Originaltitel: 300; Deutschlandstart: 05.04.2007 (Warner Bros.); Regie: Zack Snyder; Produktion: Mark Canton, Bernie Goldman u.a.; Drehbuch: Zack Snyder, Kurt Johnstad, Michael Gordon; Musik: Tyler Bates; Kamera: Larry Fong; Schnitt: William Hoy mit Gerard Butler (König Leonidas), Lena Headey (Königin Gorgo), Dominic West (Theron), David Wenham (Dilios), Vincent Regan (Captain), Michael Fassbender (Stelios), Tom Wisdom (Astinos), Andrew Pleavin (Daxos), Andrew Tiernan (Ephialtes), Rodrigo Santoro (Xerxes), Giovani Cimmino (Pleistarchos) u.a. |
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Plot: 480 v.Chr. erobert der persische Gott-König Xerxes mit seiner gewaltigen Armee die bis dahin bekannte Welt. An den Grenzen Griechenlands angekommen, bietet er dem spartanischen König Leonidas (Gerard Butler) die kampflose Annexion Griechenlands an, die dieser jedoch ablehnt. Lieber will er als freier Grieche sterben als unter dem Oberbefehl Xerxes weiter zu herrschen. Als das Orakel Leonidas jedoch aufgrund eines heiligen Feiertages den für den Krieg notwendigen Segen verwehrt, beschließt dieser kurzerhand, sich mit einer Leibgarde von 300 Soldaten „auf Wanderung“ zu begeben, um sich bei den Termophylen der Übermacht der Perser zu stellen. Kritik:
300 ist nach Sin
City die zweite Verfilmung eines Comics von Frank Miller mit
der erneuten Anwendung des Digital Backlot Verfahrens. Was zu deutsch
heißt, dass die Darsteller fast ausschließlich vor dem Bluescreen
agieren und die Hintergründe in der Postproduktion einkopiert werden.
Das Ergebnis ist sozusagen Kino pur: Zack
Snyder, der zuletzt das Remake von Romeros Kult-Horrorfilm Dawn
of the Dead in Szene setzte, hat hier einen Sandalenfilm geschaffen,
der gleichzeitig Techno-Oper und episches Schlachtengemälde ist.
Dabei sind es gerade die digitalen Hintergründe, die dem Film seinen
antiken Flair verleihen und dies noch um einiges intensiver als die
Szenerien in Gladiator.
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Man
könnte beinahe sagen, dass die Antike hier, auch in ihrer Mystik,
wieder aufersteht. Gemäß eines Comicverfilmung soll hier
aber nichts realistisch wirken, sondern Popkorn kompatibel überzogen
und unterhaltsam. Die Geschichte ist die einer Heldensage, mit all ihren
fantasievollen Ausmalungen und Übertreibungen. So muss man sich
zum uneingeschränkten Genuss schon auf einen Wolf mit leuchtenden
Augen und einige andere Kreaturen einlassen, die antiken Sagen entstiegen
sind. Aber all das passt hier auch zusammen, ist Teil einer zu mystischer
Vergangenheit gewordenen Zeit. Fazit: 300 ist eine gelungene Mischung aus Sin City und Gladiator, Sandalen-Epos und Heldensage im CGI Hochglanzformat. Kompatibel sowohl für Genrefans wie auch romantische Abende zu zweit. 8 von 10 die Sonne verdunkelnden Pfeilen. |
Nikolas
Mimkes 23.02.2007 |
Leser-Kommentare: |
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Steve (23.10.07): Einfach ein langweiliges Stück Kino, das seine schnarchige Erzählweise in Tonnen von CGI ertränkt bis es kaum mehr auszuhalten ist, nur Packung - kein Inhalt. Der seit Matrix ausgenudelte SlowMo-Effekt kann auch bei den plastischsten Blutstropfen der Filmgeschichte nicht verhehlen, dass die Spartaner einfach nur nerven. Bei Xerxes wird gesoffen und gefeiert - da kriegt jeder Krüppel noch einen Harnisch - bei den Spartanern geht man zum Lachen ins Brunnenloch. Warum muss man sich so lange diesen Plastikmist reinziehen bis der letzte der 300 Nervensägen in dieser (nicht akkuraten) Comicumsetzung ins Gras beißt? So viel Lebenszeit hat doch kein Mensch. |
Eric Draven (25.04.07): Sehr gute Comic-Verfilmung, die jedoch nicht ganz an Sin City rankommt. Fasst man die Story zusammen geht es um die 300 die gegen ein zahlenmäßig überlegenes Heer antreten "muss". Und obwohl man das Ende kennt, habe ich dennoch mitgefiebert und hatte doch ein wenig Hoffnung, dass es klappen könnte... Großartige Bilder, heroische Reden und Taten und eine ausgezeichnete Kampfchoreographie. 7 von 10 Spaziergängen in Richtung Norden. |
DocT (23.04.07): Das was der Film hier total rausslässt ist, dass die Jungs gar keine Demokratie hatten. Sie lebten in einer strengen Diktatur u. unterdrückten/versklavten ein Nachbarvolk (Name mir unbekannt aber so vergleichbar als würden die Bayern über die Schwaben herrschen), durch dass sie sich ihre kriegerische Lebensweise erhalten konnten, die sie meistens gegen dieses unbekannte grich. Nachbarvolk einsetzten und nicht etwa gegen die Perser. Das erledigten zumeist die Athener. |
