Die Bourne-Verschwörung
Action/Thriller, USA/Deutschland 2004, 108 Minuten, ab 12
Originaltitel:The Bourne Supremacy; Deutschlandstart: 21.10.2004 (UIP); Regie: Paul Greengrass; Produktion: Patrick Crowley, Frank Marshall u.a.; Drehbuch: Tony Gilroy nach dem Roman von Robert Ludlum; Musik: John Powell; Kamera: Oliver Wood, Mitchell Amundsen; Schnitt: Richard Pearson, Christopher Rouse

mit Matt Damon (Jason Bourne), Franka Potente (Marie), Brian Cox (Ward Abbott), Julia Stiles (Nicky), Karl Urban (Kirill), Gabriel Mann (Danny Zorn), Joan Allen (Pamela Landy), Marton Csokas (Jarda), Tom Gallop (Tom Cronin), John Bedford Lloyd (Teddy), Ethan Sandler (Kurt), Michelle Monaghan (Kim), Karel Roden (Gretkov), Tomas Arana (Martin Marshall), Oksana Akinshina (Irena Neski)

Filmplakat
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Vorwärts Leute, wir hatten das Leben von dem Kerl jahrelang unter Kontrolle. Wir müssen ihm einen Schritt vorraus sein. - Pamela Landy feuert ihre Leute an.

Plot: Zwei Jahre sind vergangen, Jahre in denen Jason (Matt Damon) und Marie (Franka Potente) auf der Flucht sind. Zwei Jahre in denen Jason Bourne durch das Führen eines Tagebuches herauszufinden versucht, wer er ist, was Treatstone ist und warum man ihm immer wieder nach dem Leben trachtet. Im indischen Goa lebt das Pärchen unauffällig und zurückgezogen, bis der russische Geheimdienst ihren besten Agenten (Karl Urban) aussendet und auch der amerikanische C.I.A. ist nicht untätig gewesen – die Jagd beginnt, aber schon sehr bald müssen sich die Agenten fragen: Wer jagt hier eigentlich wen?

Kritik: Nach Doug Liman hat für die Bourne Identität-Fortsetzung nun Paul Greengrass (Bloody Sunday) seines Zeichens Dokumentarfilmer auf dem Regiestuhl Platz genommen. Ich war seinerzeit sehr begeistert von Die Bourne-Identität, zum einen weil ich Matt Damon sehr gerne mag, zum anderen, weil ich den europäischen Flair des Films äußerst ansprechend fand.
Nun, diese beiden Vorteile weist auch Die Bourne-Verschwörung auf. Da der Film zum überwiegenden Teil in Berlin spielt, fühlt man sich als Zuschauer fast wie zu Hause, aber trotzdem war es irgendwie merkwürdig, einen Hollywood-Schauspieler gehetzt durch Berlins Straßen rennen zu sehen – ein bisschen wie Matt Damon im Tatort.
Der Film erspart dem geneigten Zuschauer gänzlich computeranimierte Spezial-Effekte, dafür gibt es einen Extra-Bonus-Punkt von mir. Die eine Explosion in München ist realistisch und es gibt sogar richtige echte Qualmwolken, wo kann man denn so etwas heutzutage noch sehen? Ansonsten fiebert man mit dem trauernden, gehetzten Jason Bourne mit, der wie ein weidwundes Tier durch Berlin rennt, springt, klettert und wie ein wilder Teufel Auto fährt. Die Auto-Verfolgungs-Jagd in Moskau ist an Spannung wohl kaum zu überbieten. Einzig die viel zu hektische (Hand-)Kamera-Führung ist hier extrem nervig und tut auf Dauer einfach nur den Augen weh, weil man sich unablässig darauf konzentrieren muss, Matt Damon und Karl Urban nicht aus den Augen zu verlieren. Hier wäre etwas weniger „Realismus“ ganz gut gewesen.

