Tränen der Sonne
Action/Drama, USA 2003, 121 Minuten, ab 16
Originaltitel: Tears of the Sun; Deutschlandstart: 28.08.2003 (Columbia TriStar); Regie: Antoine Fuqua; Produktion: Michael Lobell, Arnold Rifkin, Ian Bryce; Drehbuch: Alex Lasker, Patrick Cirillo; Musik: Hans Zimmer; Kamera: Mauro Fiore; Schnitt: Conrad Buff; Kostüme: Marlene Stewart

mit Bruce Willis (Lieutenant A.K. Waters), Monica Bellucci (Dr. Lena Kendricks), Paul Francis (Danny "Doc" Kelley), Johnny Messner (Kelly Lake), Tom Skerritt (Captain Bill Rhodes), Fionnula Flanagan (Krankenschwester Grace), Pierrino Mascarino (Pater Gianni), Jimmy Jean-Louis (Gideon)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Columbia TriStar de)
Trailer (Columbia TriStar de)

Lieutenant, ich bin verantwortlich für 70 Menschen. Mehr als die Hälfte von ihnen schwer verwundet. - Mein Befehl lautet Staatsbürger anderer Nationen zu evakuieren. - Was hat das zu bedeuten. - Ich meine damit nicht einheimische Personen, Ma'm. - Dann haben Sie ein Problem: Ich gehe nicht ohne diese einheimischen Personen. - Lieutenant Waters und Dr. Kendricks

Plot: Diesmal ist The Bruce Lt. A.K. Waters, ein Commander der Special-Ops, der von seinem Vorgesetzten (Tom Skerritt) den Auftrag erhält, die amerikanische Doktorin Lena Kendricks (Monica Bellucci) aus dem Dschungel Nigerias zu befreien. Als er mit seiner Einheit bei ihrer Mission eintrifft, weigert sie sich jedoch inständig, ohne die ihr zum Schutz anvertrauten Schützlinge mitzugehen. Um seine Mission durchführen zu können, willigt Waters zum Schein ein. Noch während sich die gesamte Gruppe auf dem Weg zum Treffpunkt mit den Hubschraubern befindet, wird die gesamte Präsidentenfamilie in einem Anschlag ermordet, womit das demokratische System zusammenbricht und ein skrupelloser Diktator die Macht übernimmt.
Trotz der Kenntnis über die neusten Entwicklungen und dem Wissen über das vorauszusehende Schicksal der Flüchtlinge, die im Befehl nicht vorkommen, führt Waters seinen Befehl aus. Doch noch in der Luft bringt ihn sein Gewissen dazu, den Befehl zu verweigern und das einzig Richtige zu tun: Zu den Flüchtlingen zurückzukehren und diese zusammen mit Dr. Kendricks zum nächsten Stützpunkt in Sicherheit zu bringen.
Doch die Zeit drängt, denn die Armee der Rebellen ist ihnen dicht auf den Fersen. Und dann stellt sich heraus, dass es einen Verräter innerhalb der Gruppe gibt. Doch wer soll hier verraten werden?

Kritik: Mit Training Day hatte Regisseur Antoine Fuqua einen spannenden und eindringlichen Thriller geschaffen, aber was er hier fabriziert hat, ist schlichter Mist!
Über good old Bruce lässt sich eigentlich nicht viel sagen, er agiert wie immer und das ist auch okay so. Monica Matrix Reloaded Belucci hat hier nicht wirklich viel zu tun: Sie ist lediglich die schöne Frau, die gerettet werden muss und dabei noch mit haufenweise Emotionen in Bezug auf das Grauen und ihre Schutzbefohlenen um sich werfen muss.
In schauspielerische Hinsicht ist sie jedoch völlig unterfordert! Als Italiens schönster Export ist sie dafür aber auch im wildesten Dschungelgetümmel stets perfekt geschminkt...

