Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück
Animationsfilm/Komödie, USA 2004, 92 Minuten, ab -
Originaltitel: Shrek 2; Deutschlandstart: 01.07.2004 (UIP); Regie: Andrew Adamson, Kelly Asbury, Conrad Vernon; Produktion: Jeffrey Katzenberg, David Lipman, Aron Warner, John H. Williams; Drehbuch: William Steig, J. David Stern, Joe Stillman, David N. Weiss; Musik: Stephen Barton; Schnitt: Michael Andrews

deutsche/original Sprecher: Shrek (Sascha Hehn/Mike Myers), Prinzessin Fiona (Esther Schweins, Cameron Diaz), Esel (Randolf Kronberg/Eddie Murphy), König Harold (Thomas Danneberg/John Cleese), Königin Lillian (Marie-Luise Marjan/Julie Andrews), Der Gestiefelte Kater (Benno Fürmann/Antonio Banderas), Prinz Charming (Thomas Vogt/Rupert Everett), Die Gute Fee (Angelika Milster/Jennifer Saunders), Pfefferkuchenmann (Santiago Ziesmer/Conrad Vernon), Die Böse Stiefschwester (Manfred Lehmann/Larry King), Joan (Heike Spröttler/Joan Rivers), Mongo (Helmut Krauss), Pinocchio (Gerald Schaale), Rezeptionist (Patrice L. Dumeyrou), Wolf (Wolfgang Kühne), Page (Hans-Jürgen Dittberner), Blind Mouse (Tom Deininger), Chef (Klaus Jespen), Zauberspiegel (Michael Nowka)

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Shrek trägt Fiona über die Schwelle des Hauses. Fionas Eltern sehen das frische Ehepaar zum ersten Mal. Der gestiefelte Kater greift an. Shrek und Esel wundern sich über den merkwürdigen Angreifer.

Ich verkünde die heiß ersehnte Ankunft der wunderschönen Prinzessin Fiona und ihres frisch gebackenen Gemals. - ... Tja, es ist soweit. - Es ist soweit. - Es ist soweit, hähä. Es ist soweit. Hähä! ... ... ... ... ... Bähäh! Warum geht ihr nicht schonmal vor, ich parke die Kiste. - Und? Hähä. Hälst du das hier immer noch für eine gute Idee? - Selbstverständlich. Sieh nur: Mum und Dad freuen sich, uns zu sehen. - Wer in aller Welt sind die? - Shrek, Fiona und Esel kommen in "Weit, weit weg" an.

Plot: Unausweichlich kommt der Zeitpunkt, an dem ein junger Mann die Eltern seiner Auserwählten kennen lernen muss - ob er nun will oder nicht. Denn vor allem dann, wenn das junge Paar bereits eilig ohne Beisein der Brauteltern geheiratet hat und in die Flitterwochen abgedüst ist, ist die Neugier verständlicherweise groß. Aber wenn die gefreite Holde eine gebürtige Prinzessin aus einem Königreich "weit, weit weg" ist, und ihr frischgebackener Gatte ein grüner Oger aus dem Sumpf namens Shrek, so ist der Ärger mit den Schwiegereltern förmlich vorprogrammiert.
Und schnell stellt sich heraus, dass die Verwandlung von Prinzessin Fiona in eine Ogerin am Ende des ersten Teils ganz und gar nicht das war, was Fionas königlicher Vater sich für sein Töchterlein vorgestellt hatte. Hätte nicht der "wahren Liebe erster Kuss" sie von ihrem Fluch erlösen sollen? Wobei, nebenbei bemerkt: Wieso lag überhaupt ein Fluch auf ihr, und wer war dazu ausersehen, Fiona wirklich von dem Drachen zu befreien? Angestachelt von einer vermeintlich "guten Fee" heuert Fionas Herr Papa dann auch prompt einen Auftragskiller an, namentlich den Gestiefelten Kater, der Shrek aus dem Weg schaffen soll, um alles geradezubiegen...

