Originaltitel: The Lovely Bones; Deutschlandstart: 18.02.2010 (Paramount); Regie: Peter Jackson; Produktion: Peter Jackson, Steven Spielberg u.a.; Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson nach dem Roman von Alice Sebold; Musik: Brian Eno; Kamera: Andrew Lesnie; Schnitt: Jabez Olssen mit Mark Wahlberg (Jack Salmon), Rachel Weisz (Abigail Salmon), Jake Abel (Brian Nelson), Saoirse Ronan (Susie Salmon), Stanley Tucci (George Harvey), Susan Sarandon (Großmutter Lynn), Michael Imperioli (Len Fenerman), Reece Ritchie (Ray Singh), Rose McIver (Lindsey Salmon), Nikki SooHoo (Holly), Amanda Michalka (Clarissa), Carolyn Dando (Ruth), Thomas McCarthy (Principal Caden), Andrew James Allen (Samuel Heckler), Anna George (Mrs. Singh), Charlie Saxton (Ronald Drake), Christian Thomas Ashdale (Buckley Salmon), Stink Fisher (Mr. Connors), Stefania Owen (Flora Hernandez) u.a. |
|
|
Sie ist nicht mehr da. - Und wenn doch? - Ray betrauert den Tod von Susie. Plot:
An einem Abend im Dezember 1973 wird die vierzehnjährige Susie
Salmon (Saiorse Ronan) von ihrem Nachbarn, dem perversen Triebtäter
Mr. Harvey (Stanley Tucci), ermordet. Sie selbst erzählt dem Zuschauer
ihre Geschichte, berichtet von den Tagen vor dem Verbrechen, ihrem Familienleben
mit den Eltern Abigail (Rachel Weisz) und Jack (Mark Wahlberg) sowie
den jüngeren Geschwistern in einer unspektakulären Kleinstadt,
ihrer Leidenschaft für die Fotografie, der sie seit einem zum Geburtstag
geschenken Fotoapparat verfallen ist, dem typischen Highschool-Dasein
und der ersten, sich zart anbahnenden Liebe zu Ryan, einem älteren
Mitschüler. Kritik: Um Peter Jacksons neuem Werk – sein erster Film nach der Herr der Ringe-Trilogie – gerecht werden zu können, muss man In meinem Himmel, eine Adaption des Bestseller-Romans von Alice Sebold, im Grunde von zwei Seiten betrachten: Zum einen ist der Film ein einfühlsames Familiendrama, das sich immer mehr in einen packenden Psycho-Thriller verwandelt, zum anderen eine spirituelle Jenseits-Fantasie, die philosophisch um die grundlegenden Themen von Vergänglichkeit und Tod kreist. |
Ein Grund, warum In meinem Himmel in den USA von den Kritikern
teils ziemlich negativ aufgenommen wurde, mag wohl in der tatsächlich
sehr gewöhnungsbedürftigen Mischung aus Real-Drama und Jenseits-Phantasie
liegen, die zwischen poetischen Einstellungen und überzuckertem
Kitsch pendelt, mit farbtrunkenen Landschaften und bisweilen arg paradiesischen
Bilderwelten, die fatal an die geschmacklosen 80er Jahre-Fantasy-Poster
erinnern, die Romantik mit Kitsch verwechselten. Peter Jackson übertreibt
es beim Inszenieren seiner Fantasy-Welt mit Computertricks und technischen
Spielereien, die in dieser Anhäufung eher steril wirken und sich
nicht derart reibungslos in die Real-Handlung einfügen, wie ihm
das zum Beispiel in seinem artverwandten, frühen Meisterwerk Heavenly
Creatures noch gelungen war. Fazit: Trotz mancher Kitsch-Einlage intensives Gefühls-Kino und aufreibender Nervenkitzel: 8 von 10 verdächtige Fotografien! |
Dominik
Rose 22.02.2010 |
Leser-Kommentare: |
---|
Bluti (27.02.10): Die zwei oben genannten Szenen sind gut, keine Frage, auch die Hauptdarstellerin spielt überzeugend. Aber: Der Film hätte auch "The one and only face of Mark Whalberg" heißen können, denn das ist hier leider Programm. Und was soll der Bullshit mit Thriller/Drama/Fantasy? Was denn noch alles? Für mich lag genau hier das Problem. Weder Jackson wusste, worauf er hinauswollte noch kann man sich als Zuschauer auf eine Sache einlassen. Wer einen Thriller erwartet (wie ich), der wird von der ersten halben Stunde recht angetan sein, dann aber in den nicht enden wollenden blumigen Entgleisungen im Zwischenreich entnervt zur Spucktüte greifen. Wer Fantasy erwartet, dem wird der Film grad bei Jackson zu wenig Gollum sein. Und Dramafreunden, die schon mit gezücktem Taschentuch in den Saal kommen, werden die Thrillerelemente wohl Angst machen (Ja, ich weiß, ich übertreibe...). Worauf ich hinaus will ist: Was soll das? Alles zieht sich und zieht sich, der Bösewicht wirkt in seinem Rollenkostüm schon beinahe zur Parodie verzerrt (wenn man weiß, wie er normalerweise aussieht) und dieses Sich-Ergehen in bunten Zwischenweltbildern, die definitv nix Neues in puncto Paradiesfantasien bringen, hat den Schritt in die Peinlichkeit für mich getan - spätestens mit dem schnulzig-kitschig-ätzenden Finale. Bah! Für die Hauptdarstellerin gibt es noch 4,5 Blumen, Schiffen, Rosen und bunten Wattestäbchen aus dem harmonischen Zwischenreich |
Dominik (26.02.10): Au weia, Nick! Den hatte ich glatt verdrängt, aber du hast natürlich Recht! |
Nikolas (26.02.10): Kleine Korrektur: In meinem Himmel ist nicht Jacksons erster Film nach dem Herrn der Ringe, dazwischen war noch King Kong! |