Ab durch die Hecke
Animationsfilm/Komödie, USA 2006, 83 Minuten, ab -
Originaltitel: Over the Hedge; Deutschlandstart: 06.07.2006 (UIP); Regie: Tim Johnson, Karey Kirkpatrick; Produktion: Bonnie Arnold, Ellen Coss u.a.; Drehbuch: Len Blum, Lorne Cameron u.a.; Musik: Rupert Gregson-Williams; Schnitt: John K. Carr

deutsche / englische Sprecher: Götz Otto / Bruce Willis (RJ), Bernhard Hoëcker / Garry Shandling (Verne), Ralf Schmitz / Steve Carell (Hammy), Heike Schroetter / Wanda Sykes (Stella), Kaspar Eichel / William Shatner (Ozzie), Ben Becker / Nick Nolte (Vincent), Jörg Hengstler / Thomas Haden Church (Dwayne), Andrea Aust / Allison Janney (Gladys), Michael Nowka / Eugene Levy (Lou), Heidrun Bartholomäus / Catherine O'Hara (Penny), Jeanette Biedermann / Avril Lavigne (Heather), Tayfun Bademsoy / Omid Djalili (Tiger), Adrian Kilian / Sami Kirkpatrick (Bucky), Salvadore Garth / Shane Baumel (Spike), Leonard Walenta / Madison Davenport (Quillo) u.a.

Filmplakat
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Offizielle Website (UIP )
Trailer (UIP )
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Was ist denn das?? - Das, mein Freund, ist eine Zaubermischung aus Maismehl, getrocknetem Käse, Gewürzextrakten, Konservierungsmitteln und dem guten alten Glutamat: Auch bekannt als Chips ... mit Nacho-Käse-Geschmack! - Hier her! - Werf' mir mal einen rüber! - Mehr! - Ehrlich, Verne, die waren gut! - Das ist alles gut! Und deswegen gehen wir da rüber, heute Abend! - Ja!! - Die Tiere des Waldes erliegen den Versuchungen der Zivilisation.

Plot: Eine zusammengewürfelte Familie von Winterschläfer-Tieren, angeführt von Schildkröte Verne (gesprochen von Bernhard Hoëcker), muss frisch erwacht feststellen, dass sich eine überdimensionale Hecke durch ihr Waldstück zieht - genauer gesagt: um ihr Waldstück herum, denn sie befinden sich im allerletzten grünen Flecken mitten im neu erbauten Wohngebiet "El Rancho Camelot". So gestaltet sich die Futtersuche für Eichhörnchen Hammy (Ralf Schmitz), Stinktier Stella (Heike Schroetter), Opossum-Papa Ozzie (Kaspar Eichel) samt Teenie-Tochter Heather (Jeanette Biedermann) und die anderen Tiere unerwartet schwierig.
Wie durch Zufall zur Stelle ist Waschbär Richie (Götz Otto): Er zeigt ihnen den menschlichen Wegwerf-Überfluss auf der anderen Seite der Hecke und bringt den Sammler-Tieren bei, sich aus deren Mülltonnen und notfalls auch aus deren Kühlschränken zu bedienen. Dabei verschweigt er, dass er noch eine Rechnung mit Bär Vincent (Ben Becker) offen hat und ihm eine Wagenladung Futter schuldet, bei deren Beschaffung er dringend Hilfe braucht...

Kritik: Over The Hedge, wie Ab durch die Hecke im Original heißt, basiert auf einem gleichnamigen (Internet-)Comic. Hier wagen Schildkröte Verne, Waschbär Richie und Eichhörnchen Hammy den Blick aus dem Wald durch eine Hecke in ein menschliches Wohngebiet und sinnieren über die so manches Mal amüsant-widersinnigen Angewohnheiten ihrer eigenartigen Nachbarn.
Die Verfilmung musste natürlich notgedrungen ein Stück weg von diesem Konzept, hin zu einer knapp eineinhalbstündigen Erzählung aus Sicht der Tiere, immer noch bezogen auf das Kleinbürgertum der Menschen hinter der Hecke, die nach den ersten maßlosen Raubzügen der Tiere eilends den Kammerjäger Dwayne (Jörg Hengstler), den "Verminator" bestellen - eine Art skrupellosen Hybrid aus Wallace (Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen) und Mr. Incredible (The Incredibles).
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Bild und Ton des Computer-Animationsfilms sind atemberaubend, wie man es in heutiger Zeit von Dreamworks Animation (Shrek, Madagascar u.a.) auch nicht anders erwarten würde. Die Handlung ist dabei nett, sogar sehr nett: Es geht um die Sorge vor dem Ungewissen, um Freundschaft, Verrat, Verzeihen - es gibt keine wirklich unvorhersehbaren Handlungselemente, dafür eine kindgerechte, vergnügliche Abhandlung darüber, was wirklich wichtig ist im Leben.

