Originaltitel: Gran Torino; Deutschlandstart: 05.03.2009 (Warner Bros.); Regie: Clint Eastwood; Produktion: Clint Eastwood, Bill Gerber u.a.; Drehbuch: Nick Schenk; Kamera: Tom Stern; Schnitt: Joel Cox; Musik: Kyle Eastwood, Michael Stevens mit Clint Eastwood (Walt Kowalski), Cristopher Carley (Pfarrer Janowitsch), Bee Wang (Thao Vang Lor), Ahney Her (Sue Lor), Brian Haley (Mitch Kowalski), Geraldine Hughes (Karen Kowalski), Dreama Walker (Ashley Kowalski), Brian Howe (Steve Kowalski), John Caroll Lynch (Frisör Martin), William Hill (Tim Kennedy), Doua Moua (Spider), Brooke Chia Thao (Vu), Scott Eastwood (Trey), Chee Thao (Großmutter) u.a. |
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Ich hab mit diesen Schlitzaugen mehr gemeinsam als mit meiner eigenen verdammten, verwöhnten Familie! - Walt Kowalski über seine Nachbarn. Plot:
Der ehemalige Kriegsveteran Walt Kowalski (Clint Eastwood) ist kein
glücklicher Mann. Spätestens seit dem Tod seiner geliebten
Frau kommt er mit der Welt um ihn herum nicht mehr zurecht. Früher
kämpfte er für sein Land und arbeitete hart in der Automobilindustrie.
Als Rentner fehlt es ihm nun an Aufgaben und Motivation. Er ist ein
Einzelgänger, für den andere Menschen stets ein Dorn im Auge
sind. Seine Kinder haben sich längst von ihm distanziert und würden
den alten Starrkopf lieber im Altersheim sehen. Dass sein Viertel nun
auch noch hauptsächlich von allerhand Ausländern bewohnt wird,
passt dem bekennenden Rassisten Walt überhaupt nicht. Kritik:
Da ist er also – der neue Clint-Eastwood-Film.
Erstmals nach seinem Meisterwerk Million
Dollar Baby von 2004 steht der Hollywood-Altmeister nun auch
wieder vor der Kamera und zeigt, dass er noch immer eines der großen
Multitalente der Traumfabrik ist. Trotz seiner inzwischen 78 Jahre hat
Eastwood nichts von seinem Biss verloren und kann sowohl als Regisseur
als auch als Schauspieler überzeugen. Mit Gran Torino
liefert er ein äußerst bodenständiges Drama ab, das
manchmal ein wenig klischeehaft daher kommt, durch seine Geschichte
und den besonnenen Erzählstil aber dennoch bewegt. |
Erst
als er durch die äußeren Umstände gezwungen wird, sich
mit den verhassten Nachbarn auseinanderzusetzten, entwickelt er Verständnis
und sogar Zuneigung für sie. Auch wenn das ganze teilweise etwas
aufgesetzt wirkt, so gelingt Eastwood mit diesem Film doch ein einfühlsames
Plädoyer für mehr Toleranz und Weltoffenheit. Fazit: Ein solides Drama (mit einer wunderbaren Botschaft), das jedoch etwas klischeehaft wirkt und zu wenig Neues bietet. Dennoch ist der neue Clint-Eastwood-Film die Eintrittskarte wert – allein schon um den Altmeister noch einmal in Aktion vor der Kamera zu erleben. 7 von 10 entscheidenden Feuerzeugen. |
Danilo
Michalski 10.03.2009 |
Leser-Kommentare: |
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joel (18.03.09): Sehr gut gemachter und sehenswerter Film – auch mit Witz. Machmal etwas übertrieben, aber nie unglaubwürdig. Der Wandel vom Einsiedler zum väterlichen Freund ging etwas zu schnell. Insgesamt sehr sehenswert!! 8 von 10 Frühlingsrollen |
Steffen (15.03.09): Sehr schöner kleiner Film. Eastwood hat mir sehr gut in seiner Rolle gefallen. Sicherlich ist die Figur anfangs konventionell, vielleicht gar chauvinistisch und reaktionär. Im Gegensatzt zu den gewaltätigen Gangs und seiner konsumorientierten Familie fand ich die Figur aber durchaus sympathisch. Ähnlich wie in About Schmidt, muß/will sich der Protagonist nach dem Tod seiner Frau mit seiner Umwelt auseinandersetzen. Die daraus entstehende Beziehung zu der asiatischen Familie ist IMO sehr gelungen dargestellt. 8 von 10 jam-jam |
Boernie (13.03.09): Mir hat der Film super gefallen. Die Emotionen sind gut herausgespielt worden. Einzig zu Beginn fand ich das Mürrische durch die Kommentare etwas dick aufgetragen. Gut nachvollziehbar fand ich auch die emotionale Öffnung zu den Nachbarn mit all den Folgen. Das Ende war so nicht vorhersehbar. Ich gebe 9 von 10 gezählten Vögeln. |