Blade Trinity
Action/Fantasy/Horror, USA 2004, 113 Minuten, ab 18
Originaltitel: Blade Trinity; Deutschlandstart: 20.01.2005 (Warner Bros.); Regie: David S. Goyer; Produktion: Wesley Snipes, Lynn Harris u.a.; Drehbuch: David S. Goyer, Marv Wolfman, Gene Colan; Musik: Ramin Djawadi, RZA; Kamera: Gabriel Beristain; Schnitt: Conrad Smart, Howard E. Smith

mit Wesley Snipes (Blade), Kris Kristofferson (Abraham Whistler), Dominic Purcell (Drake), Jessica Biel (Abigail Whistler), Ryan Reynolds (Hannibal King), Parker Posey (Danica Talos), Mark Berry (Chief Martin Vreede), John Michael Higgins (Dr. Edgar Vance), Callum Keith Rennie (Asher Talos), Paul Michael Levesque (Jarko Grimwood), Paul Anthony (Wolfe), Françoise Yip (Virago), Michael Rawlins (Wilson Hale), James Remar (Ray Cumberland), Natasha Lyonne (Sommerfield)

Filmplakat
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Offizielle Website (Warner Bros. )
Trailer (Warner Bros. )
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Glückwunsch! Du bist berühmt. Jemand hat uns erwischt. Dein Gesicht ist auf den Titelblättern, im Fernsehen. Die Medien stürzen sich auf dich. - Ist doch egal. - Ist es nicht. Wenn du bei sowas einen Menschen umlegst, dann bist du, was den Rest der Welt angeht, Staatsfeind Nr. 1. - Wusste gar nicht, dass es um eine Popularitätswertung geht. - Verdammt, Blade, siehst du denn nicht, was die tun: Die führen 'ne gottverdammte PR-Kampagne. Jetzt sind es nicht nur die Vampire, mit denen wir uns rumschlagen müssen, jetzt haben wir auch noch den Rest der Welt am Hals. - Du machst dir zuviel Sorgen, alter Mann. - Whistler warnt Blade.

Plot: Mit Hilfe seines väterlichen Freundes Whistler (Kris Kristofferson) geht Blades (Wesley Snipes) unerbittlicher Kampf gegen die Vampire weiter. Doch bekommt er es nun mit neuen Problemen zu tun: Bei einem seiner Einsätze wird er in eine Falle gelockt und tötet einen Menschen, wobei er auch noch gefilmt wird. So wird er plötzlich vom für die Öffentlichkeit nur geheimnisvollen Jäger der Nacht zur Mediensensation und zum Staatsfeind Nr. 1.
Nur kurze Zeit später stürmt ein Sonderkommando Blades geheimen Unterschlupf, der dabei völlig zerstört wird. Aber damit nicht genug: Whistler wird getötet und Blade verhaftet. All dies geschieht nicht ohne Grund, denn etwas Großes braut sich zusammen in der Welt der Vampire: In der syrischen Wüste wurde der legendäre erste Vampir, Dracula (Dominic Purcell), wiederentdeckt und zu neuem Leben erweckt. Die Vampire sehen in ihm die Möglichkeit zu einer neuen Ära und gleichzeitig das Ende von Blade. Doch gerade als der sich in seiner ausweglosesten Situation befindet, bekommt er unerwartete Hilfe. Unabhängig von Blade haben Whistlers Tochter und einige menschliche Verbündete als Nachwüchsler den Blutsaugern ebenfalls den Hightech-Krieg erklärt. Da er nun alleine und gänzlich ohne Rückendeckung ist, lässt sich Blade, wenn auch sehr skeptisch, auf das notwendige Bündnis ein.
Doch der Krieg gegen die Vampire ist diesmal bösartiger und erbitterter und allen Beteiligten wird bewusst, dass es sich hierbei nicht nur um eine weitere Schlacht, sondern um die finale Runde, den alles entscheidenden Endkampf, handelt. Und der fordert alle bis aufs Äußerste.

