Originaltitel: The Island; Deutschlandstart: 04.08.2005 (Warner Bros.); Regie: Michael Bay; Produktion: Michael Bay, Ian Bryce u.a.; Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman u.a.; Musik: Steve Jablonsky; Kamera: Mauro Fiore; Schnitt: Paul Rubell, Christian Wagner mit Ewan McGregor (Lincoln Six Echo/Tom Lincoln), Scarlett Johansson (Jordan Two Delta/Sarah Jordan), Djimon Hounsou (Albert Laurent), Sean Bean (Merrick), Steve Buscemi (McCord), Michael Clarke Duncan (Starkweather), Ethan Phillips (Jones Three Echo), Brian Stepanek (Gandu Three Echo), Noa Tishby (Gemeinschaftssprecher), Siobhan Flynn (Lima One Alpha) u.a. |
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Dienstag Abend ist Tofu-Abend. Und ich frage mich immer wieder, wer hat hier eigentlich die Entscheidung getroffen, dass jeder Einwohner Tofu mag. Und was ist Tofu überhaupt? Und wieso bekomm ich keinen Speck? Ich steh jeden Morgen wieder an, und was hör ich? Sie erlauben mir keinen Speck zum Frühstück. Und dann... dann... Reden wir mal über all das Weiß. Warum laufen wir alle in weißen Sachen rum? Die sind unmöglich sauber zu halten. Ich trage immer das gleiche. Ich kriege immer nur die grauen Streifen, niemals farbige. Und wenn ich sie in die Reinigung bringe, dann... dann reinigt jemand die Sachen und packt sie wieder ganz ordentlich in meine Schublade. Aber wer? Wer ist diese Person? Ich kenn sie nicht. ... Ich will endlich Antworten und ich wünschte, da wär mehr. - Mehr? - Ja, mehr als nur darauf zu warten auf die Insel zu gehn. - Lincoln Six Echo stellt Merrick unangenehme Fragen. Plot:
Wir schreiben das Jahr 2019. Die Erde ist durch eine Katastrophe total
kontaminiert und nicht mehr bewohnbar. Nur wenige Menschen haben sie
überstanden und leben nun in ein paar von der Außenwelt abgeschirmten
Wohntürmen. Damit das Zusammenleben auf engem Raum auch gut funktioniert,
wird der komplette tägliche Ablauf eines jeden Bewohners von einigen
Ärzten und Sicherheitspersonal streng überwacht. Die Bewohner
bekommen alles vorgeschrieben. Persönliche Kontakte, die über
Freundschaft hinausgehen, sind streng verboten. Alles natürlich
nur zum Wohle der überlebenden Menschen. Kritik:
Ein
Action-Film von Michael Bay mit einer guten Portion Anspruch! Geht das
überhaupt? Wie Bays neuer Film Die Insel beweist, geht
es tatsächlich. Wenn auch nur in einem begrenzten Rahmen. |
Denn
der Film ist nicht nur ein sehr gut gemachter Action-Film, er hat zusätzlich
noch einen guten Schuss Anspruch in seiner Story. Das ist für Michael
Bay neu, liegt aber wohl daran, dass er erstmalig nicht mit Produzent
Jerry Bruckheimer, sondern mit der Produktionsfirma Dreamworks von Steven
Spielberg gedreht hat. Diese neue Konstellation hat einen wirklich gelungenen
Sci-Fi-Action-Thriller hervorgebracht. Fazit: Die Insel ist ein richtig guter Action-Thriller mit Science-Fiction-Elementen, der aber den Zuschauer in Punkto „Moderne Medizin und Ethik“ auch zum Nachdenken anregt. Er bietet rasante und spannende Action (wie gewohnt in Bays unverkennbarer Werbeclip-Ästhetik), aber auch Atmosphäre und überzeugende Darsteller. Leider hat der Film aber auch einige gravierende, negative Punkte. Deshalb „nur“ 8 von 10 weißen Kleidungsstücken. |
Sebastian
Schwarz 07.08.2005 |
Leser-Kommentare: |
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Steffen (15.08.05): Wer "I Robot" mochte könnte auch diesen Film gut finden. Gut gemachte Action mit einer Prise Anspruch gewürzt. 8 von 10 Bikes die auch ich haben will. :-) |
MRA (12.08.05): (Warnung: Da ich noch immer innerlich sauer bin wird das jetzt vielleicht ein wenig einseitig.) Also, das war ja nun wieder mal ein Film, der unnötigerweise ein eigentlich interessantes Grundthema in die völlige Belanglosigkeit geschossen hat. Der Streifen schwächelt an vielen Stellen, besonders nervig: 1. bleibt der Film in so ziemlich jeder einzelnen Szene seine Plausiblität schuldig (SPOILER gefällig: aus dem Überwachungsstaat-Komplex wird mal eben durch die Lüftung raus- und reingeklettert, der vitale Holo-Generator ist gleich links neben dem Notausgang, ein Elite-Einsatzkommando ist doch kein Problem für zwei geistig fünfzehnjährige Klone, ein Sturz von Hochhaus muss nur geschickt abgerollt werden, natürlich kommt der Ober-Bad-Guy-Doktor persönlich zum Showdown mit dem Held statt seine Truppen zu schicken, usw. SPOILER aus), 2. ist er bis an die Decke mit (noch nicht mal im Ansatz versteckten) Produktplazierungen gespickt, welche auf die Dauer nur noch nerven, 3. sind die Dialoge des Films hölzern und gelegentlich einfach nur albern, 4. wird (wohl weil dem Film sonst völlig die Puste ausgegangen wäre) an den unpassensten Stellen plötzlich in peinlichen Klamauk umgeschaltet, worunter