The Fog
Horror/Action, Kanada/USA 2005, 100 Minuten, ab 16
Originaltitel: The Fog; Deutschlandstart: 12.01.2006 (Sony Pictures); Regie: Rupert Wainwright; Produktion: John Carpenter, David Foster u.a.; Drehbuch: Cooper Layne nach der Vorlage von John Carpenter und Debra Hill; Musik: Graeme Revell; Kamera: Nathan Hope, Ian Seabrook; Schnitt: Dennis Virkler

mit Tom Welling (Nick Castle), Maggie Grace (Elizabeth Williams), Selma Blair (Stevie Wayne), DeRay Davis (Spooner), Kenneth Welsh (Tom Malone), Adrian Hough (Vater Malone), Sara Botsford (Kathy Williams), Cole Heppell (Andy Wayne), Mary Black (Tante Connie), Jonathon Young (Dan), R. Nelson Brown (Machen) u.a.

Filmplakat
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Trailer (Sony Pictures )
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Mysteriöse Gestalten tauchen aus dem Nebel auf. Elizabeth wird von Visionen heimgesucht. Stevie und ihr Sohn Andy werden verfolgt. Nick auf der Flucht vor dem unheimlichen Nebel.

Ich hab' da 'ne merkwürdige Erscheinung auf meinem Schirm. - Uh, klingt abgedreht. - Ja, sieht aus wie 'ne Nebelbank, etwa zehn Meilen voraus, und die bewegt sich direkt auf uns zu. - Tja, dann müssen meine Anzeigen spinnen, denn die sagen, der Wind weht in Richtung Westen. Also, welcher Nebel bewegt sich gegen den Wind? - Ich hab' keinen Schimmer. Aber mein Radar lügt nicht. - Ups, ich muss Schluss machen, ich bin dran. - Alles klar. - Es ist jetzt kurz vor zehn hier am Spivey Point, und hier ist Stevie Wayne und schicke meine Signale über das Meer. - Dan und Stevie reden über den ungewöhnlichen Nebel.

Plot: Nebel legt sich über Antonio Bay. Die kleine Insel vor der nordkalifornischen Küste richtet eine Feier aus, bei der die Gründerväter geehrt werden sollen. Doch über dem scheinbar idyllischen Städtchen liegt ein dunkles Geheimnis. Denn im Jahr 1871 sank vor der Küste von Antonio Bay unter mysteriösen Umständen der Clipper "Elizabeth Dane". An Bord: Eine Kolonie Lepra-Kranker, die sich mir ihrem Anführer Blake (Rade Serbedzija) auf der Insel niederlassen wollten. Niemand auf dem Schiff überlebte das Unglück ...
Während die Vorbereitungen für die Feier in vollem Gange sind, kehrt Elizabeth Williams (Maggie Grace, Lost) in ihre Heimatstadt zurück. Ihr Ex-Freund Nick Castle (Tom Welling, Smallville) liebt Elizabeth noch immer, obwohl er mittlerweile eine Liebschaft mit Stevie Wayne (Selma Blair, Hellboy), der Besitzerin des lokalen Radiosenders pflegt.
Doch für Gefühlsverwirrungen bleibt keine Zeit. Seltsame Dinge ereignen sich in Antonio Bay: Eine bedrohliche Nebelbank bewegt sich unaufhaltsam auf die Küstenstadt zu. Alte Gegenstände tauchen aus der Tiefe der See auf und werden an Land gespült. Aber das ist erst der Anfang. Denn die Toten der "Elizabeth Dane" kehren ebenfalls aus ihrem nassen Grab zurück, um sich an den Nachfahren ihrer Mörder zu rächen. Und als Nick, Elizabeth, Stevie und die anderen Bewohner von Antonio Bay um ihr Leben kämpfen, lüftet sich das finstere Geheimnis der Stadt. Und aus dem Nebel kommt der sichere Tod...

