Mission: Impossible - Phantom Protocoll
Action / Thriller, USA 2011, 132 Minuten, ab 12
Originaltitel: Mission: Impossible - Phantom Protocol; Deutschlandstart: 15.12.2011 (Paramount); Regie: Brad Bird; Produktion: J.J. Abrams, Bryan Burk u.a.; Drehbuch: Josh Appelbaum, André Nemec nach der Serie von Bruce Geller; Musik: Michael Giacchino; Kamera: Robert Elswit; Schnitt: Paul Hirsch

mit Tom Cruise (Ethan Hunt), Jeremy Renner (Brandt), Simon Pegg (Benji), Paula Patton (Jane), Michael Nyqvist (Hendricks), Vladimir Mashkov (Sidorov), Samuli Edelmann (Wistrom), Ivan Shvedoff (Leonid Lisenker), Anil Kapoor (Brij Nath), Léa Seydoux (Sabine Moreau), Josh Holloway (Hanaway ), Pavel Kriz (Marek Stefanski), Miraj Grbic (Bogdan), Ilia Volok (The Fog) u.a.

Filmplakat
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Ich sag doch: Von außen kommen wir rein. - Wir? - Ich b-b-bin am Computer. - ... - Ich bin hier nur der Hiwi. - ... Wo steht der Server? - Im 130sten Stock. - Im 130sten? - Das Team um Ethan plant den Einbruch.

Plot: Nachdem IMF-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) aus einem Gefängnis befreit werden konnte, übernimmt er schon den nächsten Auftrag, der ihn und sein Team in den Moskauer Kreml führt. Dort stellen sie aber schnell fest, dass etwas nicht stimmt und als dann noch im Kreml eine Bombe hochgeht, wissen sie, dass sie gelinkt wurden. Der Terrorakt wird dem IMF untergeschoben, was dazu führt, dass das IMF aufgelöst wird und Hunt und seine Leute als Attentäter gejagt werden. Nur mit dem nötigsten ausgerüstet gehen sie auf die Jagd nach dem wirklichen Hintermann des Attentats, immer auf der Hut, nicht selber vom russischen Geheimdienst geschnappt zu werden...

Kritik: Nach dem guten 1. Teil, dem missglückten 2. Teil und dem sehr guten 3. Teil folgt jetzt der 4. Teil der Mission: Impossible-Reihe. Natürlich wieder mit Tom Cruise in der Hauptrolle, der zwar sichtlich gealtert ist, aber immer noch eine gute Figur als Agent Ethan Hunt macht. Zumal er seine Stunts nahezu alle selber gemacht hat.
Mission: Impossible – Phantom Protokoll ist zwar der 4. Aufguss der Reihe, aber er ist mehr als gleichwertig mit Teil 1 und 3, wenn nicht sogar der beste Mission: Impossible-Film. Das liegt meiner Meinung nach zum Großteil an der gehörigen Prise Selbstironie, die Regisseur Brad Bird eingebracht hat. Dieser Film ist übrigens Birds erste Realfilm-Regiearbeit. Bisher ist er eher Pixar-Animationsfilm-Kennern als Regisseur und Drehbuchautor von Ratatouille und The Incredibles bekannt. Bird hat hier seine Arbeit sehr gut gemacht. Man spürt seine Handschrift, wenn man The Incredibles kennt, der auch schon von Bond-Anleihen und leichtem Selbstironie-Humor geprägt war.
Weiterhin zeigt sich hier, dass J.J. Abrams, der im vorherigen Teil noch als Regisseur wirkte und jetzt als Produzent agiert, einer Franchise-Verfilmung einfach gut tut.

Hat er bereits Star Trek mit der genialen Neuverfilmung zu neuem Ruhm verholfen, so hat er das schon mit Teil 3 und jetzt erst recht mit Phantom Protokoll für die Mission: Impossible-Reihe getan. Im Grunde stimmt hier einfach alles: Gut gemachte Action, tolle Stunts, schöne Locations und ein sehr gut harmonierendes Team, bestehend aus Tom Cruise, Jeremy Renner, Paula Patton und Simon Pegg. Letzterer hat sich bei diesem Film vom Innendienst-Techniker zum Außendienst-Agenten gemausert und erfüllt seine Rolle wunderbar. Ihm gehören auch die besten Sprüche und Lacher. Hier zeigt sich erneut, dass es besser und passender ist, auf Teamplay zu setzen, als Hunt als Hauptfigur nach vorne zu stellen.
Kritisieren kann man bei diesem Film wieder einmal die dürftige Story, die aber ausreichend ist und dass etwas zu viel Technik-Gadgets eingesetzt werden. Das hebt sich jedoch durch die selbstironischen Momente wieder auf, in denen die Technik auch einfach mal versagt. Weiterhin kann man diesem Film vorwerfen, an manchen Stellen zu unlogisch und unglaubwürdig zu sein. Aber erstens haben wir es hier mit einem Agenten-Film in Bond-Manier zu tun. Da darf das so sein. Und zweitens inszeniert Bird das ganze so leichtfüßig, dass zum Beispiel eine unlogische Szene ganz einfach mal in einem Dialog der agierenden Protagonisten aufgegriffen und ihr fehlende Logik durch ein kleines Gespräch bei Seite gefegt wird. Sehr schöner Kunstgriff!
Abgerundet wird alles durch Cameo-Auftritte am Ende des Films, die eine Verknüpfung zu den Vorgängern bilden und so dem Ganzen eine gewisse Abrundung und Weiterentwicklung verleihen.
Ich freue mich jetzt schon auf eine hoffentlich anstehende nächste unmögliche Mission...

