From Paris With Love
Action / Thriller, Frankreich 2009, 93 Minuten, ab 16
Originaltitel: From Paris With Love; Deutschlandstart: 25.03.2010 (Universum Film); Regie: Pierre Morel; Produktion: Luc Besson, India Osborne, Virginie Silla; Drehbuch: Adi Hasak; Musik: David Buckley; Kamera: Michel Abramowicz; Schnitt: Frédéric Thoraval

mit John Travolta (Charlie Wax), Jonathan Rhys Meyers (James Reece), Kasia Smutniak (Caroline), Richard Durden (Botschafter Bennington), Yin Bing (M. Wong), Amber Rose Revah (Nichole) u.a.

Filmplakat
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Ruf in der Botschaft an: Die sollen mir einen Fahrer schicken, der meine Art, Dinge zu regeln, versteht. - Ich bin nicht Ihr Fahrer, ich bin Ihr Partner. - Charlie Wax möchte, dass Reese ihm bei seinem Dosenzollproblem hilft.

Plot: James Reese (Jonathan Rhys Meyers) ist die rechte Hand des amerikanischen Botschafters in Paris und nebenbei ein kleiner Mitarbeiter im Geheimdienst. Bisher durfte er nur kleine Handlangerarbeiten erledigen, aber er träumt von der großen Agentenwelt eines James Bond. Schließlich bietet sich ihm eines Tages die Gelegenheit in der Hierarchie aufzusteigen, wenn er den gerade in Paris eingetroffenen amerikanischen CIA-Agenten Charlie Wax (John Travolta) bei dessen Auftrag als Partner zur Seite steht. Die Gelegenheit nimmt Reese sofort wahr, wobei sich das nicht als so einfach herausstellt, wie er gedacht hatte. Denn Wax hat nichts vom Gentleman-Agenten à la Bond, sondern ist eher wie eine ungehobelter Rocker, der sich in Rambo-Manier durch die Gegend schießt. Und dabei bleiben nicht wenige Gegner auf der Strecke...

Kritik: Das französische Dream-Team Luc Besson (Léon – Der Profi, Das fünfte Element) und Pierre Morel hat wieder zugeschlagen. Nach 96 Hours legt Morel mit From Paris With Love seine neuste Regiearbeit vor. Da er erneut mit dem französischen „King-Of-Action“-Produzenten Besson zusammengearbeitet hat, konnte eigentlich wieder nur etwas Gutes bei heraus kommen. Und so ist es auch: Ein amüsantes Action-Buddy-Movie mit viel Krawumm und hohem Bodycount. Denn Morel macht da weiter, wo er bereits mit 96 Hours zeigen konnte, dass er das Metier beherrscht.
Allerdings liegt der Schwerpunkt bei From Paris With Love nicht mehr auf der Rache-/Selbstjustiz-Schiene, sondern hier wird viel Wert auf Humor und coole Sprüche gelegt. Was die Anzahl der Toten aber nicht schmälert.

Man könnte dem Film einiges vorwerfen. Die Story wäre zu mager, er wäre unrealistisch und hätte Logikschwächen und vor allem, er wäre politisch unkorrekt und rassistisch. Das trifft auch alles irgendwo zu. ABER... Warum kann ein Film nicht mal einfach nur der lockeren, actionreichen Unterhaltung dienen, ohne dabei einen tiefen Sinn zu haben? Muss ein Film immer so sein, dass er keinem auf die Füße tritt? Ich sage ganz klar: NEIN! Denn Filme können auch einfach mal nur zur reinen Unterhaltung gedacht sein, ohne dass man dabei groß Nachdenken muss. Und dabei kann man im Film auch mal richtig über die Stränge schlagen. Das macht Morel bei seinem neuen Werk genauso, wie er es bereits bei 96 Hours gemacht hat. Und zumindest bei From Paris With Love merkt man deutlich, dass es um Spaß geht und der Film sich und seine Story nicht zu ernst nimmt bzw. nicht ernst genommen werden will, sondern einfach nur gute Unterhaltung bieten will.
Spaß bietet der Film en masse. Dafür sorgt allein schon John Travolta, der in seiner Rolle als Hau-Drauf-Agent richtig aufblüht und eine Glanzleistung abliefert. Auch Jonathan Rhys Meyers (Match Point, The Tudors) spielt überzeugend, wenn er auch am Anfang etwas blass wirkt, was aber auch an seiner Rolle liegt. Aber spätestens in der zweiten Filmhälfte geht das Konzept eines Buddy-Movies mit der Gegenüberstellung zweier unterschiedlicher Charaktere und der damit verbundenen Reibereien voll auf und beide ergänzen sich perfekt. Wer mal wieder gute, kurzweilige Buddy-Action-Unterhaltung mit hohem Bodycount und Spaßfaktor sehen will, ist hier super aufgehoben. Ich hoffe, dass Besson und Morel noch viele weitere Projekte zusammen machen werden.

Fazit: From Paris With Love ist wieder mal ein richtig gelungenes Action-Buddy-Movie, wie es sein soll: kurzweilige Unterhaltung mit viel Ballerei, Action und Explosionen. Der Film hat keine tiefgründige Story, ist realitätsfern und politisch unkorrekt, aber bringt derbe viel Spaß! 8 von 10 Vasen voll Koks.

Sebastian Schwarz
28 .03.2010

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