SF/Action, USA 2003, 136 Minuten, ab 16
Originaltitel: The Matrix Reloaded; Deutschlandstart: 22.05.2003 (Warner bros.); Regie: Larry & Andy Wachowski; Produktion: Joel Silver; Drehbuch: Larry & Andy Wachowski; Nusik: Don Davis; Kamera: Bill Pope; Spezialeffekte: John Gaeta; Ausstattung: Owen Paterson; Schnitt: Zach Staenberg; Kostüme: Kym Barrett; Make Up: Barney Burman; Ton: Richard Adrian; Kampfchoreografie: Yuen Wo Ping

mit Keanu Reeves (Neo), Laurence Fishburne (Morpheus), Carrie-Anne Moss (Trinity), Hugo Weaving (Agent Smith), Jada Pinkett Smith (Niobe), Lambert Wilson (Merovingian), Nona Gaye (Zee), Harry Lennix (Commander Lock), Adrian Reyment (Zwilling 1), Neil Rayment (Zwilling 2), Monica Bellucci (Persephone), Gloria Foster (Das Orakel)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Warner bros. us)
Trailer (Warner bros. us)

Diese Geotherms bestätigen die letzte Übertragung der Osiris. Die Maschinen graben. Sie bohren sich durch die Oberfläche runter bis Zion. - Verflucht! - Sie umgehen die äußeren Verteidigungsanlagen. - Wie schnell kommen sie vorwärts? - Das Kontrollzentrum schätzt ungefähr 100 Meter pro Stunde. - Shit! - Wie tief sind sie schon? - Fast 2000 Meter. - Was ist mit den Scans von der Osiris? - Die können nicht korrekt sein. - Vielleicht doch. - Was? - Das ist unmöglich. - Das würde heißen, dass dort eine viertel Millionen Wächter sind. - So ist es. - Das kann nicht sein. - Warum nicht? Ein Wächter für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in Zion. Das klingt für mich exakt nach dem Denkschema einer Maschine. - Trinity, Niobe und Morpheus erhalten beunruhigende Informationen

Plot: Zion, die letzte Zuflucht der freien Menschen, ist bedroht. Eine Maschinenarmee frisst sich durch die Erdoberfläche vorbei an den Verteidigungsparametern der unterirdischen Stadt. Nur noch wenige Stunden bleiben bis zur finalen Konfrontation und es sieht schlecht aus für die Menschen, die der Matrix entkommen konnten.
Doch Morpheus (Laurence Fishburne) glaubt weiter an die Macht des auserwählten Neo (Keanu Reeves), der laut der Prophezeiung des Orakels (Gloria Foster) die Maschinen besiegen und die Menschheit befreien soll. In diesem Moment der Bedrohung nimmt das Orakel Kontakt auf und bringt das Team der Nebukadnezar auf die Spur des Schlüsselmachers, einem geheimnisvollen alten Programm der Matrix, durch den sich neue Waffen für den Kampf gegen die Maschinen finden lassen. Neo, geplagt von beunruhigenden Visionen, begibt sich auf die Suche und begegnet dabei einigen anderen mächtigen Programmen aus längst vergangenen Versionen der Matrix...

Kritik #1: Matrix (1999) ist einer der visuell und tricktechnisch einflussreichsten Filme der 90er Jahre. - Doch nun sind vier Jahre vergangen und die Tricks und die Optik der Matrix sind in diesem Zeitraum hunderte, wenn nicht tausende ;-), Male kopiert worden. Auch die zunächst komplex erscheinenden philosophischen Exkurse der Matrix erschienen im Rückblick spätestens dann suspekt, als sich Publizisten wie Peter Sloterdijk ganz ernsthaft dieses Themas annahmen. Irgendwann war klar, dass all die filmhistorischen, philosophischen, religiösen, literarischen und popkulturellen Anspielungen der Wachowski-Brüder nichts weiter als ein intellektueller Scherz waren. Beides keine guten Vorraussetzungen für einen zweiten, gar einen dritten, Teil.
Doch Matrix Reloaded versteht es geschickt, die Fallstricke zu umgehen, die durch den Erfolg des ersten Teils entstanden sind. Zwar wird weiter lamentiert und philosophiert, doch längst nicht mehr so ernsthaft, oft mit einem Augenzwinkern.
Der visuelle Stil hat sich ebenfalls verändert. Matrix war dominiert durch das verfilmte Comic mit unglaublich starken Bildern. Matrix Reloaded ist zwar unübersehbar eine Weiterführung, doch er setzt wesentlich stärker auf Kampfchoreographie, die man so noch nicht gesehen hat.
Interessant ist auch die Entwicklung der Geschichte der Matrix: Es gibt nicht mehr nur die böse Maschinenwelt und die guten freien Menschen, sondern das Maschinenuniversum zerfällt in einzelne Gruppen mit unterschiedlichen Interessen. Sogar der gute alte Agent Smith taucht als nun autonomes Programm wieder auf, dass sich wie ein Virus in der Matrix ausbreitet und eigene Ziele verfolgt. Auch bei den Menschen gibt es nun unterschiedliche Gruppen mit nicht immer gleichen Meinungen.
Wer aber erwartet, dass die Fortsetzung wieder ein abgeschlossener Film wie das Original ist, wird durch den zweiten Teil leider enttäuscht. Nur einige Handlungsstränge führen zum Ende und der Film endet mit einem spannenden Cliffhanger...

