Prestige - Die Meister der Magie
Action, USA 2007, 169 Minuten, ab 12
Originaltitel: Pirates of the Caribbean: At World's End; Deutschlandstart: 24.05.2007 (Buena Vista); Regie: Gore Verbinski; Produktion: Jerry Bruckheimer, Bruce Hendricks u.a.; Drehbuch: Ted Elliott, Terry Rossio; Musik: Hans Zimmer; Kamera: Dariusz Wolski; Schnitt: Stephen E. Rivkin, Craig Wood

mit Johnny Depp (Jack Sparrow), Geoffrey Rush (Barbossa), Orlando Bloom (Will Turner), Keira Knightley (Elizabeth Swann), Jack Davenport (Norrington), Bill Nighy (Davy Jones), Jonathan Pryce (Governor Weatherby Swann), Lee Arenberg (Pintel), Mackenzie Crook (Ragetti), Kevin McNally (Gibbs), David Bailie (Cotton), Stellan Skarsgård ( 'Bootstrap' Bill Turner), Tom Hollander (Lord Cutler Beckett), Naomie Harris (Tia Dalma), Martin Klebba (Marty) u.a.

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Entschuldigung, glaubt mir, junger Master Turner, das Reich der Toten zu finden, ist nicht das Problem... sondern es zu verlassen! - Der Grüne Schein bedeutet, dass eine Seele wieder auf die Welt zurückkehrt.

Plot: Um (Captain!) Jack Sparrow, der sich am Ende von Teil 2 dem Kraken stellen musste, zurück in die Welt der Lebenden zu holen, müssen sich Will Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann (Keira Knightley) mit dem von den Toten auferstandenen Captain Barbossa (Geoffrey Rush) verbünden und ans Ende der Welt segeln.
Doch die Überfahrt ins Reich der Toten und Jacks Rettung ist nur der Anfang. Denn Lord Cutler Becket (Tom Hollander), der in Port Royal die Macht an sich gerissen hat, will nicht nur Jack endlich an den Galgen bringen, sondern plant, der Piraterie auf der ganzen Welt mit einem Schlag ein Ende zu setzen. Derweil ist Will hin- und hergerissen zwischen seinen Gefühlen zu Elisabeth und seinem Wunsch, seinen Vater aus der Knechtschaft Davy Jones' (Bill Nighy) zu befreien. Auf der anderen Seite ist sich Elisabeth ihrer Gefühle zu Will nicht mehr so sicher, da doch mehr zwischen ihnen steht, als angenommen, und die Befreiung seines Vaters schwere Konsequenzen mit sich bringen würde, da der fliegende Holländer immer einen Captain braucht und Davy Jones somit nicht einfach nur getötet werden kann. Und am Ende ist da noch Jack selbst, der nach alter Art immer nur auf seiner eigenen Seite steht und dessen Interessen sich beständig dem Lauf der Dinge anpassen.
Doch bis die ausstehenden Konflikte, Intrigen und Kämpfe ausgestanden sind, steht allen Mitspielern das Wasser gehörig bis zum Hals und die Welt förmlich Kopf.

Kritik: Für den Höhepunkt seiner "verfluchten" Trilogie hat Regisseur Gore Verbinsky nochmals alle Register gezogen. Trotz seiner fast drei Stunden schafft es das Finale, immer noch kurzweilig zu sein und dennoch mit allen losen Enden abzuschließen. Denn die Überlänge heißt vor allem noch mehr hochkarätige Action und sehr viel Humor.
Dennoch nimmt sich Verbinsky ausführlich Zeit, die Motivationen sämtlicher Charaktere nochmals auszuleuchten und darüber hinaus noch weitere einzuführen. Zwar kann der dritte Teil nicht mehr mit der Originalität und dem Überraschungsmoment des ersten Teils mithalten und unterscheidet sich stilistisch auch von Teil 2, doch dafür bietet er einen gekonnten und würdigen Abschluss des Ganzen.

So wären z.B. Szenen wie die mit Jack und der Black Pearl im Niemandsland im ersten Teil dramaturgisch undenkbar gewesen. Hier dagegen hat man eher das Gefühl, dass sämtliche wichtigen Elemente der Story und der Personen noch einmal Revue passieren, bevor es zum großen Showdown kommt. Auch verleiht dies dem Film ganz entschieden die Tiefe, die er braucht, um als Finale zu bestehen.
Zugegeben, selbst in der deutschen Fassung wird der eine oder andere vielleicht etwas Mühe haben, den Interessen und daraus entstehenden Bündnissen und Intrigen aller Beteiligten stets folgen zu können, dennoch ergibt alles einen Sinn und darf auch so ausführlich sein. Und beinahe als Ausnahme in Bezug auf Trilogien schafft es Verbinsky, bei alledem nicht zu dick aufzutragen und stets die Waage zu halten zwischen "nochmal alles geben" und "den Bogen überspannen und ein apathisches Feuerwerk zu inszenieren", wie es u.a. bei Star Wars oder Matrix der Fall war.
Auch positiv anzumerken ist, dass zwar versucht wurde, alles noch größer und besser zu machen, dabei aber jede Menge neuer Ideen zur Geltung kommen und die bisherigen Effekte nicht nur noch einmal aufgewärmt wurden. So mag es am vielen Rum liegen, dass Jack plötzlich mehr als doppelt sieht, ein Moment, den jeder Johnny-Depp-Fan vergöttern wird.
Ein weiteres kleines Highlight ist der Auftritt des Rolling Stone Keith Richards als Captain Teague, der Johnny Depp maßgeblich als Inspiration für Jack Sparrows Sonnenstichverhalten diente. Letzten Endes ist die größte Stärke des Films, dass er nicht vorhersehbar ist. Verbinsky hat gut daran getan, hier geschickt mit den Erwartungen des Zuschauers zu spielen und die Story mehr als einmal einen Haken schlagen zu lassen.

Fazit: Am Ende der Welt ist ein würdiger Abschluss des Jack-Sparrow-Universums, der alle Elemente der Story zunächst aufgreift und Revue passieren lässt, dann mit allen losen Enden abschließt und dabei noch einmal alles gibt. Und dies trotz Überlänge überaus kurzweilig. Es ist jedoch zu empfehlen, sich zumindest den zweiten Teil vorher nochmals anzuschauen, um mit den Wirren der Story wirklich mithalten zu können. In jedem Fall ist Teil 3 mit seinen Schauwerten, seiner Action und seinem mit Rum getränkten Humor jeden Cent des Eintrittsgeldes wert. Allerdings bleibt zu hoffen, dass es nun auch dabei bleibt, denn selbst ein Jack Sparrow erreicht irgendwann einmal das Maß der Dinge. 8 von 10 Wüstenschiffen.

Nikolas Mimkes
24.05.2007

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War okay9%
Gut6%
Sehr gut7%
Absolut