American Dreamz
Komödie, USA 2006, 107 Minuten, ab 6
Originaltitel: American Dreamz; Deutschlandstart: 15.06.2006 (UIP); Regie: Paul Weitz; Produktion: Chris Weitz, Paul Weitz u.a.; Drehbuch: Paul Weitz; Musik: Stephen Trask, Craig Eastman, Joe Lervold; Kamera: Robert Elswit; Schnitt: Myron I. Kerstein

mit Hugh Grant (Martin Tweed), Dennis Quaid (Präsident Staton), Mandy Moore (Sally Kendoo), Willem Dafoe (Stabschef), Jennifer Coolidge (Mrs. Kendoo), Sam Golzari (Omer Obeidi), Marcia Gay Harden (First Lady), Chris Klein (William Williams), Seth Meyers (Chet Krogl), John Cho (Ittles), Judy Greer (Accordo), Bernard White (Agha Babur), Tony Yalda (Iqbal Riza), Noureen DeWulf (Shazzy Riza), Shohreh Aghdashloo (Nazneen Riza) u.a.

Filmplakat
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Trailer (UIP )
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Geht da raus und sucht mir richtig gute Kandidaten. Und ich meine nicht nur talentiert. Ich meine: menschlich. Und mit 'menschlich' mein' ich: mit Fehlern. Und 'mit Fehlern' mein' ich: Ich will Freaks. Bringt mir die Freaks! Ziehen wir 'ne Show auf, die selbst ich ansehen würde. - Martin Tweed motiviert seine Mitarbeiter.

Plot: Martin Tweed (Hugh Grant) ist der Moderator der amerikanischen Gesangstalent-Show „American Dreamz“. Er ist kaltherzig und nur auf seinen Erfolg bedacht. Als wegen des großen Erfolges eine weitere Staffel von „American Dreamz“ produziert werden soll, müssen natürlich Bewerber gefunden werden, die Einschaltquoten bringen. Neben dem egozentrischen Gesangstalent Sally Kendoo (Mandy Moore), die für ihren Erfolg auch über Leichen gehen würde, werden deshalb auch ein singender, junger Rabbi und Omer (Sam Golzari), ein junger Mann mit arabischer Abstammung, in die Show mit aufgenommen. Was keiner weiß, ist, dass Omer ein Schläfer einer radikal-muslimischen Terroreinheit aus dem Irak ist. Omer wird von seiner Organisation dazu bestimmt, den US-Präsidenten Stanton in die Luft zu sprengen. Dieser soll nämlich auf Grund sinkender Beliebtheit bei den Wählern bei der Final-Show als Gast-Juror dabei sein. Jetzt muss es Omer nur noch bis zur Final-Show schaffen...

Kritik: Ach, wie gern regen wir uns doch über so manche Möchtegern-Gesangstars auf, die in den letzten Jahren in den unzähligen Casting-Shows auf die Bühne gelassen wurden, um Deutschland und die Welt mit ihren „Künsten“ zu malträtieren. Nur wenige waren wirklich gut. Jetzt gibt es DIE Satire für alle, welche diese Shows nicht mehr abkönnen oder noch nie abkonnten.
Paul Weitz, Autor und Regisseur von American Pie, Reine Chefsache und About a Boy hat sich ans Werk gemacht und das ganze Medienbusiness um diese Casting-Shows einer satirischen Aufarbeitung unterzogen. Vermischt hat er das Ganze mit einem satirischen Blick auf einen völlig unfähigen, nur als Marionette fungierenden US-Präsidenten (ein Schelm, wer hier George W. Bush wieder erkennt ;-) ) und die US-Außenpolitik.
Unterstützt wird er dabei von ein paar Stars aus jedem der oben genannten Filme. Chris Klein aus American Pie spielt einen verliebten und etwas einfältigen jungen Mann, der aus Liebeskummer zur Army geht. Dennis Quaid aus Reine Chefsache gibt einen herrlich trotteligen und mit seinem ganzen Amt hadernden US-Präsidenten. Aber allen voran muss man Hugh Grant nennen, der bereits die Hauptrolle in About a Boy spielte.

Er füllt hier wirklich glänzend die Rolle des charismatischen, aber unsympathischen und nur auf seinen Erfolg fixierten Show-Moderator und Juryvorsitzenden. Er spielt köstlich und erinnert dabei tatsächlich etwas an Dieter Bohlen und dessen amerikanischen Vertreter Simon Cowell. Hervorheben muss man auch Willem Dafoe, der eine überzeugende und bis ins Detail passende "Dick Cheney"-Figur abgibt. Außerdem sollte man die Sängerin und Schauspielerin Mandy Moore auch nicht unerwähnt lassen, die Mut beweist, indem sie das hübsche, aber berechnende Gesangstalent verkörpert, das für einen Sieg alles tun würde.
Es ist schon erstaunlich, dass die Menschen auf der ganzen Welt genauso abgehoben und freakig sein müssen, wie in Deutschland. Denn wenn man im Film den einen oder anderen Möchtegern-Star sieht, fühlt man sich tatsächlich auch an diverse reale Vertreter aus den deutschen Shows erinnert. Bei einer Figur habe ich mich echt gefragt, ob nicht wirklich Daniel Küblböck dafür Pate stand.
Der Film ist richtig gut geworden. Es gibt durchgängig gute Lacher, denn im Film wimmelt es von Gags, die zum Teil plakativ, aber auch ganz fein im Nebensatz zu finden sind, sodass man manche dieser Pointen wohl beim ersten Sehen gar nicht mitbekommt. Die maximale Freude am Film hat man natürlich nur, wenn man die Casting-Shows à la "American Idol" / "Deutschland sucht den Superstar" etc. kennt. Auch den amtierenden US-Präsidenten und die US-Außenpolitik sollte man etwas kennen, damit sich das Potential von American Dreamz voll entfalten kann. Aber selbst wenn man davon keine Ahnung hat, sollte der Film genügend Spaß bringen.
Leider gibt es während des Films aber auch ein paar kleine Hänger und vor allem am Ende wäre es schön gewesen, wenn Weitz mit seiner Satire noch böser und bissiger gewesen wäre, aber für einen Film der aus den USA kommt und in dem der Präsident und seine Politik auf diese Art durch den Kakao gezogen wird, ist er schon bemerkenswert bissig. Freunde von Satiren werden auf jeden Fall ihre helle Freude haben!

Fazit: American Dreamz ist eine richtig gelungene Satire auf das Fernsehbusiness um die Casting-Shows und die US-Politik, könnte jedoch besonders gegen Ende etwas bissiger und böser sein. Um den maximalen Spaß aus dem Film ziehen zu können, sollte man sich natürlich ein wenig mit den behandelten Themen auskennen. Er ist aber auch so lustig genug. Allerdings wird, wie bei jeder Satire, auch hier nicht jeder Zuschauer drauf anspringen. Ich für meinen Teil wurde jedoch ganze 8 von 10 Mal „omerisiert“!

Sebastian Schwarz
06.06.2006

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