Originaltitel: Big Fish; Deutschlandstart: 08.04.2004 (Columbia TriStar); Regie:Tim Burton; Produktion: Bruce Cohen, Dan Jinks, Arne Schmidt, Richard D. Zanuck; Drehbuch: John August nach Daniel Wallace; Musik: Danny Elfman; Kamera: Philippe Rousselot; Schnitt: Chris Lebenzon; Kostüme: Colleen Atwood mit Ewan McGregor (Der junge Edward Bloom), Albert Finney (Edward Senior), Billy Crudup (Will Bloom), Jessica Lange (Die alte Sandra Bloom), Alison Lohman (Die junge Sandra Bloom), Helena Bonham Carter (Jenny/Seherin), Robert Guillaume (Dr. Bennett Senior), Marion Cotillard (Josephine), Matthew McGrory (Karl), David Denman (Don Price), Missi Pyle (Mildred), Ada Tai (Ping), Arlene Tai (Jing), Steve Buscemi (Norther Winslow), Danny DeVito (Amos Calloway) |
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Dunkel sind die Wege, die das Schicksal geht. Nach meinem mühevollen Weggang aus Ashton war nun die Liebe meine Lebens mit einem der größten Idioten von dort verlobt. Es gibt Zeiten, da muss ein Mann kämpfen, und andere, da muss er sich seinem Schicksal ergeben, das Handtuch werfen und einsehen, dass nur ein Narr weitermachen würde. Ehrlich gesagt: Ich war immer ein Narr. - Edward Bloom Plot:
Edward Bloom (Albert Finney) erzählt gerne Anekdoten aus seinem
Leben. Er hat dabei nur die Angewohnheit, sie farbenprächtig und
äußerst phantasievoll auszuschmücken. Er schildert sich
als jungen Mann (Ewan McGregor) stets als Helden und große Persönlichkeit,
die von allen in seiner Heimatstadt in der Provinz geachtet und geliebt
wurde. Jeder hört diese Geschichten auf Grund Blooms Erzählkunst
immer wieder gerne und alle mögen Edward wie er ist. Der einzige,
der nicht von den Geschichten begeistert ist, ist Edwards Sohn Will
(Billy Crudup). |
Kritik
#1: Für die Verfilmung des Romans von
Daniel Wallace war eigentlich Steven Spielberg eingeplant. Doch er konnte
aus terminlichen Gründen nicht und so bekam Tim Burton den Job
des Regisseurs. Ich muss sagen, dass war eine sehr weise Entscheidung,
denn nachdem ich den Film gesehen habe, kann ich mir keinen passenderen
Regisseur als Tim Burton für die Verfilmung der Story über
das wundersame Leben des Edward Bloom und dessen gestörtes Verhältnis
zu seinem Sohn vorstellen. Steven Spielberg auf jeden Fall nicht, denn
bei ihm wäre die ganze Sache vermutlich zu schmalzig geworden.
