Wall-E - Der letzte räumt die Erde auf
Animationsfilm/Romanze, USA 2008, 95 Minuten, ab 0, Prädikat: Besonders Wertvoll
Originaltitel: WALL·E; Deutschlandstart: 25.09.2008 (Disney); Regie: Andrew Stanton; Produktion: Lindsey Collins, John Lasseter u.a.; Drehbuch: Andrew Stanton, Pete Docter, Jim Reardon; Musik: Thomas Newman; Schnitt: Stephen Schaffer

deutsche/amerikanische Sprecher: Timmo Niesner / Ben Burtt (WALL•E), Bernhard Völger / Ben Burtt (M-O), Luise Helm / Elissa Knight (EVE), Markus Maria Profitlich / Jeff Garlin (Kommandant), Hans-Jürgen Dittberner / Fred Willard (Shelby Forthright), Joachim Kerzel / MacInTalk (Otto, der Autopilot), Marco Kröger / John Ratzenberger (John), Almut Zydra / Kathy Najimy (Mary), Ulrike Stürzbecher / Sigourney Weaver (Bordcomputer) u.a.

Filmplakat
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Wall-E ist das letzte denkende Wesen auf der Erde.
Die Drohne EVE soll die Erde erkunden. Wall-E kümmert sich um die deaktivierte EVE. Wall-E und EVE versuchen ihren Häschern zu entkommen.

Also die Erde ist fantastisch! Das hier nennt man 'Ackerbau'. Die Menschen steckten Samen in den Boden, gossen Wasser drauf und dann wuchs Nahrung. Zum Beispiel Pizza. - Der Kommandant erkennt die Vorzüge der alten Heimat.

Plot: Irgendwann hatten die Menschen ihre Erde so stark verdreckt, dass sie sie einfach verlassen haben, um sich auf einem riesigen Kreuzfahrt-Raumschiff dem Müßiggang hinzugeben. Einzig ein kleiner Roboter namens WALL-E ist zurückgeblieben um aufzuräumen.
Im Laufe der Jahrhunderte sind jetzt schon einige ordentliche Stapel Schrott zusammengekommen. Und WALL-E arbeitet immer noch. Allerdings hat er mit der Zeit ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Er hat sich ein heimeliges Haus geschaffen, vollgestopft mit seltsamen Dingen, die er im Schrott gefunden hat, und hat eine kleine Kakerlake zum Freund. Doch immer öfter schweifen seine Kameraaugen sehnsüchtig über den Sternenhimmel, denn er fühlt sich einsam.
Eines Tages nun landet plötzlich ein Raumschiff und setzt eine weiß glänzende, formschöne Roboterdrohne aus, die schnell beginnt, die Umgebung zu scannen. WALL-E beobachtet das und ist von ihren Rundungen schier hingerissen. - Doch auf seine Annäherungen reagiert sie mehr als zickig...

Kritik: Dass der Computeranimationsfilm endgültig ein etabliertes Genre ist, erkennt man spätestens daran, dass inzwischen in den entsprechenden Presseheft kaum mehr von technischen Superlativen und neu entwickelten Animationstechniken die Rede ist. 'Business as usual' eben. - Oder auch nicht, weil der Schwerpunkt weg von der Technik wieder bei der Geschichte liegt.

Die Story von Wall-E geht, der Legende nach, auf ein gemeinsames Arbeitsessen der Pixar-Pioniere Andrew Stanton, John Lasseter, Pete Docter und Joe Ranft im Jahre 1994 zurück. Bei diesem Essen sollen die Geschichten zu Toy Story, Das große Krabbeln, Monster AG, Findet Nemo und eben Wall-E in ihren Grundzügen entwickelt worden sein. Ausgeführt wurde der Film nun von Andrew Stanton in der Regie, der auch schon für Findet Nemo verantwortlich war, den bisher finanziell sowie künstlerisch (Oscar für den Besten Animationsfilm) erfolgreichsten Film der Pixar Animation Studios.
Der Film lebt von den liebevoll gestalteten Roboter-Charakteren, die (fast) vollkommen ohne Worte auskommen, aber trotzdem höchst prägnante "Stimmen" besitzen, die vom Sounddesigner Ben Burtt gestaltet wurden, der schon für R2D2 aus Star Wars verantwortlich war. Inhaltlich erinnert die Geschichte natürlich an Robinson Crusoe - aber auch an Science Fiction Filme der 70er Jahre, wie z.B. Lautlos im Weltraum. Science Fiction und der Futurismus der 70er haben auch an vielen Stellen das Produktionsdesign beeinflusst, das pixar-typisch wieder sehr verspielt daherkommt.
Wall-E ist wie viele Pixar-Filme wieder ein Familienfilm geworden, der komödiantische Elemente enthält, aber im wesentlichen eine romantische Liebesgeschichte mit Gags und Action ist. Der Film ist dabei sehr unterhaltsam, so dass ich den Besuch nur sehr empfehlen kann.
Natürlich ist vor dem Hauptfilm wieder einer der legendären Pixar-Kurzfilme zu sehen, bei dem es diesmal um die Nöte eines Zauberers beim Umgang mit lebenden Requisiten geht.

