Originaltitel: Before Midnight; Deutschlandstart: 06.06.2013 (Prokino); Regie: Richard Linklater; Produktion: Richard Linklater, Lelia Andronikou u.a.; Drehbuch: Richard Linklater, Julie Delpy u.a.; Musik: Graham Reynolds; Kamera: Christos Voudouris; Schnitt: Sandra Adair mit Ethan Hawke (Jesse), Julie Delpy (Celine), Seamus Davey-Fitzpatrick (Hank), Jennifer Prior (Ella), Charlotte Prior (Nina), Xenia Kalogeropoulou (Natalia), Walter Lassally (Patrick), Ariane Labed (Anna), Yiannis Papadopoulos (Achilleas), Athina Rachel Tsangari (Ariadni), Panos Koronis (Stefanos) u.a. |
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So verliebt wie
früher? Celine und Jesse. |
Celine und Jesse beim Essen mit Freunden. | Celine und Jesse verhandeln ihre Beziehung. | Jesse und Celine verbringen die Nacht in einem romantischen Hotel. |
Before Midnight ist der dritte Teil einer vorläufigen Trilogie von US-Regisseur Richard Linklater, die 1995 mit Before Sunrise begann und 2004 mit Before Sunset ihre Fortsetzung fand. Plot:
Neun Jahre sind vergangen, seit Céline
(Julie Delpy) und Jesse (Ethan Hawke) sich in Paris wieder trafen und
den Tag zusammen verbrachten, durch die Straßen der Stadt flanierten
und auf einem Boot über die Seine trieben, sich dabei angeregt
über das Leben und die Liebe unterhielten, einander Heiteres und
auch Trauriges anvertrauten, eine innere Verbundenheit spürten,
die seit ihrer ersten Begegnung in Wien nicht verloren gegangen war,
um am frühen Abend schließlich in Célines Apartment
zu landen, wo diese dem wie elektrisiert lauschenden Jesse einen selbst
komponierten Song auf der Gitarre vortrug, und spätestens da war
die Stimmung derart flirty, dass Jesse sich nicht mehr groß um
seinen Rückflug in die Staaten kümmerte und Before Sunset
zu dem für die Zuschauer hoffnungsvollen Ende fand, die Liebenden
mögen diesmal endlich dauerhaft zueinander finden. Kritik: Keine Frage, der funkensprühende Zauber der beiden Vorgängerfilme der Before-Reihe, die von einer beschwingten Romantik getragen waren, ist in Before Midnight der nüchternen Bestandaufnahme einer Beziehung gewichen, in der die Liebe einigen Belastungen ausgesetzt ist. |
Eine
Art "Szenen einer Ehe" für die Generation X, kann man
sagen, aber doch weniger schonungslos und leichtfüßiger als
der Ingmar Bergman-Klassiker aus den frühen 70ern. Die Nähe
zum europäischen Autorenkino ist nach wie vor offensichtlich. Mehr
noch als Ingmar Bergman bietet sich der Vergleich zu Regisseur Eric
Rohmer und seinen bittersüßen Beziehungsgeschichten an, die
bei aller Tiefgründigkeit eine typisch französische Leichtigkeit
ausstrahlen, die etwa deutschen Beziehungsfilmen in der Regel völlig
abgeht. So dominieren in Before Midnight lange Einstellungen,
die Aufmerksamkeit des Zuschauers wird nicht durch vordergründige
Handlungskniffe abgelenkt, die Dramatik entfaltet sich fast ausschließlich
in den Dialogen. Und die sind, vor allem zwischen den beiden Hauptfiguren,
hervorragend gut gelungen, woran auch Julie Delpy und Ethan Hawke ihren
Anteil haben, die ebenso wie bei Before Sunset am Drehbuch
mitgewirkt haben. In ihren Unterhaltungen, die wie in den anderen Before-Filmen
einen Großteil des Films ausmachen, spiegeln sich die komplexen
Gemütszustände ihrer Beziehung, und man hat fast den Eindruck,
zwei guten Bekannten beim Streiten und Versöhnen zuzuschauen. Fazit: Gelungene Fortsetzung der Before-Reihe, ohne den verführerischen Zauber der früheren Filme, aber ungeschminkt authentisch und in bester Autorenfilm-Manier: 8,5 von 10 Briefe aus der Zukunft! |
Dominik
Rose 12.06.2013 |
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