Machete
Action, USA 2010, 105 Minuten, ab 18
Originaltitel: Machete; Deutschlandstart: 04.11.2010 (Sony Pictures); Regie: Ethan Maniquis, Robert Rodriguez; Produktion: Robert Rodriguez, Quentin Tarantino u.a.; Drehbuch: Robert Rodriguez, Álvaro Rodríguez; Musik: John Debney, Carl Thiel; Kamera: Jimmy Lindsey; Schnitt: Rebecca Rodriguez, Robert Rodriguez

mit Danny Trejo (Machete Cortez), Robert De Niro (Senator John McLaughlin), Jessica Alba (Sartana Rivera), Steven Seagal (Torrez), Michelle Rodriguez (Luz), Jeff Fahey (Michael Booth), Cheech Marin (Padre Cortez), Don Johnson (Von Jackson), Shea Whigham (Sniper), Lindsay Lohan (April Booth), Daryl Sabara (Julio), Gilbert Trejo (Jorge), Electra Avellan (Krankenschwester Mona), Tom Savini (Osiris Amanpour), Billy Blair (Von's Henchman) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Website (Sony Pictures )
Trailer ()
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Machete mit seinem bevorzugten Werkzeuk.
Drobenbaron Torrez in angenehmer Begleitung. Luz, die Anführerin des Netzwerkes. Machete mit kompletter Ausrüstung.

Explodierende Häuser? Verkohlte Leichen, die vom Himmel fallen? Großer Gott, Machete. Du ziehst Scheiße magisch an! - Machete lernt Sartana kennen.

Plot: Machete (Danny Trejo) ist ein Cop und Drogenfahnder in Mexiko und auf den Spuren des Drogenbosses Torrez (Steven Seagal). Dieser lässt sich das nicht gefallen und killt kurzerhand Machetes Familie. Machete flüchtet erst einmal nach Texas und schmiedet Rachepläne. Auf der Straße bietet er sich mit anderen (illegalen) Einwanderern für billige Arbeit an und bekommt von einem Mann (Jeff Fahey) den Auftrag den Senator John McLaughlin (Robert De Niro) zu erschießen. Dieser ist ein ultra-konservativer Politiker, der am liebsten alle Mexikaner erschießen und an der Grenze einen hohen Zaun errichten möchte. Der Senator überlebt den Anschlag - und wie sich herausstellt, wurde Machete von McLaughlins Mitarbeitern nur als Sündenbock gebraucht, um noch zu bekräftigen, dass alle Mexikaner und Einwanderer schlecht sind. Machete wird gejagt und muss nun, unter anderem mit der Mithilfe von Untergrundkämpferin Luz (Michelle Rodriguez) zum einen seine Unschuld beweisen und zum anderen Rache an Torrez nehmen...

Kritik: Es begab sich im Jahre 2007, als zwei Kultregisseure ein gemeinsames Filmprojekt in die Kinos brachten. Diese beiden Regisseure waren Quentin Tarantino und Robert Rodriguez und das Filmprojekt nannte sich Grindhouse und beinhaltete die Filme Death Proof und Planet Terror. Das ganze Projekt war eine Hommage an das 70er-Jahre-Grindhouse-Kino, also an trashige B-Movies und lief, zumindest in den USA, als Double-Feature. Zwischen den Filmen hatten Tarantino und Rodriguez als kleinen Zusatz-Gag noch Fake-Trailer eingefügt, wie z.B. Werewolf Women of the SS, Thanksgiving oder Machete. Diese Fake-Trailer kamen beim Publikum so gut an, dass aus einigen von ihnen im Nachhinein tatsächlich eigenständige Filme gedreht wurden.
Machete ist so ein Film. Die Figur des Machete spukte Robert Rodriguez bereits schon vor Grindhouse im Kopf herum und schon immer mit Danny Trejo als Darsteller. So schrieb Rodriguez Trejo die Rolle letztlich auf den Leib, was man beim Anschauen des Films auch deutlich merkt. Man kann sich einfach keinen anderen in der Rolle vorstellen. Trejo ist Machete und Machete ist Kult!

