Originaltitel: The Aviator; Deutschlandstart: 20.01.2005 (Buena Vista); Regie: Martin Scorsese; Produktion: Martin Scorsese, Harvey Weinstein u.a.; Drehbuch: John Logan; Musik: Howard Shore; Kamera: Robert Richardson; Schnitt: Thelma Schoonmaker mit Leonardo DiCaprio (Howard Hughes), Cate Blanchett (Katharine Hepburn), Kate Beckinsale (Ava Gardner), John C. Reilly (Noah Dietrich), Alec Baldwin (Juan Trippe), Alan Alda (Sen. Ralph Owen Brewster), Ian Holm (Professor Fitz), Danny Huston (Jack Frye), Gwen Stefani (Jean Harlow), Jude Law (Errol Flynn), Adam Scott (Johnny Meyer), Matt Ross (Glenn Odekirk), Kelli Garner (Faith Domergue), Frances Conroy (Mrs. Hepburn), Brent Spiner (Robert Gross) |
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Was kann ich für TWA tun, Jack? - Wir brauchen ein neues Flugzeug. Ein modernes Flugzeug. - Ach ja? Und was für eins? - Ja, die DC3 hat 21 Sitze und 14 Schlafkojen. - Was größeres? - Schön wären 50 Sitze, Reiseflughöhe 12.000 Fuß. - Nein. Nein, 20.000. Über leg doch mal! Welchen Vorteil hätten 20.000 Fuß? - Weniger Turbulenzen. - Ja, es liegt über dem Wetter. Jack, wie überfliegen das Wetter. Nur 1% unserer Bevölkerung ist jemals in ein Verkehrsflugzeug eingestiegen. Und wieso? Weil sie sich zu Tode fürchten, und das aus gutem Grund. Ich meine, in 7.000 Fuß wackelt es wie Sau, das weißt du. Wir bauen ein Flugzeug, das über dem Wetter fliegt. Auf diese Weise erreichen wir, dass jeder Passagier sich sicher fühlen kann bei uns an Bord. Ein Flugzeug mit der Fähigkeit bis an die Stratosphäre zu fliegen. Von Küste zu Küste! Um die Welt! Da liegt die Zukunft. - Howard Hughes trifft Jack Frye von TWA. Plot:
Howard Hughes, geboren in Texas am 24.12.1905 ist das Kind reicher Eltern.
Das technikbegeisterte Kind hat mehr Interesse am Fliegen und Konstruieren
als an einer Schulausbildung. 1919 erlernt Howard das Fliegen und hat
seitdem nichts anderes mehr im Kopf. Nach dem Umzug der Familie nach
Hollywood sterben seine Eltern kurz hintereinander. Hughes Junior ist
ein Multimillionen-Dollar-Teenager und setzt vor Gericht durch, das
Vermögen schon vor Vollendung des 21. Lebensjahres selbst zu verwalten.
Mit 18 Jahren gehören im 75% der Firma seines Vaters, er legt alles
Geld in die Hände des Managements und verfügt darüber,
wie er will. Howard gibt viel Geld aus für nur drei Dinge: Flugzeuge,
Filmproduktionen und Frauen. |
Kritik:
Aviator (Der Flieger) ist die zweite Zusammenarbeit von Martin
Scorsese (Taxi Driver, Casino) und Leonardo DiCaprio
(Gilbert Grape, Catch
me if you can) nach Gangs
of New York. DiCaprio hat den Film zum Teil mitproduziert und
mit Scorsese das Leben von Howard Hughes aufgearbeitet. Aviator
ist eine Filmbiographie, wie man sie sich wünscht. Scorsese hat
geklotzt nicht gekleckert: opulente Kulissen, zeitgemäße
Kostümierung, grandiose Schauplätze und eine bis in die kleinste
Nebenrolle hervorragend besetzte Schauspielerriege. Scorsese hat meiner
Meinung nach den perfekten Film auf Zelluloid gebannt: Drehbuch, Story,
Kulissen, Schauspieler, Kamera, Spezial-Effekte: Alles perfekt! Fazit: Perfekt inszenierte Filmbiographie über Howard Hughes mit einem überragenden Leonardo DiCaprio. Der „erzählende Film“ hat hiermit seine meisterliche Vollendung gefunden. In Aviator stimmt einfach alles, anschauen, staunen und genießen. Ich gebe glatte 10 von 10 familiären Treffen bei den Hepburns. |
