Originaltitel: Immortel (ad vitam); Deutschlandstart: 26.05.2005 (Tiberius Filml); Regie: Enki Bilal; Produktion: Charles Gassot, Daniel J. Walker, Dominique Brunner; Drehbuch: Enki Bilal, Serge Lehman nach dem Comic von Enki Bilal; Musik: Goran Vejvoda; Kamera: Pascal Gennesseaux; Schnitt: Véronique Parnet mit Linda Hardy (Jill Bioskop), Thomas Kretschmann (Nikopol), Charlotte Rampling (Elma Turner), Frédéric Pierrot (John), Thomas M. Pollard (Horus), Yann Collette (Froebe), Derrick Brenner (Jonas) u.a. |
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Bin ich tot? Ich muss wohl tot sein. Und du? Ich kenne dich. Du bist Horus aus ihrer Kenobliste nicht Gott. - Ich fühle mich geschmeichelt, Nikopol, erbärmlicher Mensch. - Anubis kann nicht weit weg sein, der beschützer der Gräber, Gott der Toten. - Benutze nie wieder den Namen dieses Schakals. Nur meinen Namen, nur meinen. - Horus hat seinen Wirt gefunden. Plot: New York im Jahre 2095: Über der Metropole schwebt eines Tages eine riesige Pyramide. Sofort gehen Gerüchte um, es handele sich dabei um einen Promotion-Gag für die anstehenden Wahlen. Doch was niemand weiß: Die altägyptischen Götter, die die Welt einst schufen, sind zur Erde zurückgekehrt, um Horus (Thomas M. Pollard), den Gott des Himmels, zu bestrafen und ihm seine Unsterblichkeit zu nehmen. Doch vorher werden ihm noch sieben Tage auf der Erde zugestanden. In diesen sieben Tagen will Horus Jill Bioskop (Linda Hardy) ausfindig machen, eine Frau mit einer ganz besonderen Eigenschaft: Sie kann Götter gebären. Zudem sucht er nach einem geeigneten Wirtskörper, um Jill schwängern zu können. Fündig wird er in Nikopol (Thomas Kretschmann), einem Terroristen, der durch einen Unfall aus seinem Kälteschlafgefängnis entkommen kann und der als einziger noch über keine künstlichen Körperteile verfügt. Doch während Horus Nikopol benutzen will, um Jill zu schwängern, verliebt sich dieser in sie und versucht daraufhin, gegen Horus anzukämpfen. Doch dem Gott läuft die Zeit davon... Kritik:
Kino
ist Kunst! Und im Zeitalter des digitalen Kinos, das wohl vormerklich
durch George Lucas und seine Trickfirma ILM geprägt wurde, geht
diese Kunst mehr und mehr durch publikumsorientierte Produktionen unter.
So wagt sich Hollywood immer seltener an Projekte heran, die um der
Kunst und des Inhalts und nicht um des Publikums Gunst gedreht werden.
Filme wie Frida sind da meist
nur mit immensem Einsatz einzelner Künstler (Salma Hayek) und in
Kombination mit großem Staraufgebot möglich. |
Was
aber in diesem Fall leider nicht viel zu bedeuten hat. Denn Enki Bilals
Werk krankt an allem, außer vielleicht an der Intention: Fazit: Immortal erweckt die meiste Zeit über den Eindruck, als hätte sich ein Playstationspiel ins Kino verirrt. Die Low-Budget-Computeranimationen und spätestens die stellenweise haarsträubenden Dialoge führen im besten Fall zu unfreiwilliger Komik und im schlechtesten Fall zum entnervten Verlassen des Kinosaals. Da aber zumindest die gute Intention der Kunst im digitalen Kino erkennbar ist, gibt es noch gerade 5 von 10 Tränen der blauen Göttin. |
Nikolas
Mimkes 16.05.2005 |
Leser-Kommentare: |
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Olaf (22.09.11): @Alexander: Das ist Charles Baudelaire "Die Blumen des Bösen" http://gutenberg.spiegel.de/buch/1361/1. Es gibt verschiedene Übersetzungen, die sich vom Text im Film mehr oder weniger unterscheiden. Hier ist eine ähnliche Version: An jenes Ding, mein Herz, erinnre dich: Der schöne milde Sommertag - Und da, ein Aas am Weg, das wiederlich Auf einem Bett von Kieseln lag; Die Beine spreizend wie ein geiles Weib, Gift schwitzend und vergoren, Öffnete es den aufgedunsnen Leib, Nachlässig, unverfroren. Die Sonne strahlte auf die Fäulnis nieder, Als koche sie sie vollends gar Und gäbe der Natur vervielfacht wieder, Was vormals eines war; Der Himmel sah auf das Gerippe hin, Als öffne eine Blüte sich. So stark war der Gestank, daß es dir schien, Ohnmacht erfasse dich. Und Fliegen summten über faulen Därmen, Daraus wie zähe Flüssigkeiten Die Larven krochen, sich in schwarzen Schwärmen Über die Fetzen auszubreiten. Das