Originaltitel: Saw 3D; Deutschlandstart: 25.11.2010 (Kinowelt); Regie: Kevin Greutert; Produktion: Mark Burg, Oren Koules u.a.; Drehbuch: Patrick Melton, Marcus Dustan; Kamera: Brian Gedge; Schnitt: Andrew Coutts; Musik: Charlie Clouser mit Tobin Bell (Jigsaw/John), Costas Mandylor (Mark Hoffman), Cary Elwes (Dr. Gordon), Sean Patrick Flanery (Bobby), Chad Donella (Gibson), Gina Holden (Joyce), Betsy Russel (Jill), Dean Armstrong (Cale), Rebecca Marshall (Suzanne), James van Patten (Dr. Heffner), Tanedra Howard (Simone), Laurence Anthony (Rogers) u.a. |
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Selbsthilfe- Guru
Bobby Dagan kommt gut an. |
Guru Bobby Dagan muss sich beweisen. | Vor dem entsetzten Publikum ist das Spiel eröffnet. | Jill Tuck wartet ganz sicher auf nichts Gutes. |
Hallo Bobby, ich möchte ein Spiel spielen. - Jigsaw hat ein neues Opfer. Plot: Seit inzwischen mehreren Jahren treiben der irre Killer Jigsaw bzw. seine Anhängerschaft ihr Unwesen. Sie kidnappen wahllos Leute, die ihrer Ansicht nach das Leben nicht genug zu schätzen wissen, und lassen sie ein teuflisches Spiel spielen, an dessen Ende meist der Tod des Opfers steht. Sein Leben retten kann immer nur derjenige, der bereit ist, sich ungeheuren Qualen (teils seelisch, aber hauptsächlich physisch) auszusetzen und somit zeigt, dass sein Überlebenswille stark genug ist. Nur wenige haben es bisher geschafft, den Horrortrip zu überstehen. Einer dieser Menschen scheint Bobby (Sean Patrick Flanery) zu sein. Er veröffentlichte ein Buch über sein Schicksal und die Begegnung mit dem berüchtigten Spiele-Killer, tritt in Talkshows auf, nimmt (vor laufender Kamera) an Selbsthilfegruppen teil und versucht seine Botschaft zu vermitteln: Nur diejenigen, die Schreckliches mitgemacht haben, sind auch wirklich in der Lage, das Leben als das zu schätzen, was es ist - etwas Einmaliges, das man nicht wegwerfen sollte. Nur Bobbys engste Freunde wissen, dass er in Wahrheit ein Lügner ist, der seine Leidensgeschichte frei erfunden hat, nur um damit Geld zu machen. Zu dumm nur, dass auch Jigsaw von den moralischen Verfehlungen des Pseudo-Überlebenden Wind bekommen hat und sich nun dazu entschlossen hat, ihn wirklich an einem seiner "Spiele" teilnehmen zu lassen. Kritik:
Alle Jahre wieder ... kommt ein
neuer Teil der Saw-Reihe in
die Kinos und beweist vortrefflich, dass es auch immer noch ein wenig
dümmer geht. Während das Original
aus dem Jahre 2004 noch mit einer innovativen Idee und einem überraschenden
Ende glänzte, wurden die zahlreichen Fortsetzungen mehr und mehr
zu sinnlosen Abschlacht-Orgien, die nur noch an die niedrigsten menschlichen
Instinkte appellieren. Nun
kommt mit Saw 3D - Vollendung angeblich (endlich) der letzte
Teil der Folter-Saga auf die Leinwand. |
Leider sucht man auch bei diesem Streifen vergeblich nach einem Moment filmerischen Könnens. Das Drehbuch ist löchriger als ein Schweizer Käse und macht den Eindruck, als wäre es innerhalb weniger Minuten zusammen geschrieben worden. Es gibt nichts Neues, nur Altbackenes: Mensch wird gefangen genommen, muss zahlreiche schmerzhafte Prüfungen bestehen, das Blut spritzt, die Körperteile fliegen - alles so, wie man es kennt. Es fällt schwer zu glauben, dass es da draußen immer noch Leute gibt, die daran Spaß haben. Leider scheint dem aber so zu sein - wie sonst ist es zu erklären, dass dieser sinnfreie Blödsinn nun schon in die siebte Runde geht? Die Charaktere sind langweilig und eindimensional, der Unterhaltungswert gleich Null und die Story flacher als ein Bügelbrett. Um am Ende wenigstens noch einen Aha-Effekt liefern zu können, haben die eifrigen Filmemacher sich auch etwas ganz tolles ausgedacht - eine unvorhersehbare Wendung, die allerdings niemanden mehr überraschen dürfte, der schon jemals einen Teil der Reihe gesehen hat. Im Gegenteil - dieser magere Versuch, etwas Überraschendes zu liefern, wirkt derart an den Haaren herbei gezogen, dass man allein schon dafür den Drehbuchschreiber verklagen möchte. Da wundert es auch nicht, dass selbst die Schauspieler alle eine äußerst lahme Vorstellung liefern (mit Ausnahme von Sean Patrick Flanery, dem man das skrupellose Weichei gerne abkauft). Aber nun ja, wenn man keine Ideen hat, dann gibt es ja immer noch genug Splatter-Effekte, mit denen man zeigen kann, auf wie viele grausame Arten man einen Menschen zu Tode bringen kann. Wem das genügt, dem sei viel Spaß in diesem Film gewünscht. Fazit: Wer nicht viel Wert auf eine Story legt, sich auch mit schlechten Schauspielern anfreunden kann, den Anspruch auch mal zu Hause lässt und eigentlich sowieso nur Spaß hat, wenn Körperteile durch die Luft fliegen und Menschen in Großaufnahme sterben, der dürfte zur Zielgruppe von Saw 3D gehören. Für alle anderen kann ich nur dringend vom Konsum dieser seelischen Folter abraten. 1 von 10 selbst durchgeführten Zahn-OPs. |
Danilo
Michalski 01.12.2010 |
Leser-Kommentare: |
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Saalim (12.02.11): Absoluter Tiefpunkt der Reihe. |