Sandra
Plich 22.01.2005 |
Leser-Kommentare: |
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Dominik (26.07.05): Ein kleiner Nachtrag von mir, wen´s interessiert, jetzt ist ja die DVD raus und es gibt also die Möglichkeit, den Film ein zweites oder drittes Mal zusehen, vielleicht sogar mit SDcorseses Audiokommentar, was ich getan habe...Naja, einem Scorsese-Streifen gebe ich natürlich eine zweite Chance, und bei den Kritikpunkten, die sicher bleiben, und der Tatsache, daß der "Aviator" nicht ranreicht an seine Meisterwerke, aber was mir doch diesesmal besonders gut gefallen hat, war die Darstellung der wachsenden Neurose bei Howard Hughes betrifft, sowohl wie es filmisch dargestellt ist alsauch schauspielerisch (mir hat nicht alles an Leos Leistung gefallen, aber DAS war zumindest sehr stark)! Ich für meinen Fall mußte mir während des Films 6x die Hände waschen... Ich geb ihm jetzt 8 von 10! |
larissa (28.02.05): Kein Zweifel, Foxx ist ein würdiger Oskapreisträger - aber DiCaprio hätte ihn ebenfalls verdient gehabt. Ich würde verstehen, wenn er nächstes Jahr nicht auf der Veranstaltung erscheinen würde; so wie bei dem Triumpf von Titanik, als er auch schon unter den Tisch gekehrt wurde und nicht mal nominiert war. Schade Leo, und das als echter Hollywood-boy. |
Katja, Lars u. Hanno (14.02.05): Also, wir sind aufgrund der guten Kritik von Sandra Plich hier am Wochenende ins Kino gegangen! Und was müssen wir sagen: Wir sind entsetzt! Uns fehlen die Worte, wie man einen solch schlechten Film so hochjubeln kann! Wir sind geschlossen mit 6 Personen nach 90 Minuten aus dem Kino gegangen! Einfach nur langweilig und völlig überflüssig, dieser Film!!! Zumindest wissen wir nun, dass man nicht auf selbsternannte „Filmkritiker“ verlassen sollte, da die Meinungen über solch „filmische Geniestreiche“ doch SEHR voneinander abweichen! Einen Punkt geben wir trotzdem, aber nur, weil man null Punkte nicht geben kann!!! |
Marko (06.02.05): @Dominik: bin ganz deiner Meinung, oscarreife Schauspielkunst ist dieses Jahr eher in Filmen wie SIDEWAYS, VERA DRAKE oder CLOSER zu sehen. Allein was in Imelda Stauntons Gesicht in VERA DRAKE passiert als ihr Mann sagt die Polizei steht vor der Tür läßt es einem kalt den Rücken runterlaufen. So was schafft Leonardo di Caprio einfach nicht. Und aufgeklebte Nasen oder entstellte Gesichter (Kidman und Theron in letzten Jahren) sind auch noch keinen Oscar wert. Ansonsten ist AVIATOR wohl als Alterswerk von Scorsese zu verstehen. Die besten Jahren sind wohl vorbei, vielleicht schafft es TAXI DRIVER 2 mit de Niro nochmal ds Beste aus Scorsese rauszuholen. Das hier ist es ganz sicher nicht. |
Dominik (05.02.05): Ich kann hier nur immer wieder staunen, wie viele Leute Di Caprios Leistung in diesem Film "phänomenal" finden oder "Oscarreif". Nicht, daß er schlecht ist, nur ist diese Rolle mit ihren psychischen Ticks und allem eher sehr dankbar für jeden Schauspieler. Viel schwieriger ist es doch, aus einem "Jedermann" eine faszinierende Charakterstudie zu machen. Zum Beispiel Paul Giamatti in "Sideways" (und der ist nicht mal für den Oscar nominiert- schande!)Was den gesamten Film betrifft, stimme ich Jo Schäfers in Ansätzen zu: Scorsese kann das VIEL besser und tiefgründiger! |
