Originaltitel: Never Let Me Go; Deutschlandstart: 14.04.2011 (20th Century Fox); Regie: Mark Romanek; Produktion: Richard Hewitt, Kazuo Ishiguro u.a.; Drehbuch: Alex Garland nach dem Roman von Kazuo Ishiguro; Musik: Rachel Portman; Kamera: Adam Kimmel; Schnitt: Barney Pilling mit Carey Mulligan (Kathy), Andrew Garfield (Tommy), Izzy Meikle-Small (die junge Kathy), Charlie Rowe (der junge Tommy), Ella Purnell (die junge Ruth), Charlotte Rampling (Miss Emily), Sally Hawkins (Miss Lucy), Kate Bowes Renna (Miss Geraldine), Hannah Sharp (Amanda), Christina Carrafiell (Laurs), Oliver Parsons (Arthur), Luke Bryant (David), Fidelis Morgan (Matron), Damien Thomas (Doktor), Nathalie Richard (Madame) u.a. |
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Doch ich muss noch einmal betonen, dass es sehr viel schlimmer ist, wenn Schüler von Hailsham rauchen, als irgendjemand sonst. Schüler von Hailsham sind etwas besonderes. Auf euer Wohlergehen zu achten, damit ihr gesund bleibt und nicht krank werdet, ist von immenser Wichtigkeit. Habe ich mich klar ausgedrückt? - Miss Emily hält den Schülern eine Standpauke. Plot:
Ohne den inhaltlichen Kniff der Story, der allerdings
schon recht früh und bemerkenswert beiläufig offenbart wird,
verraten zu wollen, sollten sich die Zuschauer bei Mark Romaneks stilvoller
Verfilmung von Kazuo Ishiguros gefeierten Romanvorlage, die im Original
den Titel Never Let Me Go trägt, auf eine ungewöhnliche
Mischung aus Coming of Age-Internatsdrama und dystopischer Zukunftsvision
gefasst machen, die im wahrsten Sinne an die Nieren geht. Kritik:
Alles, was wir geben mussten
ist feinfühlig inszeniert, kunstvoll fotografiert, bietet ein beachtliches
Ensemble an Jung- und Altstars (Charlotte Rampling ist etwa in der Rolle
der gestrengen Internatsdirektorin zu sehen), aus dem Carey Mulligan
mit ihrer packenden Performance herausragt, und darüber hinaus
gelingt es dem Film sogar, dem emotional aufgeladenen Plot zum Trotz
allzu große Sentimentalität oder gar Gefühlskitsch zu
vermeiden – und dennoch scheitert er letztlich. |
Wenn
auch auf hohem Niveau, und zudem fast zwangsläufig. Wer die Romanvorlage
von Kazuo Ishiguro gelesen hat, wird leicht nachvollziehen können,
wo die Probleme einer angemessenen Umsetzung liegen, insbesondere wenn
es sich um einen knapp zweistündigen Spielfilm handelt, der natürlich
erhebliche Kürzungen vornehmen muss. Dabei ist das Thema der Geschichte
schon heikel genug, mit all seinen moralischen Implikationen. Die enorme
Sogwirkung des Romans wird eben durch die vielen kleinen, auf den ersten
Blick eher belanglosen Anekdoten rund um das Heranwachsen im unterschwellig
bedrohlichen Hailsham erzeugt, die Ishiguro so raffiniert ausbreitet,
dass sich die Story über weite Strecken wie ein Thriller liest.
Aus diesen so beiläufig und in nüchternem Ton erzählten
Impressionen fügt sich im Laufe der Handlung ein Gesamtbild, dass
nachdrücklich wirkt und einiges zu denken gibt. Fazit: Gehobene Literaturverfilmung, die sich spürbar bemüht, ihrer Vorlage gerecht zu werden, dabei jedoch kaum zum Leben erwacht: 7 von 10 Argumente gegen das Rauchen! |
Dominik
Rose 19.04.2011 |
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