Originaltitel: Lord of War; Deutschlandstart: 16.02.2006 (20th Century Fox); Regie: Andrew Niccol; Produktion: Nicolas Cage, Gary Hamilton u.a.; Drehbuch: Andrew Niccol; Musik: Antonio Pinto; Kamera: Amir M. Mokri; Schnitt: Zach Staenberg mit Nicolas Cage (Yuri Orlov), Bridget Moynahan (Ava Fontaine Orlov), Jared Leto (Vitaly Orlov), Shake Tukhmanyan (Irina Orlov), Jean-Pierre Nshanian (Anatoly Orlov), Jasper Lenz (Gregor), Kobus Marx (Boris), Stephan De Abreu (Liev), Ian Holm (Simeon Weisz), Tanya Finch (Ingrid) u.a. |
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Mitte der 80er Jahre waren meine Waffen in acht der zehn wichtigsten Kriegsgebiete der Welt vertreten. - Yuri berichtet über seine Erfolge. Plot:
Yuri Orlov (Nicolas Cage), Sohn ukrainischer Einwanderer in den Staaten,
macht in seinem tristen, aussichtslosen Leben im Einwandererviertel
Little Odessa zwei wichtige Entdeckungen: Gegessen und getötet
wird immer. Nur lässt sich als Restaurant-Besitzer kein großes
Geld verdienen. Somit beginnt Yuris Karriere als Waffenhändler.
Den ersten Deal vergleicht er noch mit dem berühmtesten ersten
Mal: Man hat eigentlich keine Ahnung von dem, was man tut, tut es aber
trotzdem irgendwie und versucht dabei so gut wie möglich anzukommen.
Als er langsam aufsteigt, versucht er mit Simeon Weisz (Ian Holm), dem
mächtigsten Waffenhändler der Welt, zusammenzuarbeiten. Der
weist ihn jedoch nur herablassend ab. Kritik:
Andrew Niccol hat nach seinen provokant-brisanten
Filmen Die Truman Show
und Gattaca ein neues Meisterwerk
geschaffen! Ein Stoff, der so brisant ist, dass kein Hollywood-Studio
ihn finanzieren wollte. Glücklicherweise wurde Niccol jedoch in
Europa fündig und konnte so diesen erschreckenden und abgründigen
Film realisieren. |
Ganz
zu Anfang erleben wir eine eindringliche Szene, in der Yuri soeben einen
Deal abgeschlossen hat und ihm kurz danach plötzlich die Kugeln
um die Ohren fliegen. Doch während nur wenige Meter von ihm unschuldige
Zivilisten hingerichtet werden, ist er lediglich damit beschäftigt,
das vor Schreck fallen gelassene Geld wieder aufzusammeln. „Lass
uns gehen, das ist nicht unser Krieg!“ meint er daraufhin zu seinem
kleinen Bruder. Wie unwichtig ihm letztlich die Anwendung seiner Ware
ist, erwähnt Yuri ganz nebenbei: Der einzige, den er niemals beliefert
habe, sei Osama Bin Laden. Aber auch nur, weil der immer seine Schecks
platzen ließ… Emotionen werden bei ihm erst gegen Ende des
Films sichtbar, als seine Arbeit diverse private Schicksalsschläge
nach sich zieht. Jared Leto (Alexander)
verleiht seinem Vitaly den Schrecken, den wir als Zuschauer empfinden:
Noch bevor er in das Geschäft mit seinem Bruder einsteigt, hegt
er große Zweifel, die sich dann für ihn bestätigen.
Als er dann trotz allem weitermacht, zerbricht er langsam aber sicher,
wird zu einem emotionalen Wrack, das durch Drogenexzesse dem Wahnsinn
vergeblich zu entkommen versucht. Fazit: Was Bowling for Columbine als Dokumentation war, ist Lord of War als Spielfilm. Eindringlich, intensiv und doch nüchtern, und dadurch gerade erschreckend! Eine großartige Regie, hervorragende Technik und die erstklassigen Darsteller machen diesen Film zu einem Meisterwerk, das man nicht verpassen darf. Das die Academy hier keine Oscars in Erwägung gezogen hat, ist nahe liegend und spricht für sich! 9 von 10 Flugzeugen in der Bronx. |
Nikolas
Mimkes 02.03.2006 |
Leser-Kommentare: |
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Just (12.11.13): Für mich einer der besten Filme, sowohl was das Thema anbelangt, an welches sich gewiss nicht jeder heran traut, als auch an die Umsetzung der Charaktere, die sowohl nachvolltiehbar als auch anschaulich ihre jeweiligen Rollen vertreten. In jedem Fall sehenswert und für mich eine glatte 10! |
Sebastian (19.03.06): Ich kann nur sagen: Sensationell!!! Definitiv einer der besten Filme, den ich bisher in diesem Jahr gesehen habe! Um wirklich das volle Vergnügen aus dem Film herausziehen zu können, sollte man allerdings schon ein Freund von bitter-bösem, zynischen Humor sein! Da das aber genau mein Fall ist, bin ich einfach nur begeistert! In der ersten Hälfte des Films habe ich mich köstlich amüsiert und herzhaft gelacht. In der zweiten Hälfte wendet sich der Film allerdings und das Lachen bleibt einem doch das ein oder andere Mal im Hals stecken. Nicolas Cage ist perfekt besetzt, denn er ist der Sympathieträger des Films, obwohl er vom Charakter her eigentlich das Arschloch ist. Das kann Cage mit seiner tollen charmanten Art sehr gut rüber bringen. Verkehrte Welt, die aber genau zur satirischen Art des Films passt und den Zuschauer auf diese Art unglaublich gut gefühlsmäßig manipuliert. Das Wichtigste ist aber, dass der Film nicht mit der moralischen Keule und erhobenem Zeigefinger daherkommt, sodern genau gegenteilig. Dadurch, dass der Regisseur dem Zuschauer den charakterlich verwerflichen Protagonisten als Sympathieträger verkauft, wirkt die eindringliche Botschaft um so mehr. Wenn man bedenkt, dass viel, wenn nicht sogar alles auf wahren Begebenheiten beruht... Man, man, man!!! Genial ist auch das Ende! Mutig und sehr gut, dass solche anti-amerikanischen politischen Aussagen in einem amerikanischen Film mit Top-Darstellern (wenn auch mit europäischer Finanzierung!) zu hören sind! Fazit: Lord of War - Händler des Todes ist einfach genial gemacht mit bitterbösem, zynischem Humor vom Feinsten! Unbedingt ansehen!!!!!!!!!!!!!!!! 9,5 von 10 rivalisierenden Waffenhändlern! |