.06): Postscriptum: Der Presse zu Folge (Quelle: NW vom 15.03.2006, "Aus aller Welt") hofft Steve Martin, dass Der Rosarote Panther ein Kinoerfolg wird, weil er gerne den Clouseau in einem zweiten Teil erneut personifizieren würde. *seufz*
Eric Draven (13.03.06): Dieser Film wird wohl nicht in die Geschichte eingehen, aber lustig ist er allemal und der ein oder andere Gag ruft auch noch nach Tagen ein Schhmunzeln hervor.
6 von 10 "Damburger"

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