Originaltitel: The Good German; Deutschlandstart: 01.03.2007 (Warner Bros.); Regie: Steven Soderbergh; Produktion: Frederic Brost, Steven Soderbergh u.a.; Drehbuch: Paul Attanasio nach der Vorlage von Joseph Kanon; Musik: Thomas Newman; Kamera: Steven Soderbergh; Schnitt: Steven Soderbergh mit Jack Thompson (Kongressabgeordneter Breimer), John Roeder (General), George Clooney (Capt. Jacob 'Jake' Geismer), Tobey Maguire (Patrick Tully), Cate Blanchett (Lena Brandt), Dominic Comperatore (Levi), Dave Power (Lieutenant Schaeffer), Tony Curran (Danny), Ravil Isaynov (General Sikorsky) u.a. |
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Warum musst du unbedingt hier weg? - Bitte! - Wovor läufst du davon? - ... Du hättest nie nach Berlin zurückkommen dürfen. - Lena will Jake ihre Pläne nicht verraten. Plot:
Berlin in der unmittelbaren Nachkriegszeit, die Stadt liegt in Trümmern.
Cpt. Jake Geismer (George Clooney) ist als Kriegs-Korrespondent in der
Stadt, um über eine Konferenz in Potsdam zu berichten, als er über
seinen Fahrer Tully (Tobey Maguire) unerwartet seine ehemalige Geliebte
Lena (Cate Blanchett) wiedertrifft. Kritik:
Es ist vermutlich schon vielen einmal so ergangen:
Man schaltet spät abends den Fernseher ein und da läuft so
ein alter Schinken, in schwarz-weiß, 4:3 Vollbild, vielleicht
mit Humphrey Bogart oder Cary Grant in der Hauptrolle. Und man schaut
spontan weiter, genießt den Charme des alten Hollywoods, das noch
Qualität hatte, auch wenn das Bild vielleicht etwas flackert oder
der Ton etwas knistert, und bedauert insgeheim, dass solche Filme heutzutage
nicht mehr gedreht werden. Und dann kommt ein Steven Soderbergh daher
und tut es einfach wieder! |
Das
Licht fällt unnatürlich und hart in die Szenerie, der Ton
wurde mit herkömmlichen Galgenmikrofonen aufgenommen, der die Darsteller
im Gegensatz zu modernen Ansteckmikros zu einer künstlichen, betont
lauten und deutlichen Aussprache zwang und die Darsteller selbst hatten
die Anweisung, eher wie auf einer Bühne zu agieren, als auf gewohnte
Weise. Und auch sonst sieht alles genauso aus wie damals, von den noch
sehr einfachen Blenden zwischen Szenenabschnitten über die Titeleinblendungen
und die so charakteristische Filmmusik bis hin zum klassischen Schwarz-Weiß.
Und sogar das Filmmaterial wurde an den Seiten mit schwarzen Balken
versehen, um dem 4:3 Gefühl wieder nahe zu kommen, da moderne Multiplexe
die alten Formate nicht mehr projizieren können. Auch merkt man
dem Film die Eingespieltheit des Section-8-Duos Soderbergh / Clooney
an, die schon mehrere gemeinsame Filme zum Erfolg führte. Fazit: Bei einem wunderschönen Fernsehabend im Kino leben der Film Noir und Klassiker wie Casablanca wieder auf. Um den Film und mit ihm Cate Blanchetts umwerfende Darstellung wirklich genießen zu können, sollte man sich den Film allerdings im O-Ton ansehen, da ansonsten zu viele Feinheiten der Synchronisation zum Opfer fallen. 9 von 10 weggeworfenen Zigaretten. |
Nikolas
Mimkes 05.03.2007 |
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