Die Schwäche liegt hier wohl eindeutig beim Drehbuch und der Inszenierung, die ohne Sinn und Verstand von einer Unlogik zur nächsten stolpern: Warum sagt Dr. Kendricks Waters nicht von Anfang an die Wahrheit? Sie weiß nicht, ob sie ihm vertrauen kann? Och bitte... Er ist ein Navy-Seal, der Befehle ausführt und sie retten soll, da braucht man nicht großartig zu vertrauen. Aber statt diesem Risiko lieber das Risiko der anderen Variante zu wählen, nämlich von den Rebellen gnadenlos durch den Dschungel gehetzt und mit aller Wahrscheinlichkeit brutal ermordet zu werden, das ist einfach nur Schwachsinn. Denn sie hätte nur mit ihrem Geheimnis (um hier nicht allzuviel zu verraten) in den Hubschrauber steigen und Waters den Rest erledigen lassen müssen, dann wäre soweit alles in Butter, der Film aber leider nur 20 Minuten lang gewesen.
Zwar könnte man dem Film noch anrechnen, in der ersten Hälfte ein Portrait der brutalen Mentalität der nigerianischen Rebellen abzuliefern (man denke nur an die Massakerszene im Dorf, bei der eine schwangere Frau grausam verstümmelt wird), aber angesichts der Tatsache, dass wir als Kinogänger die Authentizität der hier gezeigten Bilder nicht nachvollziehen können, fällt dieser Punkt auch weg.
Ansonsten ist die Message dieses Filmes, dass brutale Gewalt mit Gegengewalt beantwortet wird, knallharte, trainierte Seals trotz eindeutigem Befehl ihr Gewissen entdecken und heroisch ihr Leben für die moralisch richtige Mission aufs Spiel setzen.
Und dann darf man nicht den amerikanischen Patriotismus vergessen, in dem der Film spätestens ab der zweiten Hälfte versinkt. Zwar nicht ganz so schlimm wie in Armageddon und Pearl Harbor, aber es reicht auch so schon!
Was noch fehlte, wären nur noch eine Nacktszene Monica Belluccis, ein paar mehr amerikanische Flaggen und das blaue Auge gewesen, das Waters seinem Vorgesetzten in bester Rambo-Manier noch hätte verpassen müssen. Dann wäre dieser Blödsinn vollständig gewesen.
Zumindest in technischer Hinsicht ist der Film ordentlich gemacht, wobei das auch nicht mehr allzuviel herausreißen kann.

Fazit: Und Rambo-Bruce erhob sich aus den Trümmern und brachte die Flüchtlinge um jeden Preis zum Stützpunkt, während er heldenhaft keinen Mann zurückließ!
Außer Rambofans ist dieser Film wohl niemandem zu empfehlen... Für das gewisse Maß an Unterhaltung und bella Monica gibt es dann noch 5 von 10 spontanen Planänderungen

Nikolas Mimkes
10.09.2003

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195 Stimmen
Schnitt: 4.9
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Leser-Kommentare:
mod (10.02.04): also ich finde dem film wird unrecht getan, wenn man sagt das er einer der schlechtesten filme ist. diesen film von bruce willis darf man halt nicht einzig und allein als actionfilm sehen, sondern auch als drama, welches dann in einem gemetzel endet. der film zeigt die probleme afrikas bzw. die der leute die dort leben. insgesamt ist der film sehr gut gelungen - von der story, auch wenn es teilweise viel patriotismus gibt, über die effekte, bis hin zum soundtrack und einem coolen bruce willis. auf jedenfall mal anschauen!!!
John Doe (18.09.03): Aufgrund der schlechten Kritiken bin ich mit einer enstprechenden Erwartungshaltung in's Kino gegangen... der Film unterbot sie: Tiefgang und Handlung habe ich ja gar nicht erwartet, aber die Schauspieler *agieren* (schauspielern tun sie definitv nicht) so etwas von schwach, dass man sich geradezu nach einen Jean-Claude Van Damme Film sehnt [sic!]. Inhaltliche und logische Schwächen (schlechter Schnitt?) geben dem Film den Rest. Wertung: Bruce Willis Filme erhalten einen Grundbonus von zwei Punkten. Ein Punkt Abzug weil er an den falschen Stellen *versucht* zu schauspielern. Das gleiche gilt für Monica Belluci. -- Hätte sie einfach nur versucht gut auszusehen, gäbe es keine Strafpunkte. -- Fazit: 2 von 10 Auf-dem-Flugdeck telefonierende Captains.
Florian (12.09.03): Ich kann wirklich nur abraten. Die Handlung ist im ganzen sehr wechselhaft, was meiner Meinung nach aber nicht zu erhöhter Spannung führt, sondern schnell nervig wird, wenn man sich grade mit einer Situation abgefunden hat. Und was ist aus den "politische Konsequenzen" geworden... ? - da hätte ich mir wirklich mehr erwartet. Ich bin zwar Fan des ersten Rambo-Films, aber so viel Tiefgang wie dort kann man hier nicht erwarten. Im Ganzen 2 von 10 Alle-Sind-Wieder-Froh Napalmbomben.
Gruss Florian

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