Iron Man
SF/Action, USA 2008, 125 Minuten, ab 12
Originaltitel: Iron Man; Deutschlandstart: 01.05.2008 (Concorde Film); Regie: Jon Favreau; Produktion: Victoria Alonso, Kevin Feige u.a.; Drehbuch: Mark Fergus, Hawk Ostby u.a. nach der Comicvorlage von Marvel; Musik: Ramin Djawadi; Kamera: Matthew Libatique; Schnitt: Dan Lebental

mit Robert Downey Jr. (Tony Stark / Iron Man), Terrence Howard (Jim Rhodes), Jeff Bridges (Obadiah Stane), Gwyneth Paltrow (Virginia 'Pepper' Potts), Leslie Bibb (Christine Everhart), Shaun Toub (Yinsen), Faran Tahir (Raza), Sayed Badreya (Abu Bakaar), Bill Smitrovich (General Gabriel), Clark Gregg (Agent Phil Coulson), Tim Guinee (Major Allen), Kevin Foster (Jimmy), Garret Noel (Pratt) u.a.

Filmplakat
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Trailer (YouTube )
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Playboy Tony Stark ist der Größte im Waffengeschäft.
Der erste Prototyp des Iron Man. Der zwielichtige Terrence Howard und Starks Assistentin Pepper. Der Iron Man flott unterwegs.

Mr. Stark, Christine Everhart, Vanity Fair Magazine. Darf ich Ihnen einige Fragen stellen? - Hi. Ja. Okay. Los. - Sie werden der Da Vinci unserer Zeit genannt. Was sagen Sie dazu? - Absoluter Blödsinn. Ich male nicht. - Wie gefällt Ihnen Ihr anderer Spitzname: Händler des Todes? - Gar nicht übel. - Der alte Tony Stark macht sich nicht viel Gedanken über den Verbleib seiner Waffen.

Plot: Für den Playboy und Rüstungsmagnaten Tony Stark (Robert Downey Jr.) ist es eigentlich ein Tag wie jeder andere:. Statt pünktlich zu einem Termin im mittleren Osten zu fliegen, schraubt er lieber an einem seiner Hobbyprojekte herum und lässt andere warten. Immerhin ist es sein Flugzeug und er hat alles unter Kontrolle. Als er dann nach diversen Flugstunden und ebensovielen Drinks zu der Waffenvorführung seiner neuesten Entwicklung, einem besonders verheerenden Raketensystem, im mittleren Osten ankommt, läuft alles prächtig und ganz nach Plan.
Doch dann wird er von Terroristen als Geisel genommen und sein komplettes Leben in wenigen Wochen umgekrempelt. Bei dem Überfall wurde er durch ein Schrapnell verletzt, das nun droht, in sein Herz und damit in seine Blutbahn zu gelangen, was sein sicherer Tod wäre. Doch ein weiterer Gefangener ist Arzt und rettet ihn mit einer Magnetkonstruktion, die das Schrapnell an Ort und Stelle hält. Als Stark dann wieder zu Kräften kommt, erfährt er auch, warum er festgehalten wird. Er soll den Terroristen sein neues Raketensystem bauen.
Um sich und seinen Mitgefangenen zu retten, geht er zum Schein darauf ein und schmiedet (im wahrsten Sinne des Wortes) einen kühnen Fluchtplan. Er will eine Kampfrüstung bauen, um dem Kerker zu entfliehen. Der Plan gelingt und Stark schafft es zurück in die Freiheit. Doch die Zeit in Gefangenschaft hat ihre Spuren hinterlassen, und so beschließt Stark, aus dem Waffengeschäft auszusteigen, jedoch nicht bevor er seine Rüstung perfektioniert hat. Denn damit will er gegen das Böse der Welt antreten. Doch schon bald muss er feststellen, dass er sich damit vielleicht etwas übernommen hat. Denn sein Kompagnon Obadiah Stane (Jeff Bridges) will an der Waffenproduktion mit allen Mitteln festhalten, und auch sein ehemaliger Kidnapper hat noch nicht mit ihm abgeschlossen. Bei all dem steht ihm seine getreue Gehilfin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) zur Seite, die mehr tut, als nur den Abfall für ihn rauszutragen.