<SPOILER> Die von mir persönlich sehr geschätzte Franka Potente spielt in der Fortsetzung nur maximal zehn Minuten mit, danach darf Matt Damon sie nur noch betrauern und das ist nicht nur für ihn äußerst bedauerlich. Denn gerade das Gespann Damon/Potente hat den ersten Teil so sehenswert gemacht. Sie passen optisch wie kommunikativ perfekt zusammen und mit ihrem Tod legt der Film keinen guten Start hin, denn Bournes einziges Gegenstück wird ihm genommen, damit ist er vollkommen isoliert. Matt Damon hat hier kaum Gelegenheit mit anderen zu interagieren. Er ist auf der Flucht und gleichzeitig der Jäger, weil ihm aber der Partner fehlt ist er allein auf sich gestellt, was der Action im Film erstklassig bekommt, der Handlung dagegen weniger gut. Die Hauptcharaktere hat damit den einzigen Menschen verloren, die ihm das Gefühl gegeben hat menschlich zu sein. </SPOILER>
Damons Jason Bourne ist deshalb sehr hart, sein Gesicht ist wie in Stein gemeißelt, seine Ausstrahlung kalt obwohl er oft über das nette Jungengesicht nicht hinwegtäuschen kann, was ihn dann schon wieder liebenswert macht. Die allergrößte Kritik ist allerdings keine am Film selbst und auch eine sehr persönliche. Matt Damon hat in jedem seiner Filme, den ich bisher mit ihm gesehen habe (und das sind nicht wenige), ein und dieselbe Synchronstimme und was tut die zuständige Synchronfirma mir in diesem Film an? Ich konnte es nicht glauben, als er seinen ersten Satz gesprochen hatte, der Rest des Films war wie Folter für mich. Wie sehr habe ich mir gewünscht, den Film im Original sehen zu können. Zugute kam mir, dass Matt Damon aufgrund der wenig vorhandenen Interaktionen kaum gesprochen hat.
Die Handlung des Films ist in drei Ebenen unterteilt: Jason versucht in Berlin seine Haut zu retten. Sein russischer Gegenspieler gespielt von Karl Urban (Eomer aus Der Herr der Ringe) hält ihn in Indien und Moskau auf Trab, und in den USA klärt sich alsbald auf, ob Pamela Landy (Joan Allen – Pleasant-Ville, Face-Off) pro oder Contra Bourne eingestellt ist.
Jason ist mehr als in Teil 1 eine zerrissene Persönlichkeit, der einmal mehr mit der Tatsache leben muss, dass er im Auftrage der Regierung Morde begangen hat. Morde, mit denen er im Nachhinein nur schwerlich fertig wird, denn sein Gewissen nagt unaufhörlich an ihm. Trotz seiner harten Ausstrahlung schafft Matt Damon es, diesen Teil seiner Charaktere glaubhaft zu verkörpern und so auch Mitleid zu erzeugen.

Fazit: Die Bourne-Verschwörung ist ein handwerklich perfekter Actionfilm mit europäischem Flair. Gut gespielt und mit einer Auto-Verfolgungs-Jagd die ihresgleichen sucht. Nicht so perfekt wie Teil 1, aber für Fans des guten alten Actionfilms ohne lächerliche Computereffekte ein absolute Muss. 8 von 10 SEKs.

Sandra Plich s
24.10.2004

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460 Stimmen
Schnitt: 4.9
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
treadstone (30.10.04): Ich habe auch die Bücher gelesen und muss bestätigen das diese mit dem Film überhaupt nichts zu tun haben...ausserdem gab es schon einen bourne film 1989...mit mässigem erfplg !!! Was mir am ersten und auch zweiten teil auffällt ist die hervoragende Rolle von Matt Damon. Für mich drückt er all den Schmerz welchen er Besitzt durch seine Augen aus !!! Ich finde den Film und die Filmmusik sehr gut. Nur eines Frage ich mich.....die Szene in München mit den anderen Agenten ist mir noch immer ein wenig suspekt !!!
Eric Draven (30.10.04): Entweder werde ich mit 22 Jahren schon zu alt für Action-Filme, oder die Filmemacher haben ein neues Lieblingshobby: jede Action-Sequenz durch Super-Nahaufnahmen so unübersichtlich machen, dass einem fast übel wird.
Größtes Manko dieses Films sind meiner Meinung nach eindeutig die viel zu schnellen Bilder, die meist mit Close-Ups der Darsteller kombiniert werden.
Muss "K" zustimmen: mit dem Buch hat das absolut nichts mehr zu tun. Finde die Fortstzung auch sehr an den Haaren herbeigezogen, unter dem Motto: "oh, mir fallen da noch ein paar Erinnerungsbruchstücke ein, bei denen ich jemanden getötet habe..."
Der erste Teil ist echt klasse, aber die "Bourne Verschwörung" hätte nicht sein müssen.
Fazit: 6 von 10 sehr robusten, russischen Taxis