Dazu wird noch der menschlichen Wegwerfgesellschaft der Spiegel vorgehalten und dabei ebenfalls angeprangert, dass die Natur immer mehr dem Bauwahn weichen muss - prompt sprang das Bundesamt für Naturschutz (BfN) zur Verbreitung einiger Broschüren auf den Zug auf.
Alles in allem bietet Ab durch die Hecke die exakt richtige Dosis nett verpackte Moral für die Kinder und ist dabei durchgängig lustig - netterweise fast komplett oberhalb der Gürtellinie. Trotzdem wird der Film durch viele kleine Sidekick-Gags und Anspielungen auch für erwachsene Begleitpersonen zu keinem Zeitpunkt langweilig. Insgesamt also ein erfreulicher Kinonachmittag für die ganze Familie im oberen Mittelfeld.
Bleibt nur noch anzumerken: Das Synchronstudio um Dialogregisseur Oliver Rohrbeck (bekannt als Justus Jonas aus Die drei ???) hat leider wie so oft trotz besten Bemühens einiges in den Sand gesetzt. Wenn doch im Original Bruce Willis und Nick Nolte den Akteuren ihre Stimme leihen und dabei auch deren Gestik und Mimik in die der digitalen Figuren einfließen, warum nimmt man dann für die synchronisierte Fassung nicht bitte auch die gewohnten deutschen Synchronstimmen von Bruce Willis und Nick Nolte, also Manfred Lehmann und Thomas Danneberg? Nicht, dass Götz Otto und Ben Becker ihre Sache nicht gut machen, aber es ist einfach nicht "in-character", es ist einfach nicht richtig. Ebenso ist etwa das im Original von Wanda Sykes stereotypisch als "schwarze Ghetto-Zicke" gesprochene Stinktier Stella in der deutschen Fassung lediglich ein Schatten ihrer selbst, vom theatralischen Opossum-Papa Ozzie mit der Original-Stimme von William Shatner (Captain James T. Kirk aus Raumschiff Enterprise) ganz zu schweigen - auch für Opossum-Tochter Heather ist Jeanette Biedermann leider nur ein müder Ersatz für Avril Lavigne. Positive Ausnahmen davon sind einerseits die auf den Punkt passende Besetzung von Ralf Schmitz für das überdrehte Eichhörnchen Hammy und nicht zuletzt Bernhard Hoëcker als bedächtige, für einen Anführer etwas zu klein geratene Schildkröte Verne: Vor allem er ist in der deutschen Fassung dem englischsprachigen Original mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen.
Wer auf die eine oder andere Weise Gelegenheit hat, die Originalversion zu schauen (in vielen Städten gibt es ja OV-Filmvorführungen), sollte sich diese keinesfalls entgehen lassen. Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, der kommt dennoch auch in der deutschen Synchronisation immer noch höchst vergnüglich auf seine Kosten.

Fazit: Wenn der Mensch den Tieren den Lebensraum durch eine Hecke versperrt, verheißt das nicht nur ökologische Probleme, sondern in diesem Fall einen vergnüglichen Kinonachmittag - am liebsten mit den englischsprachigen Originalsstimmen. 7 1/2 von 10 schwanzgesteuerten Amphibien ... äh ... Reptilien.

Gero Zahn
16.07.2006

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669 Stimmen
Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Sabrina (04.02.07): ICH LIEBE HAMMY!!!!!
claudi (20.08.06): also ich fand den film ganz gut! Am besten fand ich, das Jeanette Biedermann ihre stimme gegeben hat denn ich bin rießen Jeanette fan
joel (09.08.06): der film war ganz gut anzusehen und recht kurzweilig, aber nicht so der hammer. er plaetscherte eigentlich eher so dahin - ohne grosse hoehepunkte. im gegensatz zu anderen animierten filmen war er mehr fuer kinder gedacht, was zb bei shrek nicht so ist. deshalb gibts von mit 6 von 10 koffeinhaltigen Getränken
Clemo (01.08.06): Einfach nur genial. Für mich mit Abstand der beste Animationsfilm, ich kann einfach nicht genug kriegen von dem Film. Ich freue mich schon rießig auf die DVD. Diesen Film kann ich allen wärmstens empfehlen. 9 von 10 hyperaktiven Hammys :D.
Olaf (21.07.06): Wau! Ich bin sehr angenehm überrascht. Der Trailer versprach ja schon einen unterhaltsamen Animationsfilm, aber er wurde durch den Film noch übertroffen: überaus witzig und temporeich. Nicht so sehr ein Kinderfilm wie für die ganze Familie geeignet. 8 von 10 heimtückische Automaten
Albert (19.07.06): Grandios, einfach Grandios, etwas anderes kann man kaum über den Film sagen. Und so eine Cola hätte ich auch gern!
Gero (18.07.06): Ach so, ganz vergessen: Ganz bis zum Ende sitzen bleiben! :)
Sebastian (17.07.06): Unbedingt ansehen!!!
Einer der besten/lustigsten animierten Filme, wo gibt!!! Zählt jetzt schon zu meinen Favoriten. Kommt bei mir nach Nemo aber in gleicher Höhe mit Shrek!
Zum Weglachen lustig, gute Story und super knuddelige Figuren! Einfach toll!!!
Ich gebe gute 9 von 10 auf Katze getrimmten Stinktieren!!!

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