Kritik: Iron Man, der Mann aus Stahl. Wenn ich an die Comics zurückdenke muss ich sagen, dass der Iron Man für mich der glaubwürdigste aller Helden war. Er steht irgendwo zwischen Batman und Superman, ist aber weniger übermenschlich ober blass wie Superman, noch ist er so ein guter und grundehrlicher Lebemann wie Bruce Wayne. Er macht sich Technik zu eigen, wo es geht, als Mittel zum Zweck, und der Zweck heiligt die Mittel. Er ist stinkreich und er weiß es. Er kann sich alles leisten, die (Presse-)Welt tanzt nach seiner Nase. Und wenn er Gewalt anwenden muss, dann geht er auch den ganzen Weg und es kann Tote geben.
Der Film zeigt dies nicht so deutlich, aber er verschleiert es auch nicht. Und all dies verkörpert Robert Downey Jr. in Perfektion. Er ist smart, er überschätzt sich, gibt es aber nicht zu, und er gibt sich keine Blöße. Er ist einfach cool. Wodurch er aber besonders glaubhaft wird, ist die Tatsache, dass er selbst in anrührenden Situationen immer noch etwas von seiner Überheblichkeit behält. Er ist nicht wirklich geläutert, er ist nicht wirklich ein komplett anderer Mensch. Auch diese Gratwanderung zwischen dem alten Stark und dem neuen schafft Downey sehr gut. Es macht wirklich Spaß, ihm zuzuschauen.

Gwyneth Paltrow, ach ja, erinnern wir uns nicht noch an sie in Sky Captain and the World of Tomorrow? Sie passt so gut in diese Butlerrolle, dass man sich allein um der Fortführung ihrer Beziehung zu ihrem Boss Willen einen Iron Man 2 wünscht. Einerseits die korrekte, disziplinierte Assistentin. Man möge hier auch den Telepolis Artikel zu Iron Man konsultieren, in der dieser Teil ihrer Rolle sehr passend charakterisiert wird. Andererseits die repräsentative Schönheit, die bei großen Veranstaltungen die Verpflichtungen ihres Bosses übernimmt, der sich eher selten dort blicken lässt. Und dann die Wandlung von Stark, als er doch bei einer Großveranstaltung auftaucht und feststellt, dass sie eine mindestens ebenso attraktive wie anziehende Frau ist, wie seine ständig wechselnden Liebschaften. Paltrow fällt stilecht aus allen Wolken, als er mit ihr tanzt, und ihr Balkondialog ist erstklassig.
Überhaupt ist diese "Butlerrolle" sehr erfrischend. Nicht so trocken wie Bruce Waynes Butler Alfred, aber ebenso sarkastisch. Und dass hier die zwei Geschlechter aufeinandertreffen macht es umso prickelnder.
Hhm, die Gegenspieler. Fade. Faran Tahir als Terrorist ist wenig überzeugend, und spielt die Rolle mit wenig Herz. Er wurde hier in das Klischee eines bösen Arabers gepackt und bedient es einfach ohne Biss. Ebenso der Haupt-Bösewicht Stane, der nach der Firmenmacht geifert um noch mehr Kriegsprofit zu machen und allein das Sagen zu haben. Jeff Bridges spielt zwar seine Rolle gut, aber so altbacken, dass er kaum überraschen kann.
Es ist klar, dass der Film Stark und den Iron Man in den Vordergrund stellen will, der Rest ist nettes Beiwerk, um eine Story zu liefern. Aber erstaunlicherweise macht das dem Film nichts aus. Denn eben durch diese Fixierung auf diesen Superhelden ohne Superkräfte, der ein reicher Playboy ist, dem der Sinn hauptsächlich nach einem neuen Spielzeug und noch etwas mehr Medienrummel steht, ist so herrlich normal unnormal.
Und, auch wenn ich mich wiederhole, sein Spielzeug ist einfach cool. Wo Transformers schon nette Animationen zeigte, wenn sich Bumblebee mal wieder aus einem heißen Camaro in eine Kampfmaschine verwandelt, bringt Iron Man eine fließende Kombination aus Computer generierten Bildern und echten Preps. Man kann sich gut vorstellen, wie in ein paar Jahren solche Rüstungen wirklich existieren könnten. Denn hier kommen nicht fließende Metallstrukturen zum Einsatz, wie in der Tarntechnik des Batmobil aus dem ersten Batman von 1989, auch nicht kaum nachvollziehbare Faltungen aus Transformers. Hier wird geschmiedet, gefräst, gelötet und geschraubt. Stark stellt sich nicht einfach hin und eine Rüstung umschließt ihn aus dem Nichts. Er muss sich einer (relativ) langwierigen Prozedur unterziehen, wo diverse Teile um seinen Körper herum festgeschraubt werden. All das in einer so guten Mischung aus wirklichen Bauteilen und Computer Animationen, dass die Übergänge fließend und kaum wahrnehmbar sind. Generell sind die S/FX die besseren im Vergleich zu anderen aktuellen Filmen.
Erst im Endkampf zwischen Iron Man und seinem fast übermächtigen Widersacher kommen einige Patzer zu Tage, aber dieser Schluss ist so angnehm kurz und nicht künstlich in die Länge gezogen, dass es nicht störend ist.