K (27.10.04): tja, hab den film gestern abend gesehen und fand ihn: mau. nunja, ein 08/15 action-film halt. Kameramann mit Parkinsson, deutsche Polizei mit tollen (unbekannten) Sirenen, synchronstimmen um bepinkeln (vor allem als die Deutsche Polizei das Hotel stürmt) Speziell die Tunnelfahrt war zum %*?%%*?%. Viel zu wirr und zu lang. (MEINE Meinung!) Schwach war gerade auch im Bezug zum ersten Teil die Rolle der Marie. Das hat für mich viel vom Charme des 1. Films gekostet. Das Buch, was zum Film als Romanvorlage gepriesen wurde hat mit dem absolut nichts zu tun. Nochmal: Film und Buch sind an _keiner_ Stelle identisch !!! Und u.U. habt ihr es sogar schon im Schrank stehen, da die Bourne-Reihe von Robert Ludlum bereits unter dem Titel Borowski im Buchhandel seit Jahren erhältlich war. von mir nur zittrige falsch synchronisierte (4)
Sebastian (26.10.04): Ich bin von der Bourne Verschwörung fast restlos begeistert! Selten ist die Fortsetzung eines Films genauso gut oder sogar besser als der 1. Teil! Die Bourne Verschwörung schafft es, mindestens genauso gut zu sein, wie Die Bourne Identität; vielleicht sogar noch einen Tick besser, da hier, im Gegensatz zum ersten Film, wirklich durchgängig Spannung herrscht!
Im Grunde sind Teil 1 und 2 auch ein einziger zusammenhängender Film, denn der zweite Teil knüpft an die Handlung des ersten Teils fast nahtlos an und klärt zum Glück auch die im ersten Film leider offen gebliebenen Fragen. Dieses sowie die atemberaubende Action und die von Hand gemachten Effekte zeichnen den Film aus! Auch die Story des Films ist für einen Action-Film mehr als ausreichend!
Es gibt für mich am Film nur zwei Kritikpunkte: Das Schlimmste ist diese grausame Wackel-Kamera! Ich hasse "Wackel-Kamera-Aufnahmen" bei Filmen, es sei denn, es sind Experimentalfilme oder die Szene erfordert die verwackelte Optik. Hier wackelt das Bild aber nicht nur bei Action-Szenen, sondern leider auch, wenn die Darsteller nur ruhig dasitzen. Echt nervig! Der zweite Punkt sind die nicht passenden Sirenen der deutschen Polizeiautos. Sie haben im Film innerhalb Deutschlands und sogar innerhalb Berlins die unterschiedlichsten Sirenentöne aus vielen europäischen Ländern. Das kann natürlich an der Synchro liegen, muss aber nicht!
Sandras Kritikpunkt mit Matt Damons Synchronstimme kann ich nicht so ganz nachempfinden, da er zwar eine andere Synchronstimme hat, dass aber nicht so auffällt, da sie sowohl zu ihm als auch zu der Rolle passt. In etwa so wie bei Brad Pitt in Troja: Am Anfang etwas gewöhnungbedüftig, aber zur Person und Rolle passend, sodass es schließlich nicht mehr auffällt!
Von mir gibt es für den Film satte 9 von 10 falschen Polizeisirenen!

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