Kritik: Natürlich gilt in Hollywood ein ungeschriebenes Gesetz: Wird ein anfänglich unbekannter Film unerwartet zu einem Blockbuster, muss zwangsläufig alsbald eine Fortsetzung aus dem Hut gezaubert werden. Die kommt leider allzu häufig inhaltlich recht platt daher, weil die Autoren die Charaktere und die Handlung mehr schlecht als recht weiterspinnen, und dabei oft nur noch die erfolgversprechenden Elemente des ersten Teils blind wiederholen. Natürlich dürfte es sich bei Shrek 2 in etwa in dieser Art zugetragen haben. Nichtsdestotrotz: Zwar wurde der namensgebende Kernaspekt des einsiedlerischen Ogers, der alles unternimmt, um nur seine Ruhe zu haben, notgedrungen stark zusammengestrichen. Aber der ist nunmehr verheiratet - alles in allem ist die charakterliche Fortentwicklung von Shrek und Fiona also durchaus stimmig und glaubwürdig.
Der Rest der Handlung ist, basierend auf dem unterliegenden Märchen-Genre, zwar nur mittelmäßig originell. Aber streng genommen lässt sich auch der Plot von Shrek (1) in wenigen Sätzen zusammenfassen. Die Weiterentwicklung in Shrek 2 erfordert lediglich gerade noch erträgliche Dehnungen der Originalhandlung, keine gravierenden Brüche. Und wiederum reichen einige simple Ingredienzien Grimmscher Märchenhandlung aus.
Wie schon der erste Teil schöpft auch der zweite nicht aus der Tiefe der Handlung, sondern aus der fantasievollen, detailverliebten Durchführung der Elemente. Hinzu kommen erneut ironische Anleihen und Seitenhiebe auf diverse Disney-Produktionen, darunter Arielle, Findet Nemo und Hook. Während diese Blutfehde mit der Konkurrenz von Disney/Pixar den ironischen Kern von Teil 1 bildete, wurde das Ziel des Gespötts im zweiten Teil auf das gesamte Showbiz ausgedehnt: Das Königreich "weit, weit weg" ist eine schrille Karikatur auf Hollywood und Beverly Hills - mit Anspielungen auf Promi-Villen, Einkaufsmeilen, Fastfood-Restaurants und vielem mehr.

Nicht zuletzt wird das Eintreffen der Hochzeitsgäste zelebriert wie die Ankunft der VIPs am roten Teppich der Oscar-Verleihung. Kleinere Details bleiben dem Zuschauer wohl mitunter verborgen: Etwa hängt an der Wand in Prinzessin Fionas Jugendzimmer ein "Stonehenge"-Poster im Stile der Kult-Rockband "The Spinal Tap", anderswo findet sich eine Autogrammkarte von "Sir Justin" (Timberlake) - dem Exfreund von Cameron Diaz (Verrückt nach Mary), der englischen Originalstimme von Prinzessin Fiona. Hinzu kommen die erhofften Anleihen bei verschiedensten Hollywood-Filmen von "A" wie Alien bis "Z" wie Zorro (mit Antonio Banderas, der englischen Originalstimme des Gestiefelten Katers), darunter Ghostbusters, Mission: Impossible, Sleepy Hollow, Flashdance und sogar Der Herr der Ringe. - Auch Shrek 2 wird man wohl wieder und wieder anschauen müssen, um sämtliche visuellen oder akustischen Zitate entdecken zu können. - Nebenbei bemerkt: Wer sich in Teil 1 in die menschliche Gestalt von Prinzessin Fiona verknallt hat, wird auch im zweiten nicht enttäuscht: Sie ist nicht den ganzen Film über als Oger zu sehen ...
Shrek 2 begibt sich erneut auf den schmalen Grat zwischen der klassischen Märchenhandlung, aus der ein idealer Kinderfilm resultiert, und mitunter derbem Humor, der wenig kindgerecht eher Erwachsene belustigen soll. Schon Teil 1 wurde nachgesagt, einerseits schon zu böse für einen Kinderfilm zu sein, andererseits aber doch noch zu brav für einen Erwachsenenfilm. In diesem Sinne ist Teil 2 noch eine Nuance zahmer geworden. Aber es gibt noch genügend "Erwachsenenhumor", den man bei Disney/Pixar in der Form sicher niemals zu sehen bekommen würde.
Die Leistung der Schauspieler vor ihrer digitalen Inkarnation beschränkt sich auf ihre Sprache. Im Original und auch in der deutschen Fassung bleibt es konsistent bei den aus Teil 1 bekannten Stimmen, namentlich Sascha Hehn (Shrek - Mike Myers), Esther Schweins (Fiona - Cameron Diaz), ergänzt um Benno Führmann (Gestiefelter Kater - Antonio Banderas) und den üblichen Synchronstimmen von Eddie Murphy (Esel) und John Cleese (König). Neben den Dialogen ist bei Shrek 2 wiederum der rockige Soundtrack ein wahrer Ohrenschmaus, vor allem die kultige Interpretation des Finalsongs "Livin' La Vida Loca", performt von Eddie Murphy und Antonio Banderas. Ein kleiner Wermutstropfen sind einige wenige disney-mäßig eingedeutschte Filmsongs.
Es ist unklar, ob es ein objektives Qualitätsmaß für die Komplexität der "computer generated imagery" (CGI) gibt. Subjektiv kann ich sagen: In Shrek 2 fehlt es schlichtweg an rein gar nichts mehr: Niemals zuvor wurden Haare und Fell realitätsgetreuer gerendert, auch Wolken, Regen und Schnee samt aller anderen Hintergründe wirken absolut natürlich. Es gibt keine hölzerne Gestik oder Mimik mehr, keine unnatürlichen Kamerafahrten. Kurz gesagt: Kein "Sieht im Prinzip toll aus, bis auf das-und-das" trübt das Gesamtbild. Anders gesagt: Auch der kritischste Zuschauer vergisst recht bald, in einem rein computergenerierten Spielfilm zu sitzen. Dieses Ziel wurde bravourös gemeistert.
Alles in allem ergibt sich ein rundes Gesamtbild: Die Welt hat schon weitaus schlechtere Fortsetzungen gesehen, und weit weniger amüsante noch dazu. Das Sequel reicht zwar nicht ganz an das Original heran, aber Teil 1 ist für mich nahezu untadelig - so bleibt für Shrek 2 immer noch eine satte, hohe Wertung. Warten wir also auf Shrek 3, der für Sommer 2006 angekündigt ist - hier sollen Shrek und Fiona aktuellen Gerüchten zufolge auf König Arthus und die Ritter der Tafelrunde treffen. Man darf also gespannt sein.