Fazit: Insgesamt hat der Film viel Witz, Tempo, eine (natürlich) unrealistische aber trotzdem sehr unterhaltende Story, und ist meiner Meinung nach zusammen mit Hellboy eine der besten Comicverfilmungen überhaupt. Meine Begeisterung unterstreiche ich mit sehr guten 8(0) von 10(0) Prozent Schub auf den Repulsoren.

Markus Holtmanns
09.05.2008

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Sehr gut8%
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Bester Film aller Zeiten11%

434 Stimmen
Schnitt: 4.9
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Olaf (23.05.08): @Markuf: Gewohnt? Gewöhnen kann ich mich daran nicht. Mir stößt es immer wieder auf. Ich fühle mich davon belästigt, wenn es zu offensiv ist. Schließlich hab ich für den Kinobesuch eine Menge Geld bezahlt, da möchte ich auf den Werbeblock gerne verzichten.
Markus (15.05.08): @Jens: Stimmt, Stan Lee hatte ich auch noch erwähnen wollen... Ich frage mich, ob er Hitchcock Konkurrenz machen will.
Und Product Placement ist man doch schon lange gewohnt, oder?

Gromit (13.05.08): @Jens: Stimmt. Das fand ich sehr auffällig und ehrlich gesagt auch etwas belästigend. Nicht nur die Autos (oder der eine, zugegebenermaßen sehr geile Wagen) wurde sehr auffällig in Szene gesetzt, auch z.B. Computerbildschirme zeigten alle das Logo eines sehr bekannten Herstellers...
Jens (13.05.08): Iron Man hat mir so richtig gut gefallen. Ganz tolle Unterhaltung mit sehr viel Ironie und Witz. Jeff Bridges fand ich ebenfalls sehr gut besetzt. Er gab mit seiner Glatze und dem Rauschebart einen richtig miesen Gegenspieler ab.
Ein wenig auffällig war das "Audi-Sponsoring" im Film. Aber darüber kann man auf jeden Fall hinwegsehen.
Über ein Wiedersehen mit dem stählernen Mann würde ich mich definitiv freuen, weshalb es 9 von 10 Auftritte von Stan Lee als Hugh Hefner von mir gibt.

Olaf (10.05.08): Ach so: Nachzutragen bleibt noch, dass es für hartnäckige Abspann-Sitzenbleiber noch eine kleine Szene nach den Credits gibt. - Im Prinzip keine große Sache, unverbindlich und nur was für die Fans. Aber die freut's...
Olaf (10.05.08): Ich hab an Iron Man eigentlich gar nichts auszusetzen. Meiner Meinung nach ist das perfektes Popcorn-Kino: eine spannende Geschichte mit viel Witz, Action, Tempo und auch ein wenig Selbstironie; super zusammengestellte Darsteller und Charaktere; und das alles technisch perfekt umgesetzt. Genau das will ich sehen, wenn ich in einen solchen Film gehe.
Markus' Kritik an den Gegenspielern des Iron Mans kann ich nicht bestätigen. Ich fand Jeff Bridges hervorragend in seiner Rolle, der Terrorist Raza ist genretypisch eindimensional. Besonders hervorzuheben sind aus meiner Sicht natürlich Robert Downey Jr. als Iron Man; da hätte man kaum einen besseren für die Rolle des arroganten Lebemanns finden können. Und natürlich die hier mal wieder sehr verführerische Gwyneth Paltrow, die inzwischen sehr viel leichter und selbstironischer aufspielen kann, als noch vor ein paar Jahren.
Von mir gibt es deswegen aber auch 8 von 10 Feuer löschende Hausroboter.

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