Originaltitel: Season of the Witch; Deutschlandstart: 24.03.2011 (Universum / Wild Bunch / Central); Regie: Dominic Senna; Produktion: Alex Gartner, Charles Roven u.a.; Drehbuch: Bragi F. Schut; Kamera: Amir M. Mokri; Schnitt: Elaine Grainger; Musik: Atli Örvarsson mit Nicolas Cage (Behmen), Ron Perlman (Felson), Stephen Campbell Moore (Debelzaq), Stephen Graham (Hagamar), Claire Foy (Mädchen), Ulrich Thomsen (Eckhardt), Robert Sheehan (Kay), Christopher Lee (Kardinal D'Ambroise) u.a. |
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Ich bemitleide jeden, der dich als letztes zu sehen bekommt. - Behmen motiviert seinen Kumpel Felson für die nächste Schlacht. Plot:
Das Europa des 14. Jahrhunderts ist gekennzeichnet
vom Heiligen Krieg der christlichen Völker des Abendlandes gegen
die vermeintlichen Heiden des Orients. Nach unzähligen Schlachten
erkennen die beiden Kreuzritter Behmen (Nicolas Cage) und Felson (Ron
Perlman), dass sie nicht im Namen einer göttlichen Macht Blut vergießen,
sondern nur im Auftrag der christlichen Oberschicht unschuldige Menschen
töten. Desillusioniert und innerlich gebrochen, verweigern sie
jegliche Befehle und kehren auf eigene Faust in ihre Heimat zurück,
wo sie fortan als Verräter gejagt werden. Kritik: Auch wenn Titel und Hauptdarsteller etwas anderes vermuten lassen: Dieser Film ist nicht der dritte Teil des Disney-Abenteuers Das Vermächtnis der Tempelritter, sondern ein völlig eigenständiges Werk ohne jeglichen Bezug zu seinem Namensvetter. Wieso der deutsche Verleih auf die Idee kam, den Originaltitel Season of the Witch mit Der letzte Tempelritter zu übersetzen, bleibt unklar, denn im gesamten Film gibt es nicht die geringste Spur von einem solchen letzten seiner Art. Wer einen aufregenden Film über die Kreuzzüge mit großen Schlachten erwartet, der wird genauso enttäuscht, wie diejenigen, die auf eine abenteuerliche Schatzsuche a la Indiana Jones hoffen. |
Was
Regisseur Dominic Senna hier abliefert, ist bestenfalls seichte Fantasy-Unterhaltung
ohne große Relevanz und Familientauglichkeit. Man könnte
durchaus vermuten, dass die sich aufdrängende Irritation bzgl.
des Titels vom Verleih beabsichtigt wurde, um mehr Zuschauer in die
Kinos zu locken. Ansonsten müsste man den Verantwortlichen Trunkenheit
bei der Übersetzung unterstellen. Inhaltlich kann Der letzte
Tempelritter nicht sonderlich punkten. Allein die ersten zehn Minuten
sind so stark klischeebeladen und unglaubwürdig, dass man rein
gar nichts verpasst, wenn man etwas zu spät ins Kino kommt. Fazit: Der letzte Tempelritter ist kein epischer Abenteuerfilm und auch kein schauriger Gruselstreifen. Vielmehr wirkt er wie ein unterhaltsamer TV-Spielfilm, der zwar einige gute Ansätze zeigt, aber weder inhaltlich noch dramaturgisch überzeugen kann. Kleiner Tipp: Lieber aus der Videothek ausleihen und sich das Geld für den Kinoeintritt sparen. Man verpasst so nichts, was man nicht schon einmal woanders gesehen hat. 5 von 10 teufelsaustreibenden Gebetsbüchern. |
Danilo
Michalski 29.03.2011 |
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