The Expendables 2
Action, USA 2012, 103 Minuten, ab 18
Originaltitel: The Expendables 2; Deutschlandstart: 30.08.2012 (Splendid / 20th Century Fox); Regie: Simon West; Produktion: Kevin King Templeton, Boaz Davidson u.a.; Drehbuch: Ken Kaufman, David Agosto, Sylvester Stallone ; Kamera: Shelly Johnson; Schnitt: Todd E. Miller; Musik: Brian Tyler

mit Sylvester Stallone (Barney Ross), Jason Statham (Lee Christmas), Nan Yu (Maggie), Jean-Claude van Damme (Bösewicht), Dolph Lundgren (Gunner Jensen), Arnold Schwarzenegger (Trench), Bruce Willis (Church), Chuck Norris (Booker), Jet Li (Yin Yan), Liam Hemsworth (Bill the Kid), Terry Crews (Hale Caesar), Randy Couture (Toll Road), Scott Adkins (Hector), Charisma Carpenter (Lacy) u.a.

Filmplakat
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Trailer ()
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Wie lautet der Plan? - Suchen, Finden, Töten! - Barney Ross definiert sein Missions-Ziel.

Plot: Barney Ross (Sylvester Stallone) und seine Söldnertruppe erhalten erneut einen Auftrag vom mysteriösen Mister Church (Bruce Willis). Die Mission scheint einfach zu sein: einen abgestürzten Hubschrauber im Dschungel aufspüren und seine wichtige Ladung - einen kleinen Computer - mit nach Hause bringen. Was die hartgesottene Gruppe nicht ahnt: Der Computer enthält Pläne für eine Miene mit waffenfähigem Plutonium, das nur darauf wartet, dass man daraus atomare Sprengköpfe fertigt. Und in der Tat läuft der Auftrag mächtig schief. Ross und seine Kameraden werden von einem kaltblütigen Schurken (Jean-Claude van Damme) überwältigt, der ihnen nicht nur das wertvolle Gut abnimmt, sondern auch noch einen ihrer Männer tötet. Nun muss die Truppe alter Haudegen nicht nur Rache für ihren ermordeten Kameraden nehmen, sondern auch noch die Welt vor einem atomaren Desaster retten. Ein Glück, dass sie schon bald tatkräftige Unterstützung erhalten.

Kritik: Als Sylvester Stallone vor zwei Jahren mit seinen Expendables die Leinwand stürmte, schlug das Herz der Genrefans höher. Endlich ein Film, der viele der größten Actionstars unserer Zeit zusammenführte. Das über weite Strecken sinnfreie Geballere überzeugte natürlich nicht durch seine clevere Handlung, sondern lebte vor allem von der Nostalgie alter Hau-Drauf-Streifen, seinem beeindruckenden Ensemble und zahlreichen explosiven Szenen. Nur zwei Jahre später gehen die Expendables nun in die zweite Runde. Die Versprechen waren groß: noch mehr Stars, noch mehr Spaß, noch mehr Action. Und in der Tat ließen die bereits veröffentlichten Trailer die Vorfreude ins Unermessliche steigen. Was schließlich im Kino folgte, war eine recht unschöne Bauchlandung mit vielen enttäuschten Erwartungen. The Expendables 2 ist vor allem eines: eine auf die schnelle zusammengeschusterte Mogelpackung.
Dies beginnt schon mit dem Cast. Was nützen einem die ganzen Genregrößen in einem Film (mit denen ja auch ganz offen geworben wird), wenn sie dann kaum zu sehen sind? Jet Li verabschiedet sich aus unbekannten Gründen bereits nach der Eröffnungsszene aus dem Film, ohne dass dabei klar wird, wieso er den Rest der Zeit nicht mehr dabei ist. Chuck Norris bekommt einen coolen Auftritt, darf allerdings nur geschätzte zwei Minuten mitmischen. Während sich die Darsteller im ersten Teil noch zumeist als Einheit präsentierten, wirken viele Auftritte hier verkrampft und unglaubwürdig. Insbesondere die Figuren von Willis, Schwarzenegger und Norris sind so künstlich und schwachsinnig in die Handlung eingebaut, dass keine rechte Freude über ihr Erscheinen aufkeimen will.
Natürlich geht keiner wegen einem ausgefeilten Drehbuch zu einem solchen Film ins Kino. Aber ein wenig mehr Story hätte durchaus gut getan.
Es ist eigentlich unfassbar, dass tatsächlich drei verschiedene Leute an diesem Drehbuch mitgewirkt haben sollen. Besonders nach den ersten 30 Minuten verliert der Film völlig die Spur. Da wird gar nicht erst mehr groß nach einer Rechtfertigung für die folgenden Zerstörungsorgien gesucht. Vielmehr wird alles klein gemacht, was einem in den Weg kommt.