Kritik: Die Handlung ist soweit bekannt: 1980 kam John Carpenters Low Budget-Produktion The Fog - Nebel des Grauens in die Kinos, der nicht zu Unrecht heute als einer der Klassiker schlechthin des Horrorfilm-Genres angesehen wird. Etwa zum 25-jährigen Jubiläum trat ein neues Produktionsteam unter Leitung von Produzent David Foster (The Core) an Carpenter als Rechteinhaber heran, der sich sogleich sehr für die Idee eines Remakes begeistern konnte. So begaben sich wie zuvor erneut John Carpenter und Debra Hill in den Produktions- und Drehbuchstab. (Debra Hill verstarb kurz vor Drehbeginn.) Als Regisseur kam Rupert Wainwright zum Einsatz, der bislang eher für Musikvideos verantwortlich zeichnete, in dessen filmische Arbeit sich Carpenter beim neuen Film nicht einmischen wollte. Das Drehbuch stammt von Cooper Layne (The Core), unter Mithilfe und Protektion von Carpenter bei dessen neuen Ideen.
Und so enthält die Handlung des neuen Films einige Plot-Twists, die nicht nur treuen Fans des alten Films merkwürdig und unlogisch vorkommen müssen. So ist nicht das schiere Gründungsjubiläum von Antonio Bay die Ursache für die Rückkehr der Untoten der "Elizabeth Dane", sondern profan ein versehentlich zusammen mit dem Anker gehobener Seesack.

Auch bildet nicht ein subtiles, gefälschtes Leuchtsignal zum Schutze der Insel die Erbsünde der Gründerväter, vielmehr agieren diese nun in einer Action-Szene als geldgierige Massenmörder. Als fünftes Rad am Wagen können gleichberechtigt entweder die aufgesetzte Mystery-Geschichte um die nun nicht mehr ortsfremde Elizabeth Williams und ihre Albträume gelten, oder alternativ der Überlebende (!) des Kutters Seagrass: Der "Quotenschwarze" Spooner (DeRay Davis), der prompt unter Mordverdacht an den anderen Bootsinsassen gerät. Und das, obwohl an Bord der Seagrass gar nicht drei betrunkene Familienväter waren, sondern vier Teenies beiderlei Geschlechts im Hormonrausch, die ihre Sause auf Video festgehalten haben. Doch das entlastende Beweisstück wird prompt von Elizabeth verschusselt, die netterweise im Gegenzug das Tagebuch von Gründervater Peter Malone findet... Das jedoch an einem Ort, für den "völlig unlogisch" noch eine schamlose Untertreibung darstellt.
Immerhin: In den ersten drei Vierteln des Films entstehen die halbwegs stimmigen Gruseleffekte beinahe vollständig ohne Zuhilfenahme digitaler Effekte rein durch Licht, Schatten und Kameraarbeit. Trotzdem kann der Film kaum kontinuierliches Tempo aufbauen: Allzu sehr lehnt sich das Remake durch die fast durchweg jugendlichen Hauptdarsteller und deren Soziodynamik an Teenager-Horror-Filme a'la Scream oder Ich weiß, was Du im letzten Sommer getan hast an. Viele Handlungselemente werden lediglich angerissen, aber viel Potenzial wird ungenutzt verschenkt. Und dabei erscheint es recht fragwürdig, wenn Dialogzeilen des Originalfilms 1:1 in den neuen Film transplantiert werden, jedoch in aller Regel aus dem Zusammenhang gerissen oder zumindest zweckentfremdet.
Abgesehen vom eindringlichen, an den Originalfilm angelehnten chromatischen Piano-Soundtrack lässt sich leider nicht mehr viel Gutes finden: Im letzten Filmviertel kommt auf die Leinwand, was die digitalen Effekt-Schmieden Hollywoods hergeben. Das lange vorhersehbare Filmende wirkt um so mehr aufgesetzt und völlig überflüssig. Wir können nur hoffen, dass die grundsätzlich offen gehaltene Möglichkeit für einen zweiten Teil am zu erwartenden Misserfolg dieses Remakes scheitern möge.
Oh, John Carpenter... Hättest du nicht inkognito oder unter Pseudonym am Remake mitarbeiten können? Denn dann hättest du nach dem Kinostart jede Verantwortung oder auch nur Billigung weit von dir weisen können. Aber mitgefangen, mitgehangen: Wer seine eigene, kongeniale Vorlage fleddert und es dabei zu einem derart unsäglichen Machwerk kommen lässt, muss mit den Folgen leben. Doch wer weiß: Vielleicht schnellen nun die DVD-Verkäufe des alten Films in die Höhe - eine Empfehlung, die ich nur ausdrücklich unterstreichen kann: Man spare sich also das Geld für die Kinokarte und das Popcorn und kaufe sich für dasselbe Geld lieber preiswert die remasterte 2 DVD-Special-Edition des Original-Films von 1980.

