Originaltitel: Büno; Deutschlandstart: 09.07.2009 (Universal); Regie: Larry Charles; Produktion: Jason Alper, Sacha Baron Cohen u.a.; Drehbuch: Sacha Baron Cohen, Anthony Hines; Musik: Erran Baron Cohen; Kamera: Anthony Hardwick, Wolfgang Held; Schnitt: Scott M. Davids James Thomas mit Sacha Baron Cohen (Brüno), Gustaf Hammarsten (Lutz), Clifford Bañagale (Diesel), Chibundu Orukwowu (O.J.), Chigozie Orukwowu (O.J.), Josh Meyers (Kookus) u.a. |
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Was ist das für 'n Gürtel, Rekrut? - D'n'G. - Was ist D'n'G? - Dolce and Gabbana. Hallo!? - Brüno beim Militär. Plot:
Der britische Komiker Sacha Baron Cohen vollendet mit Brüno
nicht nur die Trilogie seiner in der Ali G-Show entwickelten
Kunstfiguren, er setzt nach Borat
auch die semidokumentarische Machart fort, neben einer fiktiven Grundstory
auf authentische, realsatirische Momente zu setzen, in denen er ahnungslose
Opfer, seien es homophobe Vertreter des amerikanischen White Trash,
ein selbstgerechtes TV Show-Publikum oder publicitygeile Eltern, gnadenlos
auflaufen lässt – was wiederum legitim ist, denn die haben
es zweifellos verdient. Kritik:
Egal, was man nun von Sacha Baron Cohen
und seinem aufdringlichen Brachial-Humor allgemein halten mag, seine
schauspielerische Fähigkeit, sich kompromisslos eine Rolle anzueignen
und sie in allen exzentrischen Wesenszügen auszuloten – bereits
in seiner eigenen Ali G-Show unter Beweis gestellt –
ist absolut eindrucksvoll. Dazu gehört auch die perfektionierte
Kunstsprache Brünos, ein absurdes, mit Neologismen versetztes Gemisch
aus englischen und deutschen Idiomen, die den Besuch der Original-Fassung
absolut zwingend macht – manches lässt sich eben nicht gleichwertig
originell synchronisieren. |
Wenn
skrupellose Väter und Mütter ihre Babys zu Probeaufnahmen
anbieten und auch vor dem Einsatz gefährlicher Chemikalien oder
geforderten Abmagerungskuren für den Nachwuchs nicht zurückschrecken,
bleibt die Beantwortung der Frage, ob das womöglich doch inszeniert
sein könnte, letztlich dem Urteil des Zuschauers überlassen.
Doch das schadet dem Film im Grunde nicht, denn vieles von dem, was
Brüno an gewalttätigen Auswüchsen unserer banalen,
geltungssüchtigen Mediengesellschaft vorführt, ist durchaus
glaubwürdig. Fazit: Schrille Anarcho-Komödie, zu selten wirklich provokant, zu häufig irgendwie „abgenudelt“: 6,5 spirituell-romantische Begegnungen mit Milli Vanilli! |
Dominik
Rose 12.07.2009 |
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