Das hat nichts mit innovativer Action oder einem erhofften Retro-Stil zu tun. Es ist einfach nur banal, langweilig und eintönig.
Und als wäre das nicht schon genug, ist der Film leider auch noch schauspielerisch irgendwo im Niemandsland angesiedelt. Sylvester Stallones Botox-Gesicht lässt kaum eine Regung erkennen, Dolph Lundgrens Rolle hätte man ebenso mit einem Stück Holz besetzen können und Arnold Schwarzenegger fällt neben einigen markanten Onelinern vor allem durch seine alberne Frisur auf. Bruce Willis macht leider nur in seinen ruhigeren Szenen eine gute Figur und van Dammes apokalyptische Tränensäcke sind schon fast eine goldene Himbeere für schlechtes Make-up wert. Ein Glück, dass er die meiste Zeit eine Sonnenbrille trägt. Damit wirkt er wenigstens noch etwas bedrohlich und nicht wie ein entflohener Altersheim-Insasse.
Es wäre sicherlich ratsam gewesen, wenn sich die Produzenten etwas mehr Zeit gelassen hätten, um das ganze Ensemble sinnvoll zusammenzuführen und ihren Rollen wenigstens etwas Sinn zu verleihen. So aber wirkt alles aufgesetzt und die Darsteller vor allem total unmotiviert. Dass allesamt mehr können, haben sie bereits mehrfach bewiesen.
Natürlich sollte man nicht alles schlecht reden. Allein die Tatsache, dass es gelungen ist, soviele 80er-Jahre-Actionstars in einem Film zu versammeln macht den Kinobesuch lohnenswert. Schön ist auch, dass weiterhin der Humor nicht zu kurz kommt und alle Anwesenden eine gewisse Selbstironie mitbringen und dabei das Genre mehr als einmal aufs Korn nehmen. Zu erwähnen sind dabei vor allem Arnold Schwarzeneggers knackige Sprüche ("Jippie-Ya-Yeah"), die zwar nicht immer zünden, aber doch für das ein oder andere Lächeln sorgen. Und nebenbei ist es auch ein Segen, dass der Österreicher endlich die Politik hinter sich gelassen hat und wieder auf der Leinwand zu sehen ist. Es war klug von den Produzenten, sich diesmal auch ein weibliches Teammitglied an Bord zu holen, um dem Testosteron-Überschuss wenigstens ein kleines Gegengewicht zu verleihen. Und obgleich es verwundert, dass gerade diese Rolle mit der doch recht unbekannten Nan Yu besetzt wurde, ist sie doch diejenige, die von allen Akteuren am meisten überzeugt. Man kann also nur hoffen, dass Yu bei einem potentiellen dritten Teil (an dem ja bereits gebastelt wird) erneut mit von der Partie sein wird.

Fazit: The Expendables 2 liefert im Groben und Ganzen das, was die Werbung versprochen hat: mehr Stars, mehr Humor, mehr Action. Aber leider kommt nicht immer eine gut schmeckende Mahlzeit heraus, wenn man viele leckere Zutaten in einen Topf wirft und einfach umrührt. Die Fortsetzung des Actionhits von 2010 vereint zahlreiche unmotiviert wirkende Genregrößen, deren Rollen teilweise völlig sinnfrei und zudem noch schlecht gespielt sind. Und das alles in einer Story, die eigentlich nicht vorhanden ist. Keiner erwartet von The Expendables 2 eine oscarreife Handlung. Ein bisschen mehr dürfte es aber dann doch sein. So aber wirkt alles ein wenig halbherzig und uninspiriert. Das ist äußert schade, da vor allem der erste Teil große Erwartungen an seine Fortsetzung geschürt hat. Es bleibt zu hoffen, dass Teil 3 etwas mehr zurück in die Spur findet. 5 von 10 "Du-Wirst-Terminiert"-Drohungen.

Danilo Michalski
01.09.2012

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Schnitt: 4.7
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