Originaltitel: Babylon A.D.; Deutschlandstart: 11.09.2008 (Concorde Film); Regie: Mathieu Kassovitz; Produktion:Eric Cadrieu, Alain Goldman u.a.; Drehbuch: Eric Besnard nach dem Roman von Maurice G. Dantec; Musik: Atli Örvarsson; Kamera: Thierry Arbogast; Schnitt: Benjamin Weill mit Vin Diesel (Toorop), Michelle Yeoh (Schwester Rebeka), Mélanie Thierry (Aurora), Gérard Depardieu (Gorsky), Charlotte Rampling (Hohe Priesterin), Mark Strong (Finn), Lambert Wilson (Darquandier), Jérôme Le Banner (Killa), Joel Kirby (Dr. Newton), Souleymane Dicko (Jamal), Radek Bruna (Karl) u.a. |
|
|
Mafia-Boss Gorsky
macht Toorop ein verlockendes Angebot. |
Schwester Rebecca und ihr Zögling Aurora. | Auch die Priesterin der Noeliten hat Interesse an Aurora. | Verfolgungsjagd auf Eis. |
Und wo ist der Haken? - Du musst dich nur entscheiden, das ist der Haken. - Gorsky versucht Toorop anzuwerben. Plot: Ex-Soldat und Söldner Toorop (Vin Diesel) soll für einen alten Geschäftspartner eine junge Frau aus dem postapocalyptischen Russland nach New York schmuggeln. Neben dem Geld springt dabei für ihn auch eine neue Identität heraus; das Ticket für ein neues Leben, das Toorup nicht ablehnen kann. Doch das „Paket“ stellt sich als sehr viel heißer heraus als gedacht. Kritik:
Manche
guten Debüt-Regisseure sollten niemals mit mehr Geld drehen dürfen
als zu Beginn, wo sie ihre geringen Mittel noch wirklich zu nutzen wussten.
Lange scheint die Zeit vergangen, in der Mathieu Kassovitz sein Können
als Filmemacher mit Hass (La Haine, 1995) unter Beweis
stellte und auch als Darsteller vor der Kamera (Die
fabelhafte Welt der Amelie) überzeugte. Mit seinem neuesten
Streifen, Babylon A.D., hat er sich nun leider auf plumpestes
Vin Diesel-Niveau herabgelassen. Die Handlung besteht aus einer uninspirierten
Aneinanderreihung aus witzlosen Actionszenen, da machte Triple
X noch mehr Spaß. |
Dabei
krankt der Film noch nicht mal an mangelndem Realismus, wie das ja so
häufig der Fall ist. Dafür kommt Vin Diesel viel zu wenig
zum Zug, der eine Snowmobil-Stunt aus dem Trailer ist da schon das höchste
der Gefühle. Es ist die Logik und die mangelnden Erklärungen,
die den Spaß vergehen lassen. Klar stimmt irgendwas nicht mit
Aurora (Mélanie Thierry), aber das bisschen Erklärung am
Ende wirkt wie eine fade Abspeisung für die im Vorfeld Spannung
und Fragen erzeugenden Szenen. Da der Nachgeschmack des Films aber ohnehin
recht fade ist, fällt das eigentlich schon gar nicht mehr ins Gewicht.
Fazit: Mathieu Kassovitz und Vin Diesel: Zwei, die eigentlich schon mal gezeigt haben, dass sie zu guten Filmen in der Lage sind, haben sich hier zum vermutlich müdesten Stück Action 2008 zusammengefunden. Schade, hätte ein netter Abend werden können! 3 von 10 hübschen aber sinnlosen Explosionen. |
Nikolas
Mimkes 17.09.2008 |
Leser-Kommentare: |
---|
Eric Draven (22.09.08): Während die erste Hälfte des Films meiner Meinung nach noch richtig unterhaltsam und vielversprechend begann, konnte die zweite Hälfte des Films die aufgebauten Erwartungen nicht erfüllen. An sich hatte ich mir einen Film unter dem Motto "Der Weg ist das Ziel" vorgestellt, aber nach gut der Hälfte des Films ist das "Ziel" mehr oder weniger erreicht. Was mich zu der Frage brachte "Was kommt denn jetzt noch?!". Und auch jetzt im Nachhinein ist mir immer noch nicht ganz klar, was genau da noch passiert ist... Wie von Jens S auch bereits angesprochen, kommt als einer der größeren Kritikpunkte hinzu, dass die Aufnahmen während den Martial Arts Kampfszenen wieder mal total besch***en waren! Was nutzt mir denn die beste Kampfchoreographie, wenn die Kamera so nah dran ist, dass ich die Nasenhaare zählen könnte?! Was bei den Bourne-Filmen begann, wurde hier zu einer negativen Perfektion ausgearbeitet. Ich hoffe diese Art der Nahaufnahmen gehört bald schon wieder der Vergangenheit an. Für die erste Hälfte 8 von 10, für die zweite Hälfte 3von 10 plus 1 Minuspunkt für die Kamera, macht im Schnitt 5 von 10 geklonten Tigern der 2. Generation. |
SimonX (20.09.08): Ich kann Jens S mindestens in dem Punkt: "Bei Babylon A. D. kapiert aber niemand was das überhaupt am Ende soll" nicht zustimmen. Besonders der zweite Tail des Filmes ist doch sehr ideenreich und sowas sieht man eher selten in 0815 Action-Filmen. Ich gebe dem Film eine 7 denn, obwohl paar Passagen etwas zäh sind und die Dialoge besser seien könnten, sind die Ideen und das Szenario doch interessant und spannend. |
Jens_S (19.09.08): In weiten Teilen muss ich Nikolas wirklich Recht geben: Wenn man bei dem Film nach einer Handlung sucht, muss man zum einen feststellen, dass diese in erster Linie daraus besteht, dass man mehrere Actionszenen lieblos aneinander geknüpft hat. Zum anderen ist die Handlung unglaublich konfus und voller Logiklöcher. Manchmal ist es ja gar nicht so schlimm, wenn ein Actionfilm mit wenig Story auskommt, wie zuletzt bei Wanted der Fall, solange diese halbwegs sinnvoll erscheint und dafür sorgt, dass eins zum anderen führt. Bei Babylon A. D. kapiert aber niemand was das überhaupt am Ende soll. Und wenn man genauer drüber nachdenkt wird es dann noch richtig sinnlos. Weiterer Kritikpunkt sind auch die Actionszenen selbst, die viel zu schnell inszeniert wurden. Wozu braucht man eine kampferprobte Michelle Yeoh, wenn man überhaupt nichts erkennen kann von ihren Fähigkeiten? Nicht dass ich Michelle Yeoh jetzt nur auf ihre Martial Arts reduzieren möchte. Sie ist auch eine tolle Schauspielerin. Etwas Positives muss ich dem Film aber dann doch noch zu Gute halten: Er schafft es, besonders in der ersten Hälfte, eine sehr tolle apokalyptische Stimmung aufzubauen. Klasse sind die Szenen, wenn Diesel zu Beginn durch, an ein Kriegsgebiet erinnerndes, Russland marschiert oder wenn der Zug durch ein atomar verseuchtes Gebiet fährt. Diesel passt da super hinein und es liegt auch nicht an ihm, dass der Film nicht so recht zünden will. Wollen wir hoffen, dass die Rückbesinnung auf vergangene Zeiten mit "Fast And Furious" im nächsten Jahr dann wieder richtig Spaß macht. 5 von 10 Identitätsspritzen. |