Fazit: Würdiger Nachfolger mit interessanten Entwicklungen und überragender Tricktechnik, aber kein epochaler Film wie Teil 1. 8 von 10 Hintertüren

Olaf Scheel
22.05.2003

Kritik #2: Matrix Reloaded ist schneller, größer und noch ausgefeilter als Teil 1. Was das "besser" angeht ist schwer zu sagen. Denn im Gegensatz zu berühmten Beispielen wie Terminator 1 und 2, wo das Sequel quasi ein Remake des Originals mit vertauschten Rollen war, wo man den Film einfach nochmal besser machen konnte, ist es hier eher wie bei Krieg der Sterne und Das Imperium schlägt zurück: Es ist keine Fortsetzung, die aufgrund des Erfolgs des ersten Teils gedreht wurde, um noch mal und noch mehr Geld zu machen, sondern die Fortführung der Story einer Trilogie.
Matrix Reloaded setzt weitaus mehr auf Kampfszenen und optische Tricks, die auf diese Weise mal wieder alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Dann hat man hier auch mehr auf augenzwinkernden Humor gesetzt, wahrscheinlich um die bisherige Ernsthaftigkeit etwas zu entschärfen (man denke nur an die Hintertüren oder den Franzosen).
Waren die Kugelausweichszene oder das Kugelanhalten in Matrix noch Höhepunkte, ist es hier nebensächlicher Standard. Die Zwillinge, die Freeway-Kampfszene oder die Wiederbegegnung mit Agent Smith rauben einem schier den Atem. Und dann ist da noch Zion...

Bisherige Pressestimmen meinten, es fehle dem zweiten Teil an Raffinesse. Das mag sein, hat er doch den entscheidenden Nachteil, dass er gegenüber Matrix nicht mehr den Überraschungseffekt der nie zuvor gesehenen Spezialeffekte genießt, sondern die nun vorbereiteten Zuschauer nur noch mit mehr und besseren Effekten versuchen kann zu begeistern. Aber in dieser Hinsicht hat er Erfolg! Und zusammen mit den überraschenden Entwicklungen in der Story gleicht er die fehlende Raffinesse mühelos wieder aus!
Eine Ironie der Story ist zum Beispiel, dass Smith, der Morpheus gegenüber die Menschheit als Virus des Planeten Erde bezeichnete, nun selbst zu einem Virus der Matrix wird.
Und last but not least ist da noch Monica Bellucci, die hier einen kleinen Vorgeschmack auf ihre Rolle in Matrix Revolutions vermittelt.

Fazit #2: Gelungene Fortsetzung des bahnbrechenden ersten Teils. In einigen Hinsichten hängt er ein wenig hinterher, in anderen ist er weit voraus. Zwar am Ende kein Monumentalwerk mehr, aber das wird die Trilogie dann wahrscheinlich im Ganzen werden. 9 von 10 französischen Schimpfwörtern

Nikolas Mimkesl
22.05.2003

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Mieserabel7%
Schwach7%
Hatte leichte Schwächen8%
Naja geht so9%
War okay9%
Gut7%
Sehr gut9%
Absolut hervorragend10%
Bester Film aller Zeiten9%

