Yella
Drama, Deutschland 2007, 88 Minuten, ab 12
Originaltitel: Yella; Deutschlandstart: 13.09.2007 (Piffl); Regie: Christian Petzold; Produktion: Florian Koerner von Gustorf, Michael Weber; Drehbuch: Simone Baer, Christian Petzold; Kamera: Hans Fromm; Schnitt: Bettina Böhler

mit Nina Hoss (Yella), Devid Striesow (Philipp), Hinnerk Schönemann (Ben), Burghart Klaußner (Dr. Gunthen), Wanja Mues (Sprenger), Barbara Auer (Barbara), Martin Brambach (Dr. Fritz), Joachim Nimtz (Prietzel), Peter Benedict (Friedrichs Anwalt), Selin Bademsoy (Dr. Gunthens Tochter), Peter Knaack (Insolvenzverwalter) u.a.

Filmplakat
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Kennen Sie das Broker-Posing? So junge Anwälte in beschissenen Grisham-Filmen? ... Ich mag es eigentlich nicht so, in Verhandlungen da zu sitzen, aber es hat seine Wirkung. Wenn ich den Broker mache, dann beugen Sie sich zu mir und flüstern mir was ins Ohr. - Und was? - Egal, irgendwas. - Yella bekommt Instruktionen für die Verhandlung.

Plot: Als Yella (Nina Hoss) eine neue Stelle als Buchhalterin bekommt, scheint es in ihrem Leben bergauf zu gehen. Doch als sie sich von ihrem Vater verabschieden will, taucht ihr Ex-Freund auf und bedrängt Yella, sie zum Bahnhof fahren zu dürfen. Etwas widerwillig lässt sie sich darauf ein.
Aber Ben (Hinnerk Schönemann) hat alles andere im Sinn als Yella fahren zu lassen. Nachdem er ihr vorgeworfen hat, ihn im entscheidenden Moment sitzen gelassen zu haben, fährt er das Auto von einer Brücke in den Fluss. Doch Yella kann sich aus dem Wasser retten und schafft es abgebrüht sogar noch, ihren Zug zu erwischen. Als sie aber am Ziel angekommen ist, stellt sich das Stellenangebot als Flopp heraus.
Denn die Firma, so erfährt Yella von Philipp (Devid Striesow), einem Broker aus ihrem Hotel, steht kurz vor dem Bankrott und stellt offiziell gar nicht mehr ein. Zu ihrem Glück kann Philipp Yellas Hilfe bei einigen Verhandlungen gebrauchen. Die beiden stellen sich bald als ein gutes Team heraus und es entwickelt sich eine Liebesbeziehung. Doch das neue Glück wird bald getrübt. Denn Ben scheint sie zu verfolgen und taucht sogar unerwartet in ihrem Hotelzimmer auf. Überhaupt bemerkt Yella sonderbare Vorkommnisse in ihrer unmittelbaren Umgebung und bald wird ihr klar, dass irgendetwas nicht stimmen kann.

Kritik: Nach dem äußerst depressiven, beinahe apathischen Gespenster ist Christian Petzhold hier ein weitgehend spannender, trotzdem sehr ruhiger Film gelungen, der seine Stärke hauptsächlich aus der Leistung seiner Hauptdarstellerin bezieht. Nina Hoss gewann entsprechend auf der Berlinale 2007 auch den Preis als beste Darstellerin.
Petzholds Stärke liegt darin, seine Szenen so sorgfältig zu inszenieren und ihre Wirkung auszuspielen, dass er kein Tempo braucht. Trotz der Langsamkeit entstehen jedoch keine Längen oder lose Enden. Auch wenn nicht immer unbedingt auf den ersten Blick erkennbar, hängt doch alles zusammen und ergibt ein Ganzes. Zwar sind gewisse Vorbilder aus der Traumfabrik deutlich erkennbar, doch hat Petzhold gar keine großen Effekte nötig, sondern versteht es, mit Kleinigkeiten wie Sounddesign und der immer wiederkehrenden Mondscheinsonate eine unterschwellige, surreale und stellenweise beinahe bedrohlich wirkende Atmosphäre zu schaffen.
Unterdessen kommt auch der Humor nicht zu kurz, was den Film immer wieder auflockert - obwohl die Business-Welt doch nicht unbedingt geeignet für Unterhaltungskino ist.

Fazit: Wirklich neu oder innovativ ist in Yella nichts, an sich hat Christian Petzhold hier nur eine interessante und weitestgehend gelungene Variation bereits da gewesener Thematiken gedreht. Dennoch weiß die Inszenierung durch ihre Intensität und ihre unterschwellig düstere Atmosphäre zu bestechen. 6 von 10 ins Wasser gefallene Karrieren.

Nikolas Mimkes
27.05.2007

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