alles hob und senkte sich in Wellen Und schillerte und schwebte; Man meinte, daß der Leib in leichtem Schwellen Sich mehre und so lebte. In dieser Welt ertönt´ein seltsam Singen, Wie Wasser, wie der Wind, der weht, Oder wie Korn, das rhythmisch auf den Schwingen Geworfelt wird und umgedreht. Die Form verschwamm und war nur noch ein Traum, Entwurf mit flüchtigen Konturen, Vergessen schon; und es enträtselt kaum Der Künstler seine Spuren. Ein Hund sah lauernd und mit bösem Blick Hinter dem Felsen vor; es trieb ihn zu dem Brocken Fleisch zurück, Den er bei dem Skelett verlor. - Doch wirst auch du wie dieser Unrat sein, Wie diese Pest, so grauenhaft, Stern meiner Augen, Licht in meinem Sein, Mein Engel, meine Leidenschaft! Ja! Königin, die allem Reiz gebietet, Noch mit dem Sakrament versehn, Wirst du von Gras und Blumen wohlbehütet Auch in Verwesung übergehen. Dann sage dem Gewürm, du Wunderbare! Das dich verzehrt mit seinem Kuß, Daß ich Gestalt und Göttlichkeit bewahre Der so Geliebten, die verderben muß! Quelle |
Alexander (22.09.11): Ich fand diesen Film sehr gut nur das Gedicht von nikopol will ich auswendig lernen aber hab den text nichtwenn irgendeiner weiß wie der geht bitte als kritik hirunter schreiben |
Olaf (11.11.07): @Jule: "sehr brutal und blutig"? Das finde ich übertrieben. - Allerdings sind einige Szenen für eine FSK 12 auch nach meiner Meinung grenzwertig. Zum Beispiel das abgetrennte Bein. - Um dies einzuordnen, muss man sich mal in die Begründungen der FSK etwas einlesen. Für die FSK ist mitentscheidend, ob Gewalt in einem realen oder märchenhaften Kontext stattfindet. Gewalt in realen Szenarien wird stärker durch FSK-Einstufung geahndet. Das finde ich eigentlich so okay. Sonst müsste man jeden Tom & Jerry Streifen FSK 18 verpassen. Allerdings heben moderne computeranimierte Filme die alten Grenzen teilweise auf... |
Jule (11.11.07): Der film ist sehr brutal und blutig!!!!! Und so was ab 12 Jahren zu machen ist beschissen!!!!!!Der müssste eigentlich ab 16 gemacht werden!!!!! |
Artur (04.06.06): Ganz so harsch würde ich die Animationen nicht beurteilen. Denn wo ein Film selbstverständlich Grenzen zwischen verschiedenen Techniken verschwimmen lässt, fällt eine Definition von gutem Handwerk, vielmehr von Schlechtem schwer. Darüber sollte der in diesem Pukt unreflektierte Verfasser der Kritik mal meditieren. Ansonsten war der Film in der Tat keine Offenbarung, da opulente Optik eindeutig Vorrang hatte und die Charaktere aus lauter Klischees bestanden. Was ich haarsträubend fand, ware die sogenannten ägyptischen Gottheiten, die man hätte ruhig würdevoller gestalten können. Dass die Unsterblichen ungelenk Monopoly spielten, konnte gewiss als Ironie verstanden werden, die aber war nicht gekonnt und lies die Szene zu einer reinen Peinlichkeit verkommen. 4 von 10 Mistbällen aufgrund der surrealen Momente |
Sebastian (27.05.05): Mir hat Immortal nicht gefallen! Am Anfang dachte ich noch: Hmmm, ist ja gar nicht so übel, wie es im Trailer erschien! Hatte auf jeden Fall Potential! Nur was dann im Verlaufe des Films draus gemacht wurde, war ziemlich schlecht! Die Idee und die Umsetzung zu Beginn fand ich originell und interessant! Aber leider verlief sich der Film in wirren Storyergüssen, wenn man überhaupt von einer nenneswerten Story mit rotem Faden sprechen kann! Hatte der Film eigentlich irgendeine Botschaft? Was hätte ich aus dem Film an Erkenntnis mitnehmen müssen, die ich vielleicht verpasst habe? Dazu kommt dann noch, dass der Film elendig langweilig war! In der letzten halben Stunde sind mir immer wieder die Augen zugefallen! Was ich aber am blödesten fand, war die Mischung aus Real und Animationsfilm! Wenn da noch ein tiefer Sinn drin gewesen wäre: Ok, Wunderbar! Aber die Auswahl der Figuren, die real waren und die, die animiert waren, war rein willkürlich, zufällig und ohne Sinn! Echt schlecht! Und über die bescheidene Animation (die teilweise aber vielleicht auch bewußt schlecht gemacht war!) will ich hier gar nicht viel sagen! Da war Final Fantasy echt besser, obwohl der auch nicht der Hyperbringer war! Naja, Fazit ist: 3 von 10 Nasenklammern! |