Fazit: The Fog - The Teenage Horror Movie. Nichts ist überflüssiger als ein völlig deplatziertes Remake eines Klassikers, dessen Fußstapfen einfach zu groß zum Begehen sind. Für die streckenweise brauchbare Kameraarbeit und den Soundtrack mit Bedenken gerade noch 4 von 10 batteriebetriebene Webcams.

Gero Zahn
15.01.2006

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201 Stimmen
Schnitt: 4.3
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Leser-Kommentare:
OMC (06.06.11): Bei diesem Film ist es leider wie bei vielen anderen dieses Genres aus den 10er Jahren des 21. Jahrhunderts: gute Grundidee mit lächerlich schlechter Umsetzung. Fast jeder Szenenverlauf war vorherzusehen. Ich kenne Filme aus den 70er und 80er Jahren, die mich mehr fesseln, als diese 90 Minuten Materialverschwendung. "Assylum- Irrgarten des Schreckens" aus dem Jahr 1972 hat mich zum Beispiel mehr gegruselt als "The Fog" von 2005. Ich kann alle bisher gelesenen Kritiken mehr als nachvollziehen. Hinzufügen möchte ich noch, dass Tom Welling meines Erachtens nicht in die Rolle passt; vor Allem wenn man ihn nur als Clark Kent aus "Smallville" kennt. Summa sumarum wirkt alles irgendwie dahingeklatsch, frei nach dem Motto: "was 1980 geklappt können wir auch." Offensichtlich nicht: keine Spannung, keine überzeugende Geschichte, nicht zuletzt auch wegen der fast stimmungslos wirkenden Darsteller Ich werde mir mal bei gelegenheit das Original ansehen. Muss ja wohl sehenswert sein. Also, am Besten dieses Remake garnicht erst in Erwägung ziehen. Wenn ihr euch wirklich gruseln wollt, greift lieber auf Profis wie Stephen King oder Stieg Larsson zurück. Note: ungenügend -
Puffer (17.12.06): *100 Minuten
Puffer (17.12.06): Da muss ich mich leider voll und ganz Sebastians Kritik anschließen, absolute Zeitverschwendung und für mich keine 2 Punkte Wert. Man muss wohl den KLassiker gesehen haben um einen Sinn aus diesen 120 Minuten zu schließen. Zum Schluss war es allderdings recht lustig, die "Shock-Szenen" auf die Sekunde genau anzukündigen ;o) Anforderungen an den Zuschauer: Geduld und viiiiel Humor -.-
Alex (12.02.06): Noch kurz zu Sebastian: JO, das war auch mein allererter Horror Film gewesen. Da war ich 11 Jahre alt. Meine Mutter ging immer am Samstag Tanzen und ich konnte dann immer heimlich Fernsehen, was ich nicht durfte. Ich kann Dir sagen, mein Herz hat da aber geschlagen, weil, es war ja ein Gruselfilm, und der allererste. Doch so Gruselig fand ich es dann gar nicht, sagte ich hinterher voller Stolz :) Gehört heute noch zu meinen Lieblingsfilm.
Alex (12.02.06): Hallo. Hab mir den auch angesehen und eine derartige Gruselstimmung, wie der Klassiker, tritt bei dem Film nicht so sehr auf. Alleine der "Seebär", der die Geschichte der Insel einigen Kindern am Lagerfeuer erzählt, so im Klassiker, war genial. Richtig tolle Atmosphäre war das. Wurde hier aber weggelassen. Und einige Unlogische dinge gab es da auch. Ein Remake wäre toll, aber nicht so eines. Nicht sehr Intelligent gemacht. Wer Horror Filme kennt, kann da etliche ähnlickeiten zu anderen Filmen finden. Zum Beispiel Captn Hook, was die Geistererscheinungen angeht. Unterhaltsam ist der Film allemal (aber nicht wirklich Gruselig), aber wer den Klassiker kennt, wird das Remake als ein schlechtes Machwerk bezeichnen. Ich hätte mir auch mehr dramatik erwartet, wie im Original Film.