Tim Burton hingegen hat genau das richtige Händchen dafür,
eine phantasievolle und skurrile Geschichte zu erzählen. Fazit #2: So muss Kino sein! Eine wunderbare, fesselnde und bewegende Reise in eine Welt zwischen Realität und Phantasie! 9½ Schuhe auf der Leine |
Sebastian
Schwarz 11.04.2004 |
Darf ein Vater nicht von seinem Sohn erzählen? - Ich bin nur eine Fußnote in der Geschichte, Dad. Ich bin die Rahmenhandlung für dein großes Abenteuer. Das übrigens nie stattgefunden hat: Am Tag meiner Geburt warst du in Wichita als Hausierer unterwegs. - Komm schon, Will, alle Welt liebt diese Geschichte. - Nein, da täuscht du dich, Dad. Ich liebe sie nicht. Nicht mehr. Nicht nach dem tausendsten Mal. Ich, ich, ich kenne jede Pointe, Dad. Ich kann sie genau so gut erzählen wie du. Einen Abend, einen Abend in deinem ganzen Leben dreht sich die Welt nicht nur um Edward Bloom! Wieso kannst du das nicht verstehen? - Auf Wills Hochzeit kommt es zum Streit zwischen Vater und Sohn Kritik
#2: Die altmodische Fähigkeit Geschichten
zu erzählen gerät angesichts der hochtechnisierten Übermacht
der Massenmedien wie Fernsehen, Computerspiel und Internet fast schon
in Vergessenheit. Eine der wenigen Bastionen sind die "Gute Nacht"-Geschichten,
die Eltern ihren kleinen Kindern erzählen. Und eine solche Situation
ist auch die Ausgangsposition von Tim Burtons neuestem Streifen, in
dem er nach dem künstlerischen Desaster von Planet
der Affen, wieder zu seinen alten Stärken zurückfindet. |
Die
Romantik der Romanvorlage von Daniel Wallace hätte somit auch keinen
besseren Regisseur als Tim Burton finden können: Schon in seinen
Meisterwerken Sleepy Hollow,
Edward mit den Scherenhänden und The Nightmare Before
Christmas hat er bewiesen, dass an ihm nicht nur ein Maler sondern
auch ein Märchenerzähler verloren gegangen ist. (Oder ist
er in Wirklichkeit beides?) Fazit #2: Fast schon die Tim Burton-Version von Die fabelhafte Welt der Amelie: fantasievoll, pittoresk und gnadenlos romantisch. 8 von 10 Mal Popcorn statt Nachos |
Olaf
Scheel 13.04.2004 |
Leser-Kommentare: |
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Julia (28.07.07): wenn man in einem sehr kalten Raum diesen Film sieht , wird er viel wärmer als man denkt |
Al (06.07.07): wunderschönes, farbiges, aber auch düsteres Fantasy-Tragikomödie mit abenteuerlichen Stimmung und einem Vater-und-Sohn Verhältnis. 10 von 10 Punkte |
Hans (30.06.07): klasse Fantasyfilm . meiner meinung nach hätte der film den oscar für musik, nebendarsteller, kostüm, film, ausstattung, regie, song, visuelle effekte und maske gewinnen sollen |
Cengizhan (29.06.07): klasse Tragikomödie mit viel wunderschöner fantasy und musik . dieses familien-abenteuer hat auch etwas düsterhaftes an sich , wie in daniel wallaces buch. ein wahrer klassiker |
Sandra (14.04.04): "Big Fish" ist ein sehr schöner Film über das Leben, die Liebe und die Macht der Phantasie. Im Grunde stimme ich Sebastians Kritik weigehend zu. Was mich an dem Film massiv gestört hat, war die viel zu holprige Erzählweise. Das ewige Hin,- und Herspringen zwischen Gegenwart, Vergangenheit, Realität und Phantasie hat mich auf Dauer ein wenig genervt. Ferner hat Burton bei seinen eigenen Filmen geklaut wie blöde: "Big Fish" schreit stellenweise geradezu nach "Edward mit den Scherenhänden" und "Sleepy Hollow", das es doch schon ein bißchen wehtut. Fazit: Besser gut klauen (und dann noch bei sich selbst:-)) als schlecht neu erfinden. Super Besetzung agiert in einer phantasievollen Geschichte mit aussagekräftiger Boschaft. 7,5 von 10 Werwölfen |
Eric Draven (13.04.04): Ich musste mit entsetzen feststellen, dass dieser Film mal wieder zu solchen gehört, die nicht in allen Kinos gespielt werden, sondern nur in sehr erlesenen. Wahrscheinlich weil er nicht zur üblichen Blockbuster-Kategorie gehört, sondern doch schon etwas Anspruch mit sich bringt. Also muss in diesem Fall auch das etwas weiter weg gelegene Kino ausreichen, wenn man nicht gerade in einer Großstadt wohnt. Trotzdem lohnt sich die Fahrt auf jeden Fall!! Letztendlich erhält man lustige Kurzgeschichten, weise Ankedoten, schlagfertige Antworten, skurile Gestalten und insgesamt ein wunderbares Vater-Sohn-Drama. Von mir gibt es dafür 9 von 10 Momenten in denen die Zeit stehen bleibt. |