Originaltitel: De-Lovely; Deutschlandstart: 20.01.2005 (20th Century Fox); Regie: Irwin Winkler; Produktion: Irwin Winkler, Charles Winkler u.a.; Drehbuch: Jay Cocks; Musik: Stephen Endelman; Kamera: Tony Pierce-Roberts; Schnitt: Julie Monroe mit Kevin Kline (Cole Porter), Ashley Judd (Linda Porter), Jonathan Pryce (Gabe), Kevin McNally (Gerald Murphy), Sandra Nelson (Sara Murphy), Allan Corduner (Monty Woolley), Peter Polycarpou (Louis B. Mayer), Keith Allen (Irving Berlin), James Wilby (Edward Thomas), Kevin McKidd (Bobby Reed), Richard Dillane (Bill Wrather), Edward Baker-Duly (Boris Kochno), Angie Hill (Ellin Berlin), Harry Ditson (Dr. Moorhead), Tayler Hamilton (Honoria Murphy) |
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Weißt du, dass ich nie das Gefühl hatte, ich müsste ehrlich zu den Menschen sein, bis du kamst? Das ist ziemlich verwirrend. Noch dazu, weil ich nicht völlig ehrlich gewesen bin. - Als wir uns kennen lernten, wusstest du so viel über mich, Cole. Glaubst du nicht, dass ich über dich auch so einiges gehört hab? - Dann weißt du über meine... Also, dass ich manchmal... dass ich, hm, andere Interessen habe. Interessen, die manche Leute in Bezug auf dich grausam finden könnten. - Du meinst Männer? - Ja, Männer. - Sagen wir: Dir sind sie lieber als mir. Nichts ist grausam, dass dein Versprechen erfüllt. - Hah... Ah, Gott. Mein Leben lang mache ich Versprechungen. Ich habe ein Notizbuch voll von Versprechungen. Ganze Truhen voll. Ich möchte für dich mehr als nur ein Versprechen sein. - Wir könnten deine Versprechen miteinander erfüllen. Doch nur einzigartig wären wir als Paar. - Cole und Linda. Plot: Der berühmte Musicalkomponist und Songschreiber Cole Porter (Kevin Kline) steht kurz vor seinem Tod, als ihn der Engel Gabe (Jonathan Pryce) besucht, um mit ihm noch einmal bedeutende Stationen seines Lebens zu betrachten und für Porter wichtige Menschen in Erinnerung zu rufen. Beide begeben sich in einen alten Theaterraum und Gabe lässt für Porter die Geschichte seines Lebens auf der dortigen Bühne als Lovestory-Musical Revue passieren. Neben seinen beruflichen Erfolgen und Misserfolgen bekommt Porter noch einmal die Geschichte seiner besonderen Beziehung zu seiner Frau Linda (Ashley Judd) zu sehen, die er auf ganz besondere Weise innig liebte, sexuell aber immer wieder seine homosexuelle Ader auslebte. Sie tolerierte das ganze, bis es zum Eklat kam… Kritik:
Von den drei aktuell im Kino laufenden Biographie-Verfilmungen Ray,
Aviator und De-Lovely
ist letztere die leider am wenigsten gelungene. Das liegt daran, dass
der Regisseur Irwin Winkler beim dramaturgischen Aufbau des Films nicht
ganz punkten kann. Von
der Inszenierung her ist De-Lovely dagegen die originellste
Biographie-Verfilmung der drei geworden. Denn Winkler stellt das Leben
Porters zwischen den 20er und 60er Jahren nicht einfach nur da, sondern
er lässt einen Engel, wie es ehedem schon der Geist in Charles
Dickens Weihnachtsgeschichte oder der Engel Clarence in Ist
das Leben nicht schön? taten, wichtige Passagen des Lebens
vor den Augen des kurz vor dem Tod stehenden Porter ablaufen. Die Stationen
des Lebens verpackt der Engel als ein Musical, welches als Thema die
große Liebesgeschichte zwischen Cole und Linda Porter hat und
alle wichtigen Songs aus Porters Lebenswerk enthält. |
Der
Film fährt chronologisch und episodenhaft die wichtigsten beruflichen
Höhepunkte von Paris über New York bis Hollywood ab und zeigt
insbesondere die seltsame, aber innige Beziehung zwischen Cole und Linda.
Beide liebten sich sehr, wenngleich sich das auf Coles Seite eher auf
einer platonischen Ebene abspielte, denn Porter war homosexuell und
bei Männern kein Kostverächter. Linda duldete das stillschweigend,
solange er dabei diskret blieb. Und das tat er, denn nach außen
hin war er immer sehr charmant zu den Frauen und galt sogar als richtiger
Frauenliebling. Beruflich war er auch so erfolgreich, dass ihm und Linda
ein wohlhabendes Leben ermöglicht wurde und Porter immer im gesellschaftlichen
Mittelpunkt stand. Fazit: De-Lovely ist nicht die großartige Biographie-Verfilmung geworden, die Cole Porter verdient hätte. Sie ist aber auch nicht schlecht. Sind in der ersten Hälfte des Films leider nur die Lieder das Highlight, so gewinnt der Film in der zweiten Hälfte zum Glück auch dramaturgisch an Qualität und aufgrund der großartigen Darstellung von Kline und Judd ist er letztlich auch recht gut gelungen! Allerdings ist er nur für Porter- und Musical-Fans wirklich zu empfehlen! 6 von 10 zur Premiere geschenkten Zigarettenetuis. |
Sebastian
Schwarz 21.01.2005 |
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