919 Stimmen
Schnitt: 5.1
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Stefan (23.08.04): genau so geil wie teil 3. wer es noch nicht weiß teil 2 und teil 3 sind ein teil.der wegen der länge geteilt wurde.ioch finde alle drei Matrix teile gleich toll. geile story erstklassige effekte.ein absoluter meilenstein der filmgeschichte
John Doe (25.06.04): ein echt guter film, der allerdings den ersten nicht wirklich toppen kann. aber immer noch besser als der letzte teil und keanu macht alle swieder gut. also 7 von 10 auftauchenden agent smiths
Eacas O. (06.08.03): -Also, der 2. Teil ist im Vergleich zum 1. arg kommerziell geworden... - ich meine die ganzen Action-Szenen und die Szenen in Zion (die mich viel zu sehr an Star Wars erinnern!)...Wie kolossal soll es denn noch werden? - Andererseits: Der Film profitiert halt noch von der genialen Handlung des ersten Teils, von dieser ganzen Idee mit der Matrix und so... - Ist euch übrigens auch aufgefallen, dass Trinity und Neo im 2. Teil viel "älter" oder "erfahrener" als im 1. ausschauen?
Roland (31.07.03): Was hätte die "Matrix"-Trlogie sein können? Die riesengrosse Chance, eine sowohl intelligente als auch optisch innovative SiFi-Saga in die Welt zu bringen. Ein cleveres Gedankenspiel und ein zynischer Kommentar auf die moderne Welt. Inhaltlich natürlich nicht ganz neu, "Welt am Draht" ist nun mal fast 30 Jahre älter, aber dafür cool, innovativ und zeitgemäss. Was zeigt uns "Matrix-Reloaded"? Einzig und allein, dass die Wacholsky-Brüder hoch überschätzt wurden und der erste Film qualitativ allein stehen wird. Seien wir ehrlich: Die Fortsetzung ist hemmungslos aus der Filmgeschichte zusammengeklaut, zitiert manchmal müde den Vorgänger und wird mit CGI- Beiwerk bis an die Entnervungsgrenze überfrachtet. "Matrix" hat angeregt, "Matrix Realoaded" tötet durch Einfallslosigkeit. Darüber zu filofieren, wie die Story in "Matrix: Revolutions" aufgelöst wird, erscheint mir so reizvoll, wie auf einen neuen Satz "Pokemon"-Karten zu warten. Schade, so hat Hollywood es wieder geschafft, aus einer geilen Idee austauschbares Futter für die Multiplex_Kinos zu panschen. Ich war sehr enttäuscht.
Gero (22.07.03): @Francis: Ich sehe es nicht so, daß man auf den Monitoren frühere Versionen von Neo sieht. IMHO sind das "Programmvariationen", wie Neo sich entscheiden könnte - Stichwort "Freedom of Choice" und so. Das Bild zoomt ja jeweils durch die Schirme hindurch auf den Neo, dessen Verhalten dann der Filmhandlung entspricht. Ist schon ein bißchen surreal, muß man wohl so sehen.
Francis7 (21.07.03): @ Nikolas: Neo muss seinen 'Erneuerungsprozess' bislang fünf mal durchlaufen haben, denn dann wäre die Begegnung mit dem Konstrukteur das erste Mal, auf der Monitorwand sieht man jedoch sein früheres Verhalten nachdem er die Erklärung des Konstrukteurs vernimmmt. Die Tatsache ist nur, dass er bislang noch nicht die Macht hatte den zeitlichen Werdegang zu ändern und Trinity zu retten. Einzig schleierhaft ist nur der Übergang Agent Smiths von der Matrix zur 'realen' Welt und der blutige Handschlag, mitunter steht dies in Relation mit dem Aufhalten der Wächter gegen Ende des Films, da hier Neo seine Hand hebt.
Chris (08.07.03): war ok! natürlich nicht so gut, wie der 1. teil. der lebte aber auch davon, daß das thema völlig neu war und umgesetzt wurde. dieser 2. teil erinnert mich an die 'alien'-reihe. der erste teil setzte auch neue maßstäbe und der 2. teil war action pur! die vielen fragen, die man hat werden sich sicherlich im 3. teil auflösen. da habe ich vertrauen in die wachowskis. 8 von 10 matritzen.
Nikolas (06.07.03): @ francis7: interessante theorie! allerdings finde ich es etwas dreist, das anzunehmen, denn dann wäre der ganze erste teil ja nur eine einzige finte. außerdem hatt ich weniger das gefühl, dass neo selbst 5 mal der auserwählte war, sondern innerhalb von längeren zeitabschnitten durch die nicht-perfektion der matrix eine anomalie geschaffen wurde. neo ist nur die neueste. auch der merowinger meinte ja, er habe die vorgänger überlebt. er sagte nicht, er habe neo schon 5 mal überlebt. außerdem: wozu sollten die machinen neo trainieren? dazu, dass er sie am ende vernichtet oder nur zu der erkenntnis kommt, dass er die matrix aufrecht erhalten muss? dann bräuchte man ja nur morpheus aus dem trainigsprogramm nehmen und neo wäre keine gefahr. wenn smith die eigentliche gefahr ist, dann macht ihn neo ja erst richtig "scharf". ohne neo wäre smith doch machtlos und in dem system gefangen... ->interessante theorie, aber für mich in sich noch nicht stimmig. selbst wenn sie zuträfe, wäre das für die fans auch zu weit hergeholt und keiner fände eine solche entwicklung mehr gut. @ falstaff: interessant, aber für mich vom gedanken her noch nicht nachvollziehbar... kannst du das mal genauer erläutern???
Falstaff (30.06.03): Zion ist nicht in der realen welt! Es gibt 3 Schichten! meine behauptungen/vermutungen, hat irgendwer ein punkt der dagegenspricht?
Stefan (19.06.03): Hallo, ich habe den Film gestern gesehen und bin enttäuscht. Klar, der Film hatte gute Sequenzen, aber das Gesamtbild ist für mich nicht "stimmig". Die Verfolgungsjagd auf dem Freeway war zwar temporeich nur fehlen für mich einige Sachen: Warum ist der Freeway tödlich (weil Autos dort fahren?), wieso beschleunigt ein Superbike langsamer wie ein 0815 Polizeiwagen, der komplette Wagen von Neo, Trinity und dem Schlüsselmacher von Einschußlöchern zersiebt, aber keine Verletzung ist mir zu dick aufgetragen. Die Kampfszenen sind größtenteils perfekt, für mich fehlen die schlüssigen Übergänge zur Handlung.
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