Kritik: Die Vampirhatz findet in der dritten Runde zu ihrem fulminanten Abschluss. Zumindest will sie das. David S. Goyer, der schon bei den ersten beiden Teilen für das Drehbuch verantwortlich zeichnete, nahm diesmal auch auf dem Regiestuhl Platz. Das Ergebnis ist ein wenig zweischneidig.
Zum einen muss man Blade Trinity zwei Dinge lassen: Er ist noch düsterer als seine Vorgänger und es gibt wirklich Action satt. Und das ist im Grunde auch das einzige, was hier wirklich zählt! Denn wer Wesley Snipes oder die Blade-Filme mag, der wird definitiv auf seine Kosten kommen, da sich hier alles im gewohnten Snipes-Format abspielt. Zudem wird das ganze von einem fetzigen Soundtrack untermalt, so dass man sich letztendlich gut im Sessel zurücklehnen und die Show genießen kann.
Die titelgebende Trinität wird vervollständigt durch die beiden neuen Hollywoodaufsteiger Jessica Biel (Texas Chainsaw Massacre) und Ryan Reynolds, der hierzulande noch eher unbekannt ist.
Die Rollen sind soweit auch klar verteilt: Biel ist die sexy Powerfrau, die Muskelpaket Snipes mit ihren weiblichen Attributen ergänzt. Gut, das "sexy" hält sich meiner Meinung nach ein wenig in Grenzen, aber das ist wohl eine Frage des Geschmacks.

Da sie aber zumindest in Punkto Action für ihren Teil gut mit Snipes mithalten kann, geht die Rechnung wieder auf. Schön gemacht ist ihr Intro, das das Klischee der einsamen, hilflosen Frau mit einem nicht nur zynischen Seitenhieb aufs Korn nimmt.
Reynolds sorgt, da es schon einen knallharten Muskelmann gibt, hauptsächlich für die Gags und die coolen, lockeren Sprüche.Weil man sie ihm aber auch weitgehend abnimmt und sie zudem gut platziert sind, erfüllen sie ihren Zweck. Soweit macht der Film dann auch Spaß.
Was die weiteren Darsteller angeht: Wie schon aus der Plotbeschreibung erkennbar, hat Kris Kristofferson als Whistler nur einen recht kurzen Auftritt. Nach wenigen Minuten stirbt er, um seiner Filmtochter Platz zu machen. Aber was soll’s, in Teil Eins ist er ja eigentlich auch schon gestorben... Erfreulich ist der Auftritt von Parker Posey (Scream 3), die wunderbar in ihrer Rolle als abgründig-bösartige Obervampirin aufgeht (allein das Make-up!).