insbesondere Steve Buscemis Rolle leidet, 5. ist der Regiesseur offensichtlich gandenlos in seinen "Bad-Boys-Kameraschwenk" selbstverliebt, so dass er ihn in auch jeder noch so kleinen Szene einsetzen will, 6. und am schwerwiegensten ist aber, dass Michael Bay die wahrscheinlich höchstinteressante Charakterisierung einer Gesellschaft, welche Eugenik und therapeutisches Klonen toleriert gegen völlig banale (wenn auch effektvoll inszenierte) Krach-Bumm-Action tauscht. Da war selbst Minority Report deutlich interessanter und anspruchsvoller (und der war schon nicht wirklich gelungen). Wegen der gut gemachten Spezialeffekte gibts vielleicht noch 4 von 10 tausendmal schon gesehenen Ich-bin-der-Echte-Nein-ich-bin-der-Echte-Szenen. Hirn am Eingang abgeben hift den Filmgenuss zu steigern. |
Eric Draven (08.08.05): Michael Bay ist für mich schon ein guter Anhaltspunkt für gute Action. Sowohl The Rock als auch Bad Boys sind für mich Action-Evergreens. Von "Die Insel" bin ich aber leider eher enttäuscht aus dem Kino gekommen. Die Special Effects sind zwar soweit in Ordnung, aber die Story an sich konnte mich nicht überzeugen...irgendwie zu oberflächlich. Aber naja, es ist eben ein Actionfilm. Ich gebe 5 von 10 fehlenden linken Schuhen |
Nikolas (08.08.05): Ich kann Sebastian leider nur bedingt zustimmen: In meinen Augen hat Bay bisher nur einen wirklich guten Film gedreht, nämlich seinen Erstling The Rock. Der war zwar auch schon furchtbar durchgestylt, aber gerade Dank der Mitwirkung Sean Connerys und Ed Harris wirklich sehenswert. Danach folgte nur noch großspuriges, sich selbst in triefendem amerikanischen Patriotismus immer wieder übertreffendes Blockbusterkino, das dem Mainstreamcharakter der Traumfabrik 100%ig gerecht wurde. Pearl Harbor und Bad Boys 2 setzen dem die kaum mehr zu toppende Krone auf. Bei der Insel hatte ich nun endlich einige Hoffnung auf Besserung, da der Film zum ersten Mal nicht in Zusammenarbeit mit Jerry Bruckheimer entstand und darüber hinaus sogar zusammen mit Dreamworks. Leider konnte mich das Ergebnis nicht wiklich überzeugen: Zwar lässt sich Bay überraschend viel Zeit für die Einführung und Aufbau von Atmosphäre, aber beinahe schon wieder zu viel. Dann folgt ein etwas schleppender aber zumindest witziger Übergang vom Anspruch zum actionhaltigen Teil. Doch während Bay in der ersten Hälfte das durch aus brisante Thema des Klonens und aller damit einhergehender Ethik anspricht, verliert er in der zweiten Hälfte entweder den Mut oder roten Faden. Statt die Idee konsequent zuende zu erzählen und ihr Potential wirklich auszuschöpfen, setzt er lieber auf die sprichwörtichen Knalleffekte und zieht ein paar Register der Pyrotechnik. Aber die vermögen auch irgendwie nicht richtig zu beeindrucken, denn die Autojagt hat man in leichter Variation schon in Bad Boys 2 erlebt. Auch der Sturz vom Hochhaus ist irgendwie witzlos, denn es ist sofort klar, dass irgendwas passieren muss, denn das kann niemand überleben. Entsprechend ist die "rettende Lösung" auch keine Überraschung mehr. Die Helden überleben selbstverständlich alles, da kaum etwas ihr Make-up ruinieren kann, stattdessem zumindest ohne Kratzer... Auch der wichtigste Teil der Story, das Ende, beibt im Ansatz hängen: An der Stelle hätte man in Punkto Anspruch, Denkanstoß und Diskussion noch ein paar Minuten dranhängen können. Aber nein, die Helden fahren nur verliebt in den Sonnenuntergang... Da schlägt man schon etwas verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen! Der Film bedient sich generell vieler Vorbilder, angefangen mit Matrix (Renovatio ist dabei wirklich eine etwas billige Anspielung auf Neo), 5. Element und Metropolis. Aber es bleibt beim schlichten Klau, nicht wird weitergedacht oder verbessert, nur kopiert. Das Product Placement als weiterer Punkt ist wirklich sehr nervig, gerade in derartig penetranter Form. Was beibt sonst noch? Die Darsteller? Ewan McGregor: Gut aber weit unter Potential, Scarlet Johannson: Das hübsche Mädel an des Helden Seite, die Rolle hätte auch jede andere spielen können. Djimon Honsou: Okay, hat mehr drauf, kommt nicht wirklich zum Zug. Einzig Sean Bean glänzt wie immer als abbonnierter Bad Guy und Steve Buscemi fungiert in seiner Paraderolle als für die Gags zuständiger leicht schräger Vogel. Fazit: Ich mag keine halben Sachen und genau das ist die Insel: Nur halb anspruchsvoll, nur halb Actionfilm, nur halb mutig und nur halb neu (Remake), aber nichts Ganzes. Nur witzig ist er fast durchgehend und dadurch noch passable Unterhaltung. Für einen netten etwas anspruchsvolleren Kinoabend reichts gerade so, mehr Erwartungen sollte man aber nicht haben. Daür gibt's von mir gerade noch 6 von 10 speziellen Frauenkleidern aus dem Katalog |