Originaltitel: Bordertown; Deutschlandstart: 22.02.2007 (Falcom Media Group); Regie: Gregory Nava; Produktion: Simon Fields, Jennifer Lopez u.a.; Drehbuch: Gregory Nava; Musik: Graeme Revell; Kamera: Reynaldo Villalobos; Schnitt: Padraic McKinley mit Jennifer Lopez (Lauren Fredericks), Antonio Banderas (Diaz), Kate del Castillo John Norman (Senator Rawlings), Irineo Alvarez (Domingo Zapata), Richard Barela (Krankenhauspatient), Randall Batinkoff (Frank Kozerski), Sonia Braga (Teresa) u.a. |
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In den letzten Jahren sind 375 Mexikanerinnen vergewaltigt und ermordet worden, weitere 700 Mexikanerinnen werden noch immer vermisst. Niemand kennt die Täter. Niemand weiß wieso. Möchten Sie es rausfinden? - Kein Schwein interessiert sich für Mexiko! - Lauren ist von ihrem neuen Auftrag zunächst wenig begeistert. Plot:
Die junge Journalistin Lauren Fredericks (Jennifer Lopez) wird auf die
Story einer Mordserie in der mexikanischen Grenzstadt Juarez angesetzt,
in der mehrfach junge Frauen vergewaltigt und ermordet aufgefunden wurden.
Als sie der Sache widerwillig nachgeht, findet sie sich in einem Leben
wieder, das von der Fließbandarbeit in der Fabrik eines amerikanischen
Elektronikriesen beherrscht wird. Ihre Nachforschungen werden von der
örtlichen Polizei blockiert, die bereits einen Täter gefasst
haben will und sich sonst in Schweigen hüllt. Kritik: Es gibt viele brisante Themen, die es wert sind, durch einen Film zur Sprache gebracht zu werden. In Fällen wie Traffic, Syriana, Lord of War oder auch Hotel Ruanda spielen sogar Stars mit, die dem Film zu mehr Aufmerksamkeit und oft auch zu mehr Qualität verhelfen. Jedoch steht hier die Story stets im Vordergrund, alles andere ist Nebensache. Insofern ist es traurig, wenn ein solches Thema dazu missbraucht wird, um einer Pseudo-Schauspielerin zu einem Prestige-Objekt zu verhelfen. Lopez mag gut singen können, aber davon auf schauspielerische Qualitäten zu schließen, ist pure Einbildung. Allein ihre darstellerische Unfähigkeit lässt den Film bereits zu Beginn auf ein Mittelmaß absinken, gutes Aussehen und ein schönes Lächeln allein sind da leider nicht genug. Im rührseligsten Augenblick der Geschichte bringt sie es noch nicht einmal auch nur zu einer einzigen Träne. Wer in der Szene darauf achtet, kann noch eine leichte Feuchtigkeit in ihren Augen beobachten und fragt sich unwillkürlich, was wohl eher kommt: Die Träne oder der Schnitt. Leider ist es der Schnitt. |
Aber
auch sonst ist der Film leider nur durchgestylter Hollywood-Schwachsinn
nach Schema F: Schon nach den ersten Minuten wird klar, wie der Hase
laufen wird, zudem wird kaum ein Klischee ausgelassen: Davon abgesehen,
dass es hier nur die richtig Guten und die richtig Bösen gibt,
bezeichnet Eva auch den Drahtzieher der Morde als „el Diabolo“
(der Teufel) und wird nicht mal von der desillusionierten Lauren in
ihrer Sichtweise korrigiert. Aber auch andere Aspekte provozieren eher
ungewollte Heiterkeit als dramaturgische Zuspitzung: So zum Beispiel
Laurens Enthüllungsstory, die wir als Voice-over präsentiert
bekommen. Was hier vom Chefredakteur als „Meisterwerk“ bezeichnet
wird, klingt eher nach dem Niveau einer Schülerzeitung. Oder auch
der finale Kampf mit dem „Teufel“, in dem dieser theatralisch
verbrennt. Nur Ed Wood hätte ihn vermutlich auch noch explodieren
lassen. Hinzu kommen noch diverse Peinlichkeiten wie die Konfrontation
in der Fabrik, das effekthascherische Massengrab oder das völlig
überzogene Ende. Fazit: Ich bedaure es, nicht auf der Berlinale Pressevorstellung gewesen zu sein, auf der ich die Lopez live mit hätte ausbuhen können. Ein brisantes Thema, das aber an seiner klischeehaften, uninspirierten Umsetzung und seiner gänzlich unfähigen Hauptdarstellerin scheitert. Wegen Maya Zapata gebe ich noch 3 von 10 Bösewichten, die ihre Verbrechen offen zugeben. |
Nikolas
Mimkes 23.02.2007 |
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