Originaltitel: In Time; Deutschlandstart: 01.12.2011 (20th Century Fox); Regie: Andrew Niccol; Produktion: Eric Newman, Andrew Niccol u.a.; Drehbuch: Andrew Niccol; Musik: Craig Armstrong; Kamera: Roger Deakins; Schnitt: Zach Staenberg mit Cillian Murphy (Raymond Leon), Justin Timberlake (Will Salas), Amanda Seyfried (Sylvia Weis), Shyloh Oostwald (Maya), Johnny Galecki (Borel), Colin McGurk (Citizen), Olivia Wilde (Rachel Salas), Will Harris (Ulysse), Michael William Freeman (Nardin), Jesse Lee Soffer (Webb), Aaron Perilo (Bell), Nick Lashaway (Ekman), William Peltz (Pierre), Ray Santiago (Victa), Matt Bomer (Henry Hamilton) u.a. |
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Die Wahrheit ist, es gibt mehr als genug. Niemand müsste vor seiner zeit sterben. Wenn du so viel Zeit haben würdest wie ich, was würdest du dann tun? - Wenn ich so viel Zeit hätte, würde ich sie garantiert nicht vergeuden. - Will Salas bekommt ein großzügiges Angebot. Plot:
In der Zukunft lebt die Menschheit in einer Welt,
in der alle ab einem Alter von 25 Jahren körperlich nicht mehr
altern. Dafür erscheint auf dem linken Arm eine leuchtende Ziffernanzeige,
auf der die Zeit abläuft. Jeder hat noch ein Jahr Zeit zu leben.
Man kann sich allerdings durch Arbeit mehr Zeit dazuverdienen, muss
jedoch auch alles im Leben, wie Lebensmittel etc. mit Zeit kaufen. Ist
die Ziffernanzeige irgendwann einmal auf Null abgelaufen, stirbt man
sofort. So leben die Armen in den Arbeiter-Sektoren immer gerade so
am Zeitlimit und müssen aufpassen, dass ihre Zeit nicht noch von
Gangstern gestohlen wird. Die Reichen in ihren Luxus-Wohngegenden hingegen
lassen es sich gut gehen und haben genug Zeit gehortet. Kritik:
Regisseur
Andrew Niccol (Gattaca, Lord
of War) hat mit In Time wieder einmal die Pfade des
düsteren Zukunfts-Thrillers beschritten. Bei Gattaca konnte
er mit seiner minimalistischen und intensiven Art auch noch vollends
überzeugen. Hier bei In Time bleibt es aber bei einer
guten Idee, die an einer schlechten Umsetzung fast scheitert.
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Es
fehlt gänzlich an Intensität und Tiefgründigkeit im Film.
Dabei ist der Grundgedanke von der Parabel auf den Jugendwahn und der
gesellschaftskritische Ansatz von der Unterdrückung des Proletariats
durch die Reichen und Mächtigen und die Rebellion dagegen sehr
gut. Nur opfert Niccol hier alle guten Ansätze einer stupiden,
actiongeladenen Bonnie-und-Clyde-Inszenierung. Und selbst diese
ist noch nicht einmal gelungen, da es von Plot Holes und Unglaubwürdigkeiten
nur so wimmelt und vieles leicht vorhersehbar ist. Alles gipfelt in
einem belanglosen, uninspirierten Ende. Fazit: Guter Grundgedanke, schlechte Umsetzung. In Time ist ein actionreicher Thriller geworden, der uns eine düstere Zukunftsvision beschert. Leider scheitert der Film an seiner zu seichten, unlogischen und actionlastigen Umsetzung, ohne die erforderliche Portion Tiefgang zu haben. Somit kann er sich nur Dank ein paar guter und origineller Einfälle und Sequenzen plus einem überzeugenden Cillian Murphy noch auf gutes Mittelmaß retten. 6 von 10 gestiegenen Busfahrpreisen. |
Sebastian
Schwarz 07.12.2011 |
Leser-Kommentare: |
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Nikolas (08.01.12): Viel gibt es dem nicht mehr hinzuzufügen: Mehr gewollt als gekonnt... Andrew Niccol versteht es diesmal leider nicht, seine Karten richtig auszuspielen und verpulvert eine gute Ausgangsidee zugunsten einer stupiden und belanglosen Inszenierung. Was ein gesellschaftskritischer und guter Film mit tollen Darstellern hätte werden können, verkommt zu einem uninteressanten Mittelklassewerk, gegen das Cillian Murphy anspielen kann, wie er will, da ist nichts mehr zu wollen. Schade!, wenn man mitansehen muss, wie Potential vergeudet wird! 5 von 10 etwas zu plakativen Sterbeszenen |
Olaf (11.12.11): Im Prinzip muss ich Sebastian zustimmen. Der Film hat eine sehr interessante Grundidee (die mich ein wenig an Vamipfilme erinnert), die er aber nicht konsequent zu Ende denkt. Manche logische Schwäche wird sogar im Film angesprochen, ohne dass dies Konsequenzen für die Handlung hätte. Komisch. - Die Bonnie & Clyde-Geschichte finde ich aber nicht über die Maßen ausgedehnt. Der Showdown ist allerdings total missraten. - Insgesamt ein noch unterhaltsamer Film, der einige Details enhält, die einen ratlos machen. 6 von 10 Rettungen in der letzten Sekunde |