Jenna (14.04.07): Ich fand den Film leider auch enttäuschend steril und langweilte mich zwischenzeitlich... Schade, da hatte ich mir wesentlich mehr erhofft aber leider kam das ganze nicht in die Gänge und der schon genannte Erzähler erinnerte an Märchenstunde mit Opa. Es hatte was von einem Volkshochschul-Diavortrag "antike Schlachtgemälde" und ließ Dynamik vermissen. An Zeitlupen-Makros hat man sich ja nun auch seit Matrix 1 inzwischen wirklich sattgesehen. Schön waren die Männer anzusehen und auch die Kampfchoreographie fand ich gelungen. Trotzdem hab ich irgendwie "keinen hochgekriegt" ;/ Zu den wenigen berührenden Momenten zählte Butlers entrückter Blick in den Himmel kurz vorm Ende - darum (und für seinen erfreulichen Anblick) geb ich Leonidas 10 von 10 postertauglichen Kreuzigungsreferenzen, der ganze Film kriegt aber nur 5 von 10 wogenden Weizenfeldern |
Nikolas (13.04.07): Ehrlich gesagt, was die ganze Mentalität von perfekten Kriegern und Aussortieren von minderwertigem Leben angeht: Natürlich wäre das in dieser Hinsicht der Lieblingsfilm für besagten Hernn mit Schnautzbart gewesen, aber es ist kein Film für die Aktualität, sondern ein Popkornfilm über eine antike Zivilisation. Und all dies in einem Film, in dem es über längst vergangene Zeiten geht und der mit coolen Sprüchen und tollen SFX unterhalten will und nicht mit seiner message, finde ich das alles okay. Hier soll ja nichts für die heutige Zeit gerechtfertigt oder gebilligt werden. Wenn es darum ginge und nicht nur um einem Popkornfilm, dann hätte ich den Film weder genießen noch so gut bewerten können. Wenn man von der Mentalität der Spartaner ausgeht und das auf die heutige Zeit bezieht, ist 300 natürlich extrem bedenklich! Aber darum geht es hier IMO nicht! Das die Taliban, wenn sie sich denn dazu herablassen, Filme der Amis zu gucken, den Gedanken der Wenigen gegen die Übermacht für ihre Zwecke missbrauchen könnten, klar können die das. Aber mein Gott, da brauche die glaube ich den Film nicht mehr und wieviele positive Dinge/Gedanken wurden schon mittbraucht? Das Hakenkreuz ist in seiner heutigen Bedeutung schließlich auch eine Perversion der ursprünglichen Bedeutung, im japanischen heute noch das zeichen für Tempel... |
hanse (13.04.07): mensch, mensch, diese ganzen bedenken wegen irgend einer message die nicht so besonders pc ist - ich fand es direkt befreiend, dass der film in seiner überzeichnung so aufgeht. |
Ratzeputz (11.04.07): Gott sein Dank wenigstens eine FSK 16!!! Bildgewaltig? Ja. Überzeichnet? Ja, perfekt gemachte Comicverfilmung. ABER die Message die da transportiert wird ist doch zumindest fragwürdig. Ich bin wirklich erschüttert. Um fair zu bleiben: Optik: 10, Story: 4, Umsetzung: 0. Hier wurde wirklich jedes mögliche Klischee bis auf den zweiten i-Punkt überreizt. Sehenswert? Ja, aber die Kotztüte für die politische Weltanschauung nicht vergessen. 4 von 10 unnötigen Nippeln. |
Stephanie (11.04.07): Optisch war der Film wirklich ein Augenschmaus! Die Bilder haben mich wirklich vom Hocker gehauen. Die Story und die Message, die von Sandra ja ausführlich erklärt wurde, waren nicht ganz so toll, mich hat es jedoch nicht allzusehr gestört, da ich fast nur auf den Astralkörper von Gerard Butler fixiert war. ;-)Ich gebe es zu: Ich war, dank Gerard Butler, in dem Film nicht ganz zurechnungsfähig. Man möge mir dies bitte verzeihen. Ich bin auch nur eine Frau. ;-)Für die tollen Bilder, die fantastische Musik UND Gerard Butler gebe ich trotz der schlechten Story immer noch 7 von 10 Sixpacks. |
GinaWild@www.Blauwurst.de (10.04.07): Also absoluter Hammer. Die Spezieal Effekts, die Storry, eine gelungene Comic umsetzung erster Klasse. Nur zu empfehlen, ein richtiger Männer Film!!! ;-) |
miller (07.04.07): Der film will doch eher unterhalten. Für alle die eine tiefgründige Geschichte erwarten, müssten doch eigentlich reichlich gewarnt worden sein. Den Comic-Band gibt es schon seit einer geraumen Zeit und wer es "gelesen" hat (wie ich), sollte jetzt nicht überrascht gewesen sein.(Vor allem über die Stimme aus dem Off). Die fragwürdige Ideologie, dass behinderte Menschen weniger wert sind, ist sogar im Film weniger dramatisch dargestellt als im Comic selbst. Im Film darf er die Spartaner unterstützen, ABER nicht auf dem Schlachtfeld. Der Behinderte Mensch in dem Film handelt, wie er handelt, weil er in der Gesellschaft die dargestellt ist groß geworden ist. Naja zuviel über dieses eine Thema. Meiner Meinung nach kann die Propaganda die im Film betrieben wird auch von den Taliban missbraucht werden. "Eine kleine Gruppe stellt sich einer Übermacht und setzt ein Zeichen". nur weil der film jetzt von den Amis gemacht wurde... Für mich unterhält er sehr gut und fesselt den Betrachter visuell. Die Story dreht sich um eine Gesellschaft die Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld verehrt. Jeder der da eine Propaganda für eine Richtung sieht, will sie sehen. Mich regt eher das Gerede auf, das danach gemacht wird. Eine weitere gute Verfilmung eines Frank Miller Comics mit guten Darstellern und wunderschönen Bildern. 9 von 10 Äpfeln die auf den Leichenbergen der Gegener gegessen werden |
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