Originaltitel: Vicky Cristina Barcelona; Deutschlandstart: 04.12.2008 (Concorde Filmverleih); Regie: Woody Allen; Produktion: Stephen Tenenbaum, Gareth Wiley u.a.; Drehbuch: Woody Allen; Kamera: Javier Aguirresarobe; Schnitt: Alisa Lepselter mit Rebecca Hall (Vicky), Scarlett Johansson (Cristina), Christopher Evan Welch (Erzähler), Chris Messina (Doug), Patricia Clarkson (Judy Nash), Kevin Dunn (Mark Nash), Julio Perillán (Charles), Juan Quesada (Gitarrist in Barcelona), Javier Bardem (Juan Antonio), Manel Barceló (Doktor), Maria Domènech (Julio), Josep Emilio de Benito (Gitarrist in Asturias) u.a. |
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Vick, Judy und Cristina
besichtigen Barcelona. |
Juan Antonio. | Wollen den selben Mann: Maria Elena und Cristina. | Maria Elena, Juan Antonio und Cristina führen eine Dreierbeziehung. |
Und jetzt sollen wir mal ganz kurz mit Ihnen nach Oviédo und wieder zurück fliegen!? - Nein, wir bleiben übers Wochenende. Ich meine, ich werde Ihnen die Stadt zeigen. Und wir werden gut Essen, trinken guten Wein, lieben uns... - Ja, und wer genau soll sich da bitteschön lieben? - Ich hoffe doch, wir alle drei. - Vicky und Christina lernen Juan Antonio kennen. Plot:
Die amerikanischen Freundinnen Vicky (Rebecca Hall) und Christina (Scarlett
Johansson) packen die Gelegenheit, bei einer alten Freundin Vickys in
Barcelona günstig unter zu kommen, beim Schopfe und reisen über
den Sommer in die katalanische Hauptstadt, um Kultur und Menschen zu
studieren. So ist es zumindest in der Theorie geplant. Vicky arbeitet
schließlich an ihrer Magisterarbeit über die „katalanische
Identität“, während Cristina nach einem gescheiterten
Kurzfilmprojekt und diversen verunglückten Liebesbeziehungen Abwechslung
und Inspiration sucht. In Sachen Liebe – und die rückt nicht
ganz überraschend bald ins Zentrum der turbulenten Ereignisse –
sind sich die Freundinnen überhaupt nicht ähnlich. Während
Vicky sich nach eher geordneten, soliden Verhältnissen sehnt und
in New York mit einen langweiligen Geschäftsmann verlobt ist, sucht
Cristina vor allem leidenschaftliche Beziehungen, mit allem Herzschmerz,
der damit verbunden ist. Kritik:
Die
Grundstory ist natürlich schnell erzählt: zwei attraktive
Frauen reisen in eine sinnliche Stadt und geraten in einige romantische
Verwicklungen, ehe Urlaub und Sommer zu Ende gehen. Zum Glück gelingt
es Woody Allen, aus der etwas konstruiert wirkenden Story einen Film
zu machen, der nicht nur von leidenschaftlichen Gefühlen erzählt,
sondern selbst vor Elan sprüht. Barcelona tut seinem Regisseur
ebenso gut, wie London im Falle von Match
Point, Allens letztem bis dato wirklich guten Film. |
Und
ebenso wie in Match Point wirkt Scarlett Johansson auch in
Allens Barcelona-Hommage mit, erneut als unglückliche Liebesnomadin,
die hinter Schmollmund und üppiger Sinnlichkeit einige Selbstzweifel
offenbart. Gemeinsam mit Filmfreundin Rebecca Hall macht sie ihre Sache
tadellos, doch die eigentlichen Attraktionen sind spanischer Natur:
Javier Bardem mimt den charmanten Verführer mit ansteckender Spielfreude
und einer Portion Ironie, während sich Penelope Cruz als exzentrische
Primadonna ins Zeug legt. Die dramatischen Streitszenen zwischen Beiden
sind ein echtes Highlight. Ein weiterer Trumpf sind die brillanten,
pointen- wie geistreichen Dialoge, die eine an sich nicht sonderlich
originelle Handlung mit Witz und Leben füllen. Fazit: Sommerlicher Woody Allen-Spaß, der mit erstklassig aufgelegten Stars und pointierten Dialogen besticht: 8,5 von 10 Mal Menage á trois auf katalanisch! |
Dominik
Rose 08.12.2008 |
Leser-Kommentare: |
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markus h. (02.01.09): Dieser Film ist richtig schlecht, W. Allen hin oder her. Der Film berührt an keiner Stelle die Wirklichkeit (auch nicht die Wirklichkeit der Imagination oder des Traums), sondern ist lediglich eine Reihung von Klischees. 1 Punkt ist noch zu viel. |
bluti (10.12.08): Woody Allen kann natürlich keinen schlechten Film machen, das steht fest. Ich fand aber dennoch, dass Vicky Christina Barcelona zumindest ein etwas schwächerer Allen-Film ist. Immer noch ein guter Film, aber mir fehlte etwas, vielleicht einfach die Allen-Figur. Ich hab generell nicht so viel am Hut mit seinen Filmen ohne ihn (mit Ausnahme von Matchpoint - großartig!). In eine Kritik habe ich gelesen, der Film sei wie eine schöne Postkarte. Zuerst freue man sich, dann liest man sie aber nicht wieder, weil einfach nichts wirklich Interessantes darauf steht...so ging es mir auch mit dem Film. Nett, ja. Sympathisch, ja. Schön anzusehen, ja. Aber so richtig interessant und kurzweilig? Nein. Da hat man besseres von Allen gesehen. Er zieht sich zum Ende hin doch zu sehr, plätschert zu ausgiebig und DIE zündende Idee fehlt, um ihm eine volle Punktzahl zu geben. Aber 7 von 10 Einladungen zum Gangbang gibts alle(n)mal. |