Originaltitel: Miral; Deutschlandstart: 18.11.2010 (Prokino); Regie: Julian Schnabel; Produktion: François-Xavier Decraene, Jon Kilik u.a.; Drehbuch: Rula Jebreal; Kamera: Eric Gautier; Schnitt: Juliette Welfling mit Hiam Abbass (Hind Husseini), Freida Pinto (Miral), Omar Metwally (Hani), Alexander Siddig (Jamal - Mirals Vater), Ruba Blal (Fatima), Willem Dafoe (Eddie), Vanessa Redgrave (Bertha Spafford), Yasmine Elmasri (Nadia), Shredi Jabarin (Ali), Jamil Khoury (Bruder Amin), Makram Khoury (Khatib), Doraid Liddawi (Sameer), Stella Schnabel (Lisa), Ami Weinberg (Richter) u.a. |
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Hind erzieht die
Kinder zur Gewaltfreiheit. |
Mirals Eltern Nadia und Jamal. | Miral beginnt eine Romanze mit dem Freiheitskämpfer Hani. | Durch ihre Liebe gerät Miral zwischen die Fronten. |
Wo soll diese Familie heute schlafen? Warum tut keiner was dagegen? Wir sollten, wir sollten was dagegen tun! - Miral missfällt ihr abgeschottetes Leben. Plot:
Julian Schnabel widmet sich drei Jahre nach seinem Meisterwerk Schmetterling
und Taucherglocke dem historischen Nahostkonflikt, den er mittels
dreier palästinensischer Frauenschicksale von der israelischen
Staatsgründung 1948 bis zur Osloer Friedenskonferenz 1994 aufrollt.
Im Mittelpunkt steht Hind Husseini (Hiam Abbas), die auf das Elend der
verwaisten palästinensischen Kinder reagiert und das Internat „Dar-Al-Tift“
gründet, das sie in den folgenden Jahrzehnten leitet. Zu ihrer
Lieblingsschülerin wird Miral (Freida Pinto aus Slumdog
Millionär), die sie Ende der 70er Jahre als siebenjähriges
Mädchen aufnimmt, nachdem sich dessen Mutter Nadia (Yasmine Al
Masri) das Leben genommen hat. Kritik: Mag es an der Komplexität seines Themas liegen oder an der Problematik, eine Zeitspanne von beinahe fünf Jahrzehnten adäquat in einem zweistündigen Spielfilm aufzuarbeiten, aber Julian Schnabel ist mit seiner filmischen Reflexion über die Unterdrückung des palästinensischen Volkes in Israel gründlich gescheitert. Wesentliche Figuren wie die seelisch zerrüttete Nadia oder die titelgebende Miral bleiben leider völlig schematisch, die verschiedenen Episoden werden oberflächlich abgehandelt und eher hölzern miteinander verbunden. Selbst die engagiert agierenden Hiam Abbas als gutmütige Ersatzmutter und Alexander Siddig als leidgeprüfter Vater können nicht gegen die Belanglosigkeit vieler Dialogzeilen, die ihnen das verunglückte Drehbuch vorschreibt, ankämpfen. Wenn die große Vanessa Redgrave zu Beginn als Gastgeberin im Zentrum einer Weihnachtsfeier auftaucht und urplötzlich für den Rest der Geschichte verschwindet, frage ich mich doch, ob sie mehr als bloßes Schmuckwerk hat sein sollen. |
Ebenso
wie die ohnehin mit ihrem Beauty-Image kämpfende Freida Pinto als
Miral, die beständig von der Kamera umschmeichelt wird, dann aber
auf ihre Frage, was sie für die Sache des palästinensischen
Volkes tun könne, lediglich – und wiederholt – zu hören
bekommt: „Du hast so wunderschöne Augen!“ Fazit: Als Charakterstudie zu oberflächlich, als Geschichtslektion zu naiv und voreingenommen: 4 von 10 ins Belanglose versackende Frauenschicksale! |
Dominik
Rose 29.09.2010 |
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