Leider gibt es da aber auch ein paar Dinge, die die Qualität des Films deutlich schmälern. Da ist als erstes die Story im Allgemeinen: Für den Höhepunkt einer Trilogie hat sie nicht sehr viel zu bieten, wirkt sie an vielen Stellen sogar unausgegoren. Zum Beispiel die im Film angerissene Vampir- Endlösung kommt viel zu kurz, als dass sie als einer der Angelpunkte der Story herhalten könnte.
Auch ist sich Goyer zwar des großen filmischen Vorbildes, Bram Stokers Dracula, bewusst und versucht respektvoll, wenn auch eigennützig, darauf einzugehen, aber sein Dracula/Drake (Dominic Purcell – M:I-2) ist wiedererweckt gar nicht so sonderlich begeistert von den Plänen seines Volkes mit ihm. Aber das allein wäre ja gar nicht so schlimm, ist es doch die Action, die hier eigentlich zählt. Somit ist er im Grunde nur der logische Einfall für einen letzten Endgegner. Aber auch als solcher versagt er, da man sich für die große Endschlacht doch ein wenig mehr gewünscht hätte. Der Zweikampf ist zu kurz und zu unspektakulär für das große Ende einer Trilogie, wodurch in den Abspann hinein ein kleiner, aber nicht unerheblicher unzufriedener Nachgeschmack bleibt.
Was dagegen richtig nervt, ist dagegen erstens der Sprecher, der uns unmissverständlich mitteilt, dass es sich hierbei um den Abschluss einer Trilogie handelt und dies somit der letzte Blade-Film sein wird. Anscheinend sind sich die Macher in dieser Hinsicht doch nicht ganz so sicher, da das Ende durchaus die Möglichkeit zu weiteren Fortsetzungen offen lässt. Zweitens, unsinnige Kinkerlitzchen wie die Laser-Säge, die doch etwas zu sehr an Star Wars erinnert, oder die ganzen tollen Schießeisen, die als Requisiten, pardon Ausrüstung vorgestellt werden, aber am Ende nicht mal zum Einsatz kommen. Drittens, die etwas zu plakative Schleichwerbung für Sponsor Apple, in der sich Jessica Biel demonstrativ ein paar MP3 auf ihren tollen IPod herunterläd, um beim Einsatz Musik zu hören. Und last but not least der Vor- und Abspann, der zu sehr bemüht ist, den Film cool, heldenhaft und abgefahren aussehen zu lassen, was eher den gegenteiligen Effekt zur Folge hat.
Dennoch: Trotz aller Defizite ist Blade Trinity ein Action-Film und als solcher erfüllt er seine Pflicht, so dass am Ende jeder in dieser Hinsicht auf seine Kosten kommen sollte.

Fazit: Trotz dünner Story und einiger kleiner Schwächen ist Blade Trinity genau das, was er sein soll, nämlich ein solider Action-Film. Nicht gerade innovativ und auch mit einem für eine Trilogie etwas schwachem Ende, aber dennoch für Blade/Snipes-Fans durchaus sehenswert. Am Ende gerade noch so 8 von 10 Gummibärchenbanden.