Fazit: Der 4. Teil der Mission: Impossible-Reihe ist mehr als gelungen und sehr kurzweilige Agenten-Action-Unterhaltung, die neben Spannung, tollen Stunts und Actioneinlagen auch jede Menge Spaß bietet, da der Film sehr viel amüsante Selbstironie aufweist. Nur die Story ist wie immer dünn und bietet keine innovativen Ideen. 8 von 10 sich NICHT selbst zerstörenden Nachrichten.

Sebastian Schwarz
20.12.2011

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Sehr gut9%
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802 Stimmen
Schnitt: 4.7
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Olaf (05.01.12): Selbstironisch fand ich den Film nicht. Im Gegenteil, er nimmt sich zu ernst. Daran ändern auch die Technik-Gags nichts. Abgesehen davon hat die Handlung nach meiner Meinung einige Logiklöcher, die aber im Genre-Schnitt liegen. Unterhaltsam und spannend fand ich den Film hingegen schon. - Allerdings hätte man sich die schleimige Schlussszene komplett sparen können. 7 von 10 Action-Analytikern.
Nikolas (29.12.11): Also ich kann der Kritik leider fast gar nicht zustimmen, von den selbstironischen Momenten mal abgesehen. Aber wenn Cruise wie Schwarzenegger sichtlich altert und es nochmal versucht, dann sollte man sich auch nicht mehr ganz so ernst nehmen.
Davon abgesehen fand ich den Film von vorne bis hinten schwach. Brad Bird hätte vielleicht besser bei Animationsfilmen bleiben sollen, The Incredibles war immerhin ein mitreißend-witzig-ironisches-spannendes Agenten-Action-Abenteuer, das in seiner gelungenen Mixtur Spaß machte. M:I-4 wirkt dagegen wie eine Aneinanderreihung von meist mehr gewollt als gekonnten Szenen, die zwar ihre Momente haben, aber nicht wirklich zünden. Ich gehe jetzt mal nicht näher darauf ein, dass die dünne Story nichts weiter als eine Wiederholung von "James Bond jagt Dr. No" war, dem hat man nicht mal mehr etwas hinzugefügt. Die Mission im Kreml mit der ID-Überprüfung und dem tollen Bildschirm im Gang ist gelungen, keine Frage, aber das ist auch einer der wenigen Momente. Allein aus der groß angekündigten Szene an der Hochhausfassade hätte man viel mehr machen müssen als ein paar tolle Aufnahmen und den Gag mit der nicht funktionierenden Technik! Dann drei Sekunden Aktion und dann ist das auch schon wieder vorbei. Und fühlt sich obendrein noch so an wie "streuen wir mal aus irgendeinem dämlichen Grund was spektakulär Aussehendes ein, weil der Rest einfach nicht so viel hergibt". Da hat auch der ganze Wirbel um das Treffen und die davonlaufende Zeit bei mir gar nicht funktoniert. Auch den Sandsturm fand ich irgendwie nur forciert, aber nicht wirklich gut. Dazu das leidige product placement. Da hat Benji die tollste Geheimdiensttechnik parat, die aber nur in Kombination mit handelsüblichen Livestyle-iPads und -Phones richtig zur Geltung kommt. Schwach! Die paar Anspielungen wie das mit der Dunhill gehen fast unter und dann hat noch nicht einmal in der Konsequenz jemand mit Klasse wie Vanessa Redsgrave (Teil 1) einen Gastauftritt. Vingh Rames dürfte sich in seinem Cameo vermutlich genauso verschleudert vorkommen, wie Michelle Monaghan und Anil Kapoor, der lediglich einen längeren Auftritt hat. Glänzen konnten meines Erachtens nur Lea Seydoux als Killern, deren Auftritt gut aber viel zu kurz ist, um ihr Potential irgendwie entfalten zu können. Stattdessen wird da einem unnötigen Racheszenario Platz geschaffen, um der austauschbaren Paula Patton ein wenig Profil über ihr ansonsten nur hübsches Aussehen zu verleihen. Da bleibt es an Simon Pegg und seinem Benji hängen, wenigstens in der lustigen Nebenrolle zu punkten. Aber da am Ende plakativ neue iphones verteilt werden, können wir sicher noch mit einer 5. Mission rechnen, die hoffentlich wieder von J.J. Abrams inszeniert wird, der es bereits zweimal verstand, einer Filmreihe überaus gekonnt neues Leben einzuhauchen. Bird hatte gute Karten in der Hand, versteht es aber leider nicht, sie richtig auszuspielen. Die einzelnen, für sich nur stellenweise gut geratenen Momente ergeben leider kein flüssiges oder stimmiges und dadurch unterhaltsames Gesamtbild, man hofft eigentlich nur dauernd, dass es endlich mal richtig losgeht, entweder mit der Spannung oder mit der Action oder zumindest mit der spannenden Action. Aber da wartet man leider vergeblich. Für einen eher leidlich unterhaltsamen Kinoabend, der nicht den Weg in meine DVD-Sammlung finden wird, gibt es daher nur 5 von 10 schlecht funktionierenden Agentenspielzeugen. Aber gut, dass es Apple gibt, die funktionieren zumindest zuverlässig!

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