Sandra Plich (05.02.05): @Jo: Nun ja, wenigsten helfen dir meine Kritiken weiter - wenn auch anders als üblicherweise gedacht ;-) Ach, es wäre schön, wenn du mich demnächst auch richtig schreiben würdest, danke vielmals! |
Jens und Sandra (05.02.05): Boah - Leonardo DiCaprios Darstellung als Howard Hughes war wirklich fenomenal. Foxxs Leistung hat uns in "Ray" zwar auch beeindruckt, aber wir würden den Oscar DiCaprio geben (vom Film an sich + Thema des Films usw. abgesehen.) Egal, ob er vielleicht eh schon einen Oscar hätte haben "müssen" oder nicht: Wir können uns nur der hier knappen Mehrheit anschließen: Der Film ist eine Sache, den kann man sehen, wie man will (wir fanden ihn klasse) aber die Schauspielleistungen vom Film an sich getrennt betrachtet: Wir sind der Meinung, dass durch die Bank weg alle sehr gut gespielt haben - naja und DiCaprio ist wie gesagt in seiner Rolle gesondert betrachtet oscarwürdig; denn besser hätte er selbst oder ein anderer die Rolle unserer Meinung eben nicht spielen können. (Wir arbeiten beide schauspielend fulltime am Theater (Sandra) bzw Schauspielhaus (Jens) - können demnach fundiert sagen das zwar alle aber eben im ganz besonderen DiCaprio wirklich verflucht gut waren. Natürlich kann über den Film an sich jeder denken was er will - aber man muss sich DiCaprios Rolle einfach mal geistig vergegenwärtigen... was die Rolle verlangt (!), und unter dem Augenmerk der Schauspielkunst nachvollziehen (!), was für einen verdammt guten Job DiCaprio eben geleistet hat, in dem er die Rolle eben nicht "nur" verkörpert/ gespielt hat - sondern warhaftig zum Howard Hughes wurde! Grandios eben. |
Jo Schäfers (03.02.05): Sicher war DiCaprio gut, aber überragend? Nein, sorry. Und einen Oscar? Wofür bitte? Für manische Körperflege? Oder gibt es auch einen Oscar für mangelnde Chancenverwertung? "Missed Opportunities in Writing, Written Directly for the Screen"? Nein, offenbar nicht. Der Stoff gibt eigentlich einiges her, Scorsese hat aber bestensfalls solides (und verdammt teures) Handwerk abgeliefert. Ich habe mich selten so im Kino gelangweilt. Trotz DiCaprio, Cate Blanchett, Gwen Stefani und Kate Beckinsale im Grunde ein völlig belangloser Film. Schade, dass ich die Kritik nicht vorher lesen konnte. Wenn Sandra Pilch 10 Punkte vergibt und in Jubelarien ausbricht, konnte ich auch in der Vergangenheit regelmäßig sicher sein, dass mich der Film langweilen oder gar nerven wird. 3 von 10 Sagrotanspendern. |
nils (03.02.05): Zum Film an sich äußere ich mich nicht - ich fand ihn gut, aber das kann man sehen wie man will. Obwohl mir dieser Milchbubi manchmal etwas auf den Sack geht, muss ich neidlos zugestehen: Man war der gut! In Aviator hat DiCaprio sich echt selbst übertroffen und ohne Zweifel beeindruckend gut gespielt. Der Oscar sei ihm vergönnt, falls er ihn denn bekommt. |
steffi (03.02.05): Sehe ich genauso: Das Themar des Films ist nicht für jeden was, und zu Leo: Waaahhhnsin!!! Ich war echt beeindruckt - wirklich wirklich unglaublich gut gespielt. Das man den Film nicht gut finden kann, okay - aber dass er hier so von manchen fertig gemacht wird versteh ich nicht - 11 Oscarnominierungen, und dann soll nichts gut sein? Meine Clique ist der selben meinung: Film und Schauspieler allesammt echt gut - und DiCaprio... echt verdammt gut gespielt (wenigstens das muss man eigentlich einsehen, auch wenn man den Film vielleicht nicht so gut fand). |
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