Fazit: Wall-E ist ein eine kurzweilige, und lustige romantische Komödie, die pixar-typisch verspielt daherkommt. 7 von 10 seltsame Gegenstände aus dem Müll.

Olar Scheel
12.10.2008

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413 Stimmen
Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Olli (16.10.08): Ganz ehrlich? Nach dem ganzen Hype hätte ich mir etwas mehr erwartet. Ich dachte, nachdem ich mit The Incredibles meinen Pixar Lieblingsfilm gefunden habe (der wirklich mehr für Erwachsene ist, als für Kinder), könnte dieser durch Wall-E abgelöst werden, aber weit gefehlt. Der Anfang ist schon irgendwie drollig, die ersten 40 min. ohne ein gesprochenes Wort, was sich auch nur Pixar erlauben kann, ist schon mutig und gut gemacht. Danach wird er meiner Meinung nach zu einem 0815 Animationsfilm, leider auch ohne viel Geschichte. Im Kino habe ich mich die ganze Zeit gefragt 'Passiert denn auch nun langsam mal was wichtiges?' und dann war der Film irgendwann vorbei. Aber Jens hat recht: Pixar schafft es immer wieder, viel Gefühl und Herz in die Filme reinzubringen, was ich persönlich bei anderen Animationsfilmen vermisse.
Tja, Punkte, ich bin hin und hergerissen und gebe 7 von 10 kybernetisch intelligenten Steuerrädern mit 'Ich-muss-die-Menschen-vor-sich-selbst-retten' Ambitionen

Jens_S (16.10.08): Hmm, bei mir war's ganz anders: Ich fand "Wall-E" von vorn bis hinten toll! Wenn ich Kinder hätte, ich ginge sofort mit ihnen in diesen Film, weil Pixar es immer wieder schafft, ganz tolle Unterhaltung für Eltern und Kinder, also die ganze Familie zu machen. Und das gibt es viel zu wenig: Die meisten computeranimierten Filme haben nicht einmal halb so viel Herz und Seele, wie die Pixarfilme. Und das ist es auch, was Wall-E ausmacht: Der Roboter, im Innern ein Computer, der zum Leben erweckt wird, weil er ein Herz hat! Von mir [b]9 von 10 Reinigungsroboter![/b]
Nikolas (14.10.08): Kurz und bündig: Zu Beginn ist Wall-E wirklich ganz witzig, schöne Bilder auf der apocalyptischen Erde und herrlich, dass auch ein Roboter einen schweren Montagmorgen hat! Auch als Eva landet, macht der Film noch Spaß und es ist bewundernswert, wie lange sich die Macher gewagt haben, quasi ohne Worte auszukommen! Spätestens aber, wenn die Reise ins All losgeht und die Menschen auf den Plan treten (und damit auch die gesprochenen Worte), wird der Film zu seichter Kinderunterhaltung mit Anspielungen auf diverse Klassiker wie 2001, die vermutlich aber nur Insidern auffallen werden. Ansonsten leidlich amüsant und bei weitem nicht so unterhaltsam wie die Pixar Vorgänger, für Erwachsene allenfalls belächelnswert, am nächsten Tag hat man den Film wieder vergessen. Für Kindergeburtstage und dergleichen natürlich wie geschaffen, ansonsten eher Zeitverschwendung! Von mir für den amüsanten Anfang noch 4 von 10 schweren Montagmorgenden
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