Originaltitel: The Informant!; Deutschlandstart: 05.11.2009 (Warner Bros.); Regie: Steven Soderbergh; Produktion: Howard Braunstein, George Clooney u.a.; Drehbuch: Scott Z. Burns, Kurt Eichenwald; Musik: Marvin Hamlisch; Kamera: Steven Soderbergh; Schnitt: Stephen Mirrione mit Matt Damon (Mark Whitacre), Lucas McHugh Carroll (Alexander Whitacre), Eddie Jemison (Kirk Schmidt), Rusty Schwimmer (Liz Taylor), Tom Papa (Mick Andreas), Rick Overton (Terry Wilson), Melanie Lynskey (Ginger Whitacre), Thomas F. Wilson (Mark Cheviron), Scott Bakula (FBI Special Agent Brian Shepard), Scott Adsit (Sid Hulse), Ann Dowd (FBI Special Agent Kate Medford), Allan Havey (FBI Special Agent Dean Paisley), Howie Johnson (Rusty Williams), Joel McHale (FBI Special Agent Bob Herndon) u.a. |
|
|
Der Typ scheint echt in Ordnung zu sein. Ich hoffe, er hat nichts dagegen, dass ich Brian zu ihm sage statt Agent Shepard. Vielleicht probier ich es sogar mal mit Bry. Es muss doch ein Riesenunterschied für ihn sein, mit so jemandem wie mir zu reden statt mit einem Bankräuber oder einem Drogendealer. Ich seh uns schon gemeinsam beim Angeln oder so. Er ist ein guter Zuhörer. So einen trifft man nicht alletage. - Whitacre ist begeistert über seinen neuen Job fürs FBI. Plot: Marc Whitacre (Matt Damon) ist ein hoher Angestellter im Landwirtschaftskonzern ADM, der unter anderem Lysin als Lebensmittelzusatz herstellt. Doch die Lysinproduktion gerät durch Pannen immer wieder ins Stocken. Whitacre wendet sich an seinen Chef, da er die Vermutung hegt, es gäbe einen Maulwurf und Saboteur in der Firma. Das FBI wird eingeschaltet und Whitacre nicht nur eingesetzt, um den Saboteur zu enttarnen, sondern auch, um für das FBI näheres über illegale Preisabsprachen zwischen den Landwirtschaftskonzernen herauszufinden. Der eigentlich biedere Familienvater Whitacre gefällt sich immer mehr in der Rolle als Doppelagent und deckt immer weitere unglaubliche Verstrickungen auf... Kritik: Steven Soderberghs (Erin Brockovich, Ocean’s Eleven) neuste Regiearbeit Der Informant! beruht auf tatsächlich stattgefundenen Ereignissen und hat jede Menge gute Ansätze, die aber leider letztlich nicht stimmig umgesetzt wurden. Die einzelnen Grundelemente wie z.B. Szenenbild, Score, Dialoge, Drehbuch, Intention des Films usw. sind alle für sich genommen hervorragend und hätten letztlich eigentlich auch ein grandioses Gesamtergebnis bringen müssen. Allein die Musik in Kombination mit dem Setdesign ist schon sehenswert und sehr originell. Aber leider versteht es Soderbergh hier nicht, wie in den meisten seiner anderen Filme, alles zu einem harmonischen, stimmigen und originellen Gesamtkunstwerk zusammenzufügen. |
Irgendwie
wirkt es wie ein Mix aus zu vielen verschiedenen Genres, bei denen sich
Soderbergh für keines so richtig entscheiden konnte. Zum einen
haben wir es mit einer Krimifarce zu tun, dann ist der Film wieder eine
Sozialkritik, dann wieder Drama und dann wieder groteske Komödie.
Aber eben nichts richtig überzeugend. Dieses Manko für sich
genommen ist schon nicht das Gelbe vom Ei, aber obendrein inszeniert
Soderbergh seinen Film noch mit erheblichen Längen, so dass sich
der Zuschauer bisweilen in dem ganzen Handlungsgespinst verfängt
und weil es dann an Tempo fehlt, auch die Lust am Film verliert. Fazit: Der Informant! ist leider nur ein mäßig gelungener Genre-Mix. Die Grundelemente sind alle hervorragend, aber Soderbergh patzt bei der Gesamtinszenierung. Diese weist erhebliche Längen auf und kann nicht wirklich überzeugen. Nur wegen dem grandios agierenden Matt Damon gibt es gerade so eben noch 7 von 10 eigenen Anwälten. |
Sebastian
Schwarz 13.11.2009 |
Leser-Kommentare: |
---|
Dominik (23.11.09): Ein David Lean-Epos darf ruhig über drei Stunden dauern, aber ein Soderbergh-Streifen besser nicht...naja, zumindest gilt das für alles, was nach "Traffic" kam! |
Olaf (18.11.09): @Bluti: 'Tschuldigung... :-( |
Bluti (18.11.09): Dann bist du also Schuld, dass ich die Nachmittagsgestaltung meines freien Tages umplanen musste...? Grmph:-) |
Olaf (18.11.09): @Bluti: Die 198 Minuten waren leider ein kleiner Tippfehler meinerseits. Die "9" sollte eine "0" sein. Also sind 108 Minuten korrekt. Das ist doch noch vertretbar... ;-) |
Bluti (18.11.09): Ich hab den Film noch nicht gesehen und werde wohl auch nicht in den Genuss kommen, denn als ich beim Planen, wann ich ihn mir ansehen wollte, festellen musste, dass er 192 Minuten Laufzeit hat, habe ich mit wachsender Begeisterung Abstand von dem Vorhaben genommen. Soderbergh in Ehren, aber 192 Minuten? Muss das echt sein? Ich find diesen Trend zu 'jeder Film muss mindestens 2 Stunden lang sein' schon schlimm genug, aber die epische Breite jenseits der 3-Std-Marke...nee, echt nicht. @AR: Tja, nun ist Soderbergh ja grundsätzlich eher nicht so für seine Leistungen im Genre der Komödie bekannt... |
AR (17.11.09): Ich fand es schade, dass der Trailer eine ganz andere Art Film suggeriert, als es letztendlich ist. Ich war gerade drin und wurde ein wenig enttäuscht da ich mit einer Komödie gerechnet hatte, die es in der Gesamtheit jedoch nicht ist. Alles in allem aber sicherlich ansehbar, wenn man ohne Erwartungen in den Film geht und mit den auf alt getrimmten Film leben kann. 7 von 10 unterschlagenen Millionen |