Fazit: Geniale Bilder, super Detailarbeit, gelungene Insider-Jokes und toller Soundtrack. Ein würdiger zweiter Teil, bei dem kein Auge trocken bleibt. Postscriptum: Es hat seinen guten Grund, warum zu Beginn des Abspanns noch nicht das Licht angeht! 8 1/2 von 10 feuerspeienden Eseln

Gero Zahn
02.07.2004

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War okay8%
Gut6%
Sehr gut11%
Absolut hervorragend8%
Bester Film aller Zeiten8%

136 Stimmen
Schnitt: 4.9
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Mathilda (10.02.05): Das ist ein sehr gute Film, weil es sehr spannend ist. Es war sehr lustig und ich habe das geniessen.
Steffi (30.08.04): Ja, meinst du? Bin mir da nicht so sicher, denke, die sind aus irgendeinem Disneyfilm, weiß aber nicht, aus welchem. Hat sonst noch jemand eine Idee?
Ivonne (26.08.04): Ich finde, daß die wie die Baumwesen aus dem "Herr der Ringe" Film aussehen. Es gibt ja auch noch eine andere Szene, die "gemopst" wurde
Steffi (25.08.04): Hey, kann mir jemand helfen? Ich habe ne Frage: in dieser verruchten Bar, wo Hook am Klavier sitzt: aus welchem Film sind diese Bäume??? Komme da einfach nicht drauf...
Stefanie (25.07.04): Köstlich, ganz köstlich! Tatsächlich ist Shrek 2 eher ein Film für Erwachsene oder sagen wir besser, das Kind im erwachsenen Cineasten. Ich habe jedenfalls Tränen gelacht bei den ganzen Anspielungen und Filmzitaten. Grandios auch die erheblich verbesserte Technik, die keine Wünsche mehr offen lässt. Ok - das Gesinge stört, jedoch konnten mich die liebenswert ausgearbeiteten Charaktere und die perfekten Animationen vollstens dafür entschädigen. Von mir daher 9 von 10 aus der Kutsche kippenden Dornröschen
Schmibu (16.07.04): Also, ich hab mir den Film gestern angetan und fand den echt klasse! Viele sehr gute Einfälle für die Gags, sehr datailliert. Da muss man echt aufpassen um alles mitzubekommen, sowas gefällt mir wirklich. Wenn ich jetzt noch einmal ein paar Szenen durchgehe oder hier davon lese, muss ich direkt wieder lachen. Natürlich ist alles nicht mehr so orginell und neu wie in Teil 1, das ist immer so, aber dennoch hat das Ganze viel Spaß gemacht. Ich stimme mit vielen Leuten überein, daß die Gesangseinlage mit den Möbeln wirklich unpassend war. Ich kann mir auch nicht erklären, warum man das mit reingenommen hat. Naja, Schwamm drüber, es gibt soviele gute Szenen, und ehrlich gesagt, am meisten habe ich gelacht beim Abspann. Also insgesamt muss ich sagen ein herrlicher Film, der immer noch 8 von 10 Zeitschriften "Porks Illustrated"
Olaf (14.07.04): Jetzt dissen sich die Kritiker hier schon untereinander, wunderbar... ;-)
Sandra (13.07.04): @Gero: Klar, wenn man eine Abhandlung schreiben möchte und über sonst nichts im Leben nachzudenken hat, dann kann man da wohl so gesehen drauf kommen ;-) aber man kann´s auch übertreiben mit der Spoilergeschichte, echt!
Gero (13.07.04): @Sandra: Ja ... Aber das kann ja auch von Peperoni oder irgendwas anderem herrühren. Und so ist halt 1+1 = 2. Du verstehst schon ... ;)
Sandra (09.07.04): @Gero: Häh??? Welches Ende soll ich denn hier verraten haben? Hast doch selbst von feuerspeienden Eseln erzählt oder ist mir da was anderes entgangen? ;-)
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