Originaltitel: Revolutionary Road; Deutschlandstart: 15.01.2009 (Piffl); Regie: Sam Mendes; Produktion: Gina Amoroso, Bobby Cohen u.a.; Drehbuch: Justin Haythe nach dem Roman von Richard Yates; Musik: Thomas Newman; Kamera: Roger Deakins; Schnitt: Tariq Anwar mit Leonardo DiCaprio (Frank Wheeler), Kate Winslet (April Wheeler), Michael Shannon (John Givings), Ryan Simpkins (Jennifer Wheeler), Ty Simpkins (Michael Wheeler), Kathy Bates (Mrs. Helen Givings), Richard Easton (Mr. Howard Givings), Kathryn Hahn (Milly Campbell), Zoe Kazan (Maureen Grube), Kristen Connolly (Mrs. Brace), John Behlmann (Mr. Brace) u.a. |
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Plot:
Basierend auf einem erstklassigen Roman von Richard Yates, erzählt
Zeiten des Aufruhrs die Geschichte des jungen Ehepaares Frank
und April Wheeler (Leonardo DiCaprio und Kate Winslet im ersten gemeinsamen
Film nach Titanic), das in
den fünfziger Jahren am eintönigen Leben in einer Vorstadtsiedlung
in Connecticut und vor allem an sich selbst scheitert. Kritik:
Richard Yates erweist sich in der Romanvorlage,
die erstmalig 1961 in den USA erschien, als meisterhafter Beobachter
eines schleichenden Verfalls. Im gleichen Maße, wie die psychologischen
Kleinkriege der Wheelers, der ganz normale Ehe-Wahnsinn, skizziert und
bloßgelegt werden, ist seine Geschichte auch ein Porträt
der amerikanischen Ostküste-Gesellschaft der fünfziger Jahre.
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Die
Details sind allesamt stimmig: Die Figuren in ihren zeitgenössischen
Anzügen und Kostümen, großspurig auftrumpfende Ehemänner
und häusliche Ehefrauen mit angepassten Lebensentwürfen, der
Strom grauer, mit Hüten drapierter Flanellanzugträger durch
die Halle der Grand Central Station, die gesellschaftlichen Umgangsformen
auf den populären Cocktailpartys, der exzessive Genuss von Zigaretten
und Martinis, bis hin zu den unerfüllten Träumen – ein
Leben in Paris! –
Das alles sieht genau so aus, wie man sich die fünfziger Jahre
so vorstellt. Genau genommen sieht es so aus, wie wir es in unzähligen
Filmen der fünfziger Jahre schon gesehen haben. Das Problem ist
nur, irgendwie bleibt die Handlung in diesem sorgsam rekonstruierten,
altmodischen Ambiente stecken, ohne so recht zu Leben zu erwachen. Fazit: Bemühtes 50er-Jahre Ehedrama, das trotz starker Kate Winslet und raffinierter Inszenierung ein wenig wie ein museales Ausstattungsstück daherkommt: 6 von 10 Seelentröster-Martinis! |
Dominik
Rose 19.01.2009 |
Leser-Kommentare: |
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Olaf (20.01.09): Ich kann Dominik nur zustimmen. Zwar ist die Thematik des Filmes für jeden 30something irgendwie aktuell, allerdings hat mich die behäbige Erzählweise sehr gestört; und die fehlende Entwicklung der Charaktere zwischen jung, abenteuerlustig und "alt", verzweifelt im Film. Von mir ebenfalls nur 6 von 10 weise Verrückte. |