Sebastian (17.01.06): Oh, mein Gott, was für ein Schund ist dieses Machwerk denn? Der Film gehört ganz weit in die Keller der Filmarchive zu anderen völlig überflüssigen und misslungenen Remakes verbannt!
Ich muss dazu sagen, dass ich das Original des Films von 1980 liebe, schon allein, weil es einer der ersten (oder sogar DER erste) Horrorfilm war, den ich im zarten Teeniealter heimlich im Frensehen gesehen habe, als meine Eltern abends weg waren. Ich habe selten wieder so eine Spannung erlebt! Gut, heute würde das Original mit seiner unblutigen Art wohl kaum einen mehr hinter dem Ofen hervorlocken können, aber der Film ist und bleibt sehr gut gemacht! Spannung, gruselige Atmosphäre, stimmige Musik, überzeugende Schauspieler und eine nachvollziehbare, in sich logische und stimmige Story. Also all das, was das Remake NICHT hat!
Den Drehbuchautor des Remakes sollte man erstmal für sein Verbrechen köpfen, so wie das im Originalfilm noch gemacht wurde, als es noch keine übertriebenen und vor allem unnötigen Special Effects gab. Wie kann man nur eine überzeugende, wenn natürlich auch etwas unglaubwürdige Story so umschreiben, dass eine völlig unglaubwürdige Handlung mit so viel Logiklöchern wie ein schweizer Käse entsteht. Es passt wirklich nichts! Am schlimmsten ist natürlich die schon von Gero erwähnte Szene mit dem Tagebuch. Das tat schon richtig weh beim zugucken. Hat der Drehbuchautor beim Schreiben eigentlich auch nur eine Sekunde über den Sinn und vor allem Unsinn nachgedacht, den er da fabriziert. Bestimmt nicht. Ohne das Gehirn vollständig an der Kinokasse abzugeben, ist das nicht zu ertragen.Vor allem bleibt die Frage, was dieses Ende soll, dessen Sinn und Erklärung der Film leider schuldig bleibt. Irgendwie hatte ich während des Films auch mehrmals den Eindruck, als wäre die Handlung ursprünglich ausführlicher gewesen und man hat nachträglich einfach 20 Minuten Szenen willkürlich aus dem Film geschnitten und so den ganzen Zusammenhang und die Erklärungen für das ganze unlogische Handeln der Charaktere und die in der Luft hängenbleibenden, unaufgelösten Handlungselemente entfernt.
Der Film ist auch völlig unspannend und hat nichts von der tollen Atmospähre des Originals. Auch die Musik ist auf neumodisch gamacht.
Die schauspielerische Leistung ist schlecht und nicht überzeugend. Einzig Selma Blair überzeugt in ihrer Rolle und hält die Fahne des schauspielerischen Könnens hoch. Wie sagte ne Freundin mit der ich im Kino war so schön: "Das ist einfaach nur ein Film, der um zwei Serienstars (oder eher Sternchen) drumrum gedreht wurde!" Mehr als gut Auszusehen brauchen die nicht!
Ich gebe gerade noch 2,5 von 10 am Strand gefundene Sachen.

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