Nikolas Mimkes
21.01.2005

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1499 Stimmen
Schnitt: 3.3
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Andreas März (01.02.08): Nichts gegen Selbstironie, Mr Snipes. Aber der Film ist in den Augen von Feingeistern ein ordentlicher Tritt in einen großen, dampfenden Haufen Kuhscheiße. Wer dagegen auf dumpfe Action steht und nicht sein Hirn beanspruchen will, kommt hier voll seine Kosten. Die schauspielerische Leistung von Dominic Purcell ist zum Glück in "Prison Break" besser als in Blöde, äh, Blade Trinity,
Kinofreak (20.03.05): In Blade 3 wird geschossen und niedergemetzelt-das kann durchaus schiefgehen(Van Helsing), aber in Blade:Trinity ist so viel Selbstironie und morbider Charme enthalten,dass man das dem Film gar nicht übel-nehmen kann. Logik braucht man hier garnicht erst zu suchen. Also gibts insgesamt 7 von 10 zu Staub zerfallenen Vampiren
Sebi79 (05.02.05): Aufgrund von Blade 2 (der mir ja im Vergleich zum ersten gar nicht gefallen hat) hatte ich keine großen Erwartungen and Blade Trinity. Und das war auch gut so. :) Interessant finde ich aber u.a. dass es 4 Esperanto-Referenzen gibt (von denen ich allerdings nur 2 selbst erkannt habe). Der Scriptwriter hat anscheinend etwas für diese Sprache übergehabt. Man kann 2-sprachige Schilder sehen (englisch + esperanto), ein Plakat an einer bushaltestelle zeigt das wort "Esperanto". Whistler spricht am Anfang mit jemandem auf Esperanto und Hannibal King guckt sich zwischendurch den Film "Incubus" (1965) an, bei dem man zusehen kann, wie William Shatner Esperanto spricht. Wollte das nur mal erwähnt haben. ;) Für mich gibt das insgesamt 6 von 10 Silberstaubkörnchen.
skeptik_ekleptik (02.02.05): viel zu viel rohe sinnlose gewalt und kaum ernstzunehmende schauspieler lassen den "film " meiner sichtweise nach ganz schwach aussehen!!! teil 2 und teil 3 tuen wirklich nicht not!!! die kosten für diesen film hätte man sich getrost sparen können und spenden können! da ist ne scheibe toastbrot interessanter!!! wirklich viel zu viel SCHEISSE im "kino"!
Steffen (01.02.05): Reiht sich mehr oder weniger nahtlos an seine Vorgänger an. Wer diese (bedingungslos) mochte, wird auch hier wieder auf seine Kosten kommen. Also: viel Action und viel Blut! 7 von 10 Daywalker
Michael (31.01.05): Ich war sehr enttäuscht von dem Film. Es ist ein einziger Waffen, Material und Personenkult. Dazu noch gewohnt brutal und sehr vorhersehbar. Die guten Ansätze des zweiten Teils, die auch die Kultur der Vampire mal etwas beleuchtet hat wird wieder völlig verworfen. In Blade Trinity wird wieder das einfache Schwarzweißbild, Mensch=gut, Vampir=böse und Blade=Macho verwendet. Und dann wird munter drauf los gemetzelt.
Sebastian (25.01.05): Mir hat der Film ganz gut gefallen! Aber nur deshalb, weil ich mich an seiner herrlich selbstironischen Art erfreuen konnte. Die Leute, mit denen ich im Kino war, fanden ihn aber alle super schlecht!
Diese Meinung kann ich zum Teil auch nachvollziehen, denn Blade 3 ist anders als die Vorgänger! Besonders anders als Teil 1. In Teil 1 ist Blade noch der Super-Einzelkämpfer und sprüht vor Coolness. In Teil 2 ist das schon geringer geworden. Aber in Teil 3 ist er leider nicht mehr der Einzelkämpfer, sondern wird durch 2 mehr oder weniger überflüssige Mitstreiter ergänzt. Jessica Biel ist ja noch ok, da sie die sexy Braut gibt, die halt in so einen Film gehört. Ryan Reynolds gibt den männlichen sexy Augenfang und ist für die lustigen Sprüche zuständig. Diese sind bis zu einem gewissen Grad auch sehr amüsant und cool. Aber irgendwann nerven die Sprüche und Reynolds dann doch etwas!
Das ist auch das ganze Problem des Films. Er versucht verkrampft modern und vor allem sehr hipp zu wirken! Mit coolen/lustigen Sprüchen, viel Selbstironie, modernen technischen Spielereien etc. Er übertreibt es dabei aber so sehr, dass es manchmal nur nervt und dumm wirkt! Außerdem bleibt so die Atmosphäre und die Coolness erheblich auf der Strecke. Ich habe mich ganz auf die Selbstironie eingelassen und hatte so meinen Spaß, aber wer das nicht kann, ist echt arm dran, denn an Story hat der Film wenig zu bieten, die obendrein noch unlogisch und wissenschaftlich völliger daneben ist! Die düstere, coole Atmosphäre ist auch nicht mehr so da und die Action ist zwar sehr gut, bietet aber auch nichts Neues. Der Endkampf ist zu lahm und das Ende des Films fand ich echt dämlich! Was ich wirklich gut fand, ist die Vampirgegnerin und den Dracula. Diese Gegenspieler sind eindeutig besser und charismatischer als die im zweiten Teil!
Ich finde Blade 3 etwas besser als den zweiten Teil (weil ich Spaß an der Selbstironie hatte und die Gegner besser fand), aber um Längen schlechter als Teil 1! Ich persönlich gebe 6 von 10 Vampir-Merchandising-Produkten, kann aber auch verstehen, wenn die meisten weniger geben!

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