Horst Schlämmer - Isch kandidiere!
Komödie, Deutschland 2009, 96 Minuten, ab 0
Originaltitel: Horst Schlämmer - Isch kandidiere!; Deutschlandstart: 20.08.2009 (Constantin Film); Regie: Angelo Colagrossi; Produktion: Angelo Colagrossi, Barbara Kranz; Drehbuch: Angelo Colagrossi; Musik: Achim Hagemann, Betti Hagemann; Kamera: Frank Grunert

mit Hape Kerkeling (Horst Schlämmer / Uschi Blum / Gisela / Angela Merkel / Ronald Profalla / Ulla Schmidt), Lale Akgün, Iris Berben, Senta Berger, Bernhard Brink, Bushido, Jürgen Domian, Jürgen Drews, Claudia Effenberg, Otto Fricke, Lilo Friedrich, Gunter Gabriel, Simon Gosejohann (Ulle), Norbert Heisterkamp (Günni), Michael Herbig, Cherno Jobatey, Alexandra Kamp-Groeneveld ) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Website (Constantin Film )
Trailer ()
Szenenbild 1 Szenenbild 2 Szenenbild 3 Szenenbild 4
Wirt Günni, Praktikant Ulle und Horst Schlämmer in der Stammkneipe.
"Wat die nich können, dat können wir auch": Horst Schlämmer wirbt für seine Partei. Großer Auftritt: Horst Schlämmer beim Kanzlerduell. "Die Welt braucht mich!" Horst Schlämmer vor dem Reichstag.

Hasenpower für Deutschland! - Horst Schlämmer auf Wählerfang.

Plot: Horst Schlämmer (Hape Kerkeling) ist der stellvertretende Chef-Redakteur des Grevenbroicher Tagblatt und momentan mit seinem Leben unzufrieden. Er ist nicht mehr so ganz taufrisch, fühlt sich von seinem Chef gemobbt und irgendwie könnte alles irgendwie „mehr“ sein. Als er für seine Zeitung Politiker zur bevorstehenden Bundestagswahl interviewt, stellt er fest, dass diese auch nur mit Wasser kochen, und fasst tollkühn einen Entschluss: Er will auch in die Politik und Bundeskanzler werden! Dafür muss er aber erst noch eine Partei gründen und auf Wählerfang gehen. Zusammen mit seinem Praktikanten Ulle (Simon Gosejohann) macht er sich auf in die große Welt der Politik...

Kritik: Horst Schlämmer will Bundeskanzler werden! Schätzelein, weiße bescheid! Hape Kerkeling wagt mit seiner Kunstfigur Horst Schlämmer nach seinem letzten Film Samba in Mettmann von 2004 erneut einen Ausflug ins Kino. Wie so häufig zusammen mit seinem Lebensgefährten Angelo Colagrossi als Co-Autor und Regisseur. Sind Kerkelings Filme nicht immer der Mega-Burner und meist nur für Fans, so kann man bei Isch kandidiere! sagen, dass der Film dieses Mal für ein breiteres Publikum geeignet und überraschend gut geworden ist. Und das, obwohl der Film als Geheimprojekt (eigentlich war seit längerem für den Starttermin eine Verfilmung von Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg“ angekündigt) sehr schnell gedreht, nachbearbeitet und in die Kinos gebracht wurde. Somit kann man also von der Handlung und dem gesamten Rahmen nicht viel erwarten. Dem Film merkt man definitiv an, dass er ein Schnellschuss ist, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Denn hier ist Kerkeling in seinem Element und macht das, was er eben am besten kann: in andere Rollen schlüpfen, parodieren und in sketchartig ablaufenden Handlungselementen agieren. Und genau das gibt der Film dem Zuschauer.

Einzelne Interviews mit Politikern und (Möchtegern-)Stars und Interaktionen mit Leuten aus dem Volk, die durch einen notdürftigen roten Faden zusammengehalten werden. Das Ganze erinnert sehr oft an Borat, nur das bei Borat stärker Wert auf die Enttarnung bzw. Bloßstellung der Gesprächspartner gelegt wurde. Isch kandidiere! dagegen tut keinem wirklich weh, sondern versucht in erster Linie zu unterhalten. Hier werden nur allseits bekannte Realitäten aus der Politikwelt noch mal zur Schau gestellt und das nicht mal sehr provokativ. Muss es aber auch nicht, denn es macht auch so viel Freude, die Politiker, Stars und Sternchen dabei zu beobachten, wie sie sich für Schlämmer/Kerkeling mehr oder weniger zum Affen machen.
Der Film pendelt zwischen Mörder-Gags, pointierter Situationskomik, flachen Kalauern und dummen Albernheiten, ist aber durchweg amüsant und unterhaltend. Ich zumindest habe sehr oft lauthals gelacht.
Es gibt nur zwei Punkte am Film, die mich stören: Zum einen wirken die teilweise sehr unpassenden Gesangseinlagen blöd und nervend. Das hätte man auf ein Minimum reduzieren können. Wobei Schlämmers Duett mit Bushido einfach göttlich ist. Zum anderen ist die schauspielerische Leistung einiger Mitwirkender unter aller Sau. Besonders negativ sind mir da Alexandra Kamp und Simon Gosejohann aufgefallen. Aber das minimiert den Spaß nur bedingt.
Auch wenn Isch kandidiere! nicht der Super-Film geworden ist, so ist er doch sehenswert und ich möchte mal gerne wissen, wie viele bei der anstehenden Bundestagswahl vergeblich die HSP (Horst-Schlämmer-Partei) auf dem Stimmzettel suchen werden. Horst Schlämmer – Yes Weekend!

Fazit: Hape Kerkeling ist mit Horst Schlämmer - Isch kandidiere! eine witzige Komödie/Realsatire gelungen, die kein übermäßig großer Wurf geworden ist, aber trotzdem nicht nur Kerkeling-Fans sehr gut unterhalten dürfte. Dafür, dass der Film ein wahrer Schnellschuss ist, ist er überraschend gut. 7 von 10 Glückshasen in neuer Funktion.

Sebastian Schwarz
27.08.2009

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1308 Stimmen
Schnitt: 5
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Leser-Kommentare:
Ulli (30.11.09): Desch ma Lieblingsfilm! Hahaha
Ulli (30.11.09): Desch ma Lieblingsfilm! Hahaha
Sandro (09.09.09): Also mir hat der Film gefallen. Nicht mehr und nicht weniger. Es sind gute Lacher dabei. Ich fand allerdings den Anfang mit den Politiker-Interviews zu langatmig. Das hätte kürzer gestaltet werden müssen. Und die schauspielerische Leistung vom Herrn Gosejohann... Naja, verzeihen wir ihm das noch einmal :o) Mit Bushido-Rap, ner guten Merkel-Parodie und jeder Menge Gaststars war der Film gut. Ich vergebe 6 von 10 HSP-Fähnchen
Olaf (31.08.09): Oh, la la. Inglourious Basterds ist offensichtlich in deinen Augen Nischenkino, das ohne Werbung auskommt. Da kennt sich jemand aus...
John Doe (30.08.09): toll, es gibt eine kritik zu einem hape kerkeling schmunzel quark, der ja sowieso mit jeder menge werbung bald im tv laufen wird. was ist mit UNGLORIOUS BASTARDS von TARANTINO, ist der film zu teuer für euer lichtspielhaus? OMG
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