Kult im wahrsten Sinne, denn wie es bei Kult so ist: Die einen werden Machete lieben, die anderen überhaupt nichts mit ihm anfangen können. Der Film ist absolutes Popcorn-Trash-Gore-Kino. Das heißt, die Actionszenen sind maßlos übertrieben und bisweilen sehr blutig, die Story eigentlich recht einfach, die Charaktere überzeichnet. Aber gerade das gehört eben dazu und macht mächtig Spaß, wenn man sich drauf einlässt. Die Figuren sind sehr gut besetzt, zum Teil mit altbewährten Darstellern aus Rodriguez-Filmen. Sehr ungewohnt in einem trashigen Film, aber auch sehr überzeugend in seiner Rolle, wirkt Robert De Niro. Auch sehr gut und überzeugend sind Danny Trejo und Jeff Fahey.
Der Film hat eigentlich nur zwei richtige Minuspunkte. Zum einen ist die Story für einen eigentlich hirnlosen Trash-Film schon wieder viel zu tiefgründig geraten. Zumindest wenn man sich die Kritik an der Einwanderungspolitik der USA anschaut. Da hätten Robert und Álvaro Rodriguez ein bisschen weniger Story konstruieren und Machete mit seinen Action-Einlagen mehr Raum geben sollen. Den zweiten Minuspunkt gibt es für Steven Seagal, der einfach derbe schlecht besetzt ist und aufgrund seiner schlechten Schauspielkunst auch noch überflüssig wirkt. So etwas geht bei einen Oberbösewicht definitiv nicht.
Der Rest des Films hat aber einen hohen Spaß-Faktor, bietet coole One-Liner und viel Action. Die Figuren sind gut entworfen und den Schauspielern merkt man quasi die Spielfreude an. Machete ist also auf jeden Fall zu empfehlen, wenn er auch schlechter als Planet Terror geworden ist. Vielleicht liegt das ja daran, dass Rodriguez hier nicht allein die Regiefunktion übernommen hat, sondern als Co-Regisseur für Ethan Maniquis fungiert und diesem somit die erste Regiearbeit ermöglicht hat. Trotzdem möchte man einfach mehr von Machete sehen. Vielleicht klappt das ja auch noch irgendwann, denn Machte will return in Machete Kills und Machete Kills Again...

Fazit: Machete ist ein sehr gelungenes Popcorn-Trash-Gore-Movie. Bewusst auf trashig gemacht, mit hohem Spaß-, Blut- und Unterhaltungs-Faktor. Ein bisschen weniger konstruierte Gesellschaftskritik in der Story und ein wenig mehr Machete pur wären noch besser gewesen. 8 von 10 Improvisationen mit dem Handy.

Sebastian Schwarz
08.11.2010

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371 Stimmen
Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Nikolas (11.11.10): Unterm Strich läufts mal wieder auf eines hinaus:
Rodriguez Rocks !!!
Machete ist wie erwartet der neue Rodriguez Kracher, den man als Fan von vorne bis hinten einfach nur genießen kann! Ich hatte meinen Heidenspaß im Kino, nciht zuletzt aufgrund der vielen kleinen Anspielungen auf frühere Rodriguez-Filme und das Wiedersehen mit den "üblichen Verdächtigen". Dennoch kann ich Sebastian nur zustimmen: Mit Planet Terror kann Machete nicht mithalten, wenn auch nur knapp nicht. Dieses coole, abgedrehte Achterbahntempo will hier einfach nicht in der Art aufkommen. Liegt für mich an zwei Faktoren: Erstens, was bitte hat Co-Regisseur Ethan Maniquis in dieser Produktion zu suchen?? Ich liebe Rodriguez für seine pure, unverfälschte Art! Warum hat der Maniquis nicht wie bei Planet Terror als Helfer im Schnitt gelassen?? Zweitens ist Rodriguez hier nicht selbst Kameramann, sondern hat seinen 2. Kameramann aus PT rangelassen. Ist nah dran, hat aber nicht denselben coolen Stil wie der Meister selbst. Zwei Faktoren, die für mich das Tempo doch etwas drosseln. Bei Steven Seagal wusste ich die ganze Zeit über nicht, ob ich das jetzt lustig oder doch einfach nur dämlich fand, ihn zu besetzen. Hatte Peter Marquard keine Zeit? DAS wäre witzig gewesen!! Bedauerlich fand ich auch, dass die Avellan-Schwestern hier nur einen recht kurzen Auftritt als Krankenschwestern hatten, auch die waren mit das Salz in der Suppe von PT. Und von Spy Kid Daryl Sabara hätte ich auch gerne mehr gesehen, wenn er schon aus der Kinder- in die Erwachsenenabteilung wechselt. Und wenn man schonmal dabei ist, wäre mir auch am Ende etwas weniger hirnlose Ballerei lieber gewesen, da hätte man doch wirklich mehr draus machen können, Michelle Rodriguez darf doch beinahe nicht mehr, als einmal in Shé-Pose aus dem Van aussteigen...Alles so ein bisschen vergeudet. Viele kleine Minuspunkte, die mir aber dennoch den Spaß nicht verderben konnten. Da hätte man noch einen guten Tacken mehr rausholen und Machete zu einem uneingeschränkten Knaller machen können, rocken tut der Film aber trotzdem! 8 von 10 improvisierten Abseilmethoden

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