Kill Bill - Vol. 2
Action, USA 2004, 136 Minuten, ab 16
Originaltitel: Kill Bill: Vol. 2; Deutschlandstart: 22.04.2004 (Buena Vista); Regie: Quentin Tarantina; Produktion: Lawrence Bender, Koko Maeda, Kwame Parker, Quentin Tarantino; Drehbuch: Quentin Tarantino, Uma Thurman; Musik: RZA, Robert Rodriguez; Kamera: Robert Richardson; Schnitt: Sally Menke

mit Uma Thurman (Die Braut / Black Mamba), David Carradine (Bill), Sonny Chiba (Hattori Hanzo), Jeannie Epper (Mrs. Harmony), Vivica A. Fox (Vernita Green / Copperhead), Perla Haney-Jardine (B.B.), Daryl Hannah (Elle Driver / California Mountain Snake), Samuel L. Jackson (Orgelspieler), Caitlin Keats (Janeen), Chiaki Kuriyama (Go Go Yubari), Chia Hui Liu (Pai Mei), Lucy Liu (O-Ren Ishii / Cottonmouth), Michael Madsen (Budd / Sidewinder), Christopher Allen Nelson (Knecht), Michael Parks (Sheriff Earl McGraw), Stevo Polyi (Tim), LaTanya Richardson (L.F. O'Boyle), Bo Svenson (Prediger)

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Trailer (Buena Vista )
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Die Braut (Uma Thurman) auf ihrem Rache-Feldzug. Black Mamba (Uma Thurman) bekommt später hilfreichen Unterricht im Bretter zerschlagen. Die Black Mamba wird von Pai Mei (Chia Hui Liu) ausgebildet. Bills abgehalfterter Bruder Budd (Michael Madsen).

So begann das Massaker im Shaolin-Tempel. Alle 60 Mönche darin sterben durch die Fäuste des Weißen Lotus. Und so begann auch die Legende von Pai Meis Fünf-Punkte-Pressur-Herz-explosions-Technik. - Und was bitte genau ist diese Fünf-Punkte-Pressur-Herz-explosions-Technik? - Ganz einfach: Der tödlichste Schlag aller Kampfsportarten. Er trifft dich mit seinen Fingerspitzen an fünf verschiedenen Pressurpunkten an deinem Körper. Und dann kannst du weitergehen. Aber sobald du fünf Schritte gemacht hast, wird das Herz in deinem Körper explodieren, und du fällst zu Boden, tot. - Hat er dich das gelehrt? - Nein. Er lehrt niemandem diese Fünf-Punkte-Pressur-Herz-explosions-Technik. - *peep* und Bill am Lagerfeuer

Plot: Die Death List Five der Braut (Uma Thurman) und ehemaligen Black Mamba ist, wie wir seit dem ersten Teil von Kill Bill wissen, noch nicht vollendet. Erst zwei Personen des ehemaligen Killerkommandos Deadly Viper Assassination Squad (DiVAS) sind dem Rachedurst der Braut zum Opfer gefallen.
Punkt drei der Liste ist Bills heruntergekommener Bruder Budd aka Sidewinder (Michael Madsen), der in einem alten Wohnwagen in der texanischen Wüste haust und mittlerweile als Rausschmeißer in einer Nacktbar arbeitet. Doch diesmal hat die Braut nicht das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, denn Budd ist gewarnt. Durch einen Trick gelingt es ihm die Braut zu überwältigen und ihr das unbezahlbare Hattori Hanzo Schwert abzunehmen. Mit einem Kumpel begräbt er sie auf texanische Art, das heißt lebend. Das Schwert will er für eine Million Dollar an die schärfste Konkurrentin der ehemaligen Black Mamba verkaufen: Elle Driver aka California Mountain Snake (Daryl Hannah), die mittlerweile in praktisch allen Belangen deren Platz eingenommen hat.
Doch die Rückkehr aus der Rente bekommt Budd nicht besonders: Er hat weder mit den vom Meister Pai Mei (Gordon Liu) erlernten Fähigkeiten der Braut, noch mit der Überraschung im Geldkoffer von Elle gerechnet...
Zwischendurch erfahren wir in zahlreichen Rückblicken noch genaueres über das Massaker von Two Pines und die Herkunft der fantastischen Kampfesfähigkeiten der Black Mamba. - Und sogar den richtigen Namen der Braut.

Kritik #1: Nach den unglaublich blutrünstigen Kampfszenen von Kill Bill - Vol. 1 war die Fangemeinde mehr als gespannt, wie es dem Großmeister der Coolness gelingen würde mit dem zweiten Teil noch einen drauf zu setzen. Aber wie zuvor schon bei seinem Pulp Fiction Nachfolger Jackie Brown hat Quentin Tarantino geschickt ein einfaches Blutiger/Lauter/Schneller vermieden und stattdessen einen ganz anderen Film gedreht.
Kill Bill - Vol. 1 war eine große Hommage an den asiatischen Martial Arts Film, also quasi ein Eastern - natürlich mit starken Western-Elementen. Im zweiten Teil ist es eher umgekehrt: Er ist ein Spaghetti-Western mit Eastern-Elementen. Und dabei nicht halb so blutrünstig wie der erste Teil, der stellenweise ein Splatter-Film war. Volume 2 ist eher ein klassisches Rachedrama wie Spiel mir das Lied vom Tod. Nicht ohne Gewallt, aber mit sehr viel Atmosphäre und auch Langsamkeit.
Quentins ganz eigener, von ihm 'Duck Press' genannter Stil, bei dem wild verschiedene Genre-Elemente gemixt werden, kommt aber wie immer klar zum Vorschein. Diesmal weniger durch die Musik (für die unverkennbar zum Teil Kumpel Robert Rodriguez verantwortlich war), sondern vor allem durch die Art der Erzählung und die wieder typischen Tarantino-Dialoge. Nicht umsonst zählt er zu den begehrtesten Dialogschreibern Hollywoods. Die Referenzen auf Genrefilme sind wie immer zahlreich: Die Eingangs- und Ausgangssequenz erinnert fast an Hitchcock, die Meister-Schüler-Szenen entstammen dem Martial Arts Film, die Wüsten Szenen könnten inklusive Morricone-Score einem Spaghetti-Western von Sergio Leone entstammen.
Auch die Auswahl der Schauspieler ist typisch Tarantino. Zum einen sind da seine Darsteller-Favoriten, denen er immer wieder Rollen auf den Leib schneidert, wie Uma Thurman (die auch für einen kleinen Teil des Drehbuches verantwortlich war) und Micheal Madson (Reservoir Dogs). Und dann gibt es noch die ehemaligen Schauspiel-Ikonen, die in all den schönen Genrefilmen mitgespielt haben, die Tarantino liebt. Und so sehen wir einen hervorragenden David Carradine als Bill (Kung Fu) und einen Gordon Liu als Pai Mei (Die 36 Kammern der Shaolin), die sicherlich eine der interessantesten Erfahrungen ihrer Filmkarriere gemacht haben sollten.

Fazit #1: Nicht so wie der erste Teil, aber eine hervorragende, kurzweilige Ergänzung. Und typisch Tarantino. 9 von 10 Fische, die auf dem Teppich hüpfen

Olaf Scheel
22.04.2004
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Die Braut wird auf texanische Art beerdigt. Elle Driver (Daryl Hannah) möchte auch ein Hattori Hanzo Schwert. Der Verursacher des Rachefeldzugs: Bill. Die Konfrontation zwischen der Braut und Bill (David Carradine).

Kritik #2: Nach dem furiosen Gemetzel in Vol. 1 geht der blutige Rachefeldzug der 'Braut' (Uma Thurman) nun weiter und nähert sich unweigerlich seinem Titel gebenden Höhepunkt: Der Konfrontation mit Bill. Von dem man nun auch mehr als nur die Hand zu sehen bekommt...
Und an dieser Stelle muss man Tarantino eines lassen: Er hat das Label 'Kultfilme’ nicht nur für sich gepachtet, er weiß auch warum!
Denn wo z.B. die Wachowskis mit ihren Matrix-Sequels den großen Namen des Originals letztendlich fast verdarben, in dem sie ohne Sinn und Verstand einen drauf zu setzen versuchten, scheint sich 'Big Q’ dieser Problematik durchaus bewusst zu sein.
Denn der Tarantino-Kultfaktor liegt nicht darin, Altbekanntes noch schöner zu verpacken, sondern immer wieder eine neue ungeahnte Seite zu präsentieren.
Und wie er bereits mit Pulp Fiction und Jackie Brown deren jeweiligem Vorgänger gerecht wurde, gelingt das auch mit Vol. 2: Nämlich in dem hier ein völlig anderer Gang eingelegt wird.
Eine konsequente Experimentierfreudigkeit, die in dieser Art wohl auch nur Tarantino mit seiner stilsicheren und unverwechselbaren Handschrift gelingen konnte.

Statt also den Erwartungen der Fans nach noch mehr des bisherigen gerecht zu werden, könnte man Vol. 2 als eine 180°-Grad-Wendung und gleichzeitige Erklärung von Vol. 1 bezeichnen: Wo fing das Ende der Killereinheit an? Wieso eine Hochzeit mit dem Typen und dann noch in El Paso? Und warum hatte Bill eigentlich etwas gegen all das „einzuwenden“?
Und die wohl schönste Huldigung an den Eastern-Trash, seit Bill getötet wird, erfolgt in einer Rückblende durch den Auftritt Pai Meis (Gordon Liu). Wer nun aber denkt, asiatische Kampf- und Schwertkunst sei alles, worauf es hier ankommt, hat sich geschnitten:
Denn spätestens bei Budd (Michael Madsen) kommt es mal wieder kräftig zum Genre-Mix und spiegelt sich Tarantinos Lieblingsfilm Rio Bravo nur allzu deutlich wider.
Wie alles begann und wie es endet, das erzählt der König der Coolness meisterlich zuende, ohne dem Zuschauer dabei auch nur die geringste Chance zu lassen, vorauszuahnen, wie es weitergeht.

Fazit #2: Da hier eine Geschichte zuende erzählt wird, kann man nicht von einer Fortsetzung im herkömmlichen Sinne sprechen. Und statt nach dem besser oder schlechter zu fragen, sagen wir lieber: Alles, was mit Quentin anfängt, hört auch mit Tarantino auf! 9 von 10 Bad Mother Fucker-Kurzauftritten

Nikolas Mimkes
23.04.2004

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784 Stimmen
Schnitt: 5
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Leser-Kommentare:
[redaktion] (31.01.05): Kleiner Nachtrag: Der Film wurde von den paderkino-Lesern zum Film des Jahres 2004 gewählt.
buket (08.01.05): vol.1 und vol.2 sind einfach super....mehr kann man wirklich nicht dazu sagen, weil diese beiden teile genial sind. 9 punkte
Markus (26.09.04): Kill Bill ist ein Film, dem eigentlich jeder, der irgendwie gezwungen wird ihn von Anfang bis zum bitteren Ende anzuschauen, unter Einfluss von Drogen wie z.B. "Undisputed Truth" etwas positives abgewinnen können dürfte. Auf der anderen Seite wird nur eine vergleichsweise kleine Gruppe eingefleischter universalcineasten, vorzugsweise des B-Films, den Streifen rundum gut finden können. Fast alle anderen werden neben ihren Lieblingsszenen ganze Wollknäuel im bunten Q&U-Gemüseallerlei finden, die ihnen den Apetitt verderben werden. Man kann vermuten, Tarantino und Co. haben den Film hauptsächlich für die Ersteren gedreht. Ich für meinen Teil gebe dem Film (Vol.1 und 2) 9 von 10 Cowboyhüten. Der 10. fehlt, weil ich mich bei B.B.'s Auftritt doch noch an einer Fluse verschluckt habe.
Meine Pein (21.08.04): Wer das Gesamtbild und insbesondere die Metapher der Charaktere verstanden hat, zumindest die Richtung, weiß das es gar nicht anders ging als den Film zu zerschneiden. Film II ist die Erklärung und weist in Richtung Zukunft. Teil I ist die Vergangeheit. Das Kind symbolisiert die Zukunft, einer Gesellschaft, die durch "Kiddo" blutig erkämpft werden musste. Tarantino ist ein Meister des Versteckspiels und seine Tarnungen reichen aus, für die Masse gute Filme zu machen. Wer sein Spiel durchschaut, sieht einen Visionär und großartigen Interpreten des großen Schauspiels. P.s.: Bill wird erst noch sterben und wir sind ein Teil von ihm!
23 (18.06.04): Bester Film aller Zeiten Kill Bill 2 wenige Kampfszenen und zu kurz
swisspioneer (14.06.04): Wieso vergleicht ihr die beiden Teile? Volume 1 und 2 sind EIN FILM! Der Film wurde nur geteilt, weil man nicht einen 5-Stündigen Film ins Kino bringen kann!
Bill (10.05.04): Habe am Freitag Volume 1 und gestern dann Volume 2 gesehen und muss sagen, dass ich im Gegensatz zur hier vorherrschenden Meinung den zweiten Teil doch besser fand. Der erste Teil war mir fast schon zu kampfsportlastig, dabei denke ich z.B. an die Endloskampfszene mit den verrückten 88 Japanern. Der zweite Teil bestach meiner meinung nach durch sein etwas langsameres Tempo und die besseren, weil auch häufigern Dialoge. Meine Wertung für Teil 1 also 7 Punkte, Teil 2 bekommt 9!
Dominik (07.05.04): Fand ich gut, aber nicht so klasse wie den ersten Teil. Klar gibt es einige zündende Dialoge, aber nicht jeder der ausschweifenden Dialoge ist brilliant, manche sind auch einfach nur ok. Was Jan sagte, habe ich auch so empfunden: Die Musik ist weniger prägnant als z.B. in Pulp Fiction oder Kill Bill 1. Am besten hat mir die Sequenz mit Pai Mei gefallen, filmisch-ästhetisch und vom Humor her- die hätte noch länger dauern können, manches andere schleppte sich ein wenig. Natürlich weit über Durchschnitt, aber bei Tarantino erwartet man ja immer gleich was besonderes: 8 von 10 für Vol 2, 8,5 von 10 für beide zusammen!
Jan (02.05.04): Kill Bill 2ist wieder ein richtiger Tarantino-film mit den (von den fans jedenfalls) erwarteten und geliebten Dialogen. Er ist im Vergleich zu Vol. 1 anders, ungewohnt, aber kein bischen schlechter. Das einzige, was mich persönlich gestört hat und auch in Zukunft an diesem Film stören wird ist der Soundtrack. alle Soundtracks seiner vorherigen Filme kann man nach einmaligen Sehen immer wieder hören. Genial, unsterblich, ein Hochgenuss. Aber diesmal hat Robert Rodruigez den Soundtrack gemacht. Und der ist wirklich nicht so, das ich ihn extern hören möchte. Vol. 1 ist ein Klassiker, hier in der 2 kommt nur normales mexikanisches Gedudel. Sehr Schade, immerhin habe ich mich auf den 2. Soundtrack noch vielmehr gefreut als auf den Film selber. Hoffentlich wieder beim nächsten Film.
Sasch (02.05.04): Einfach genial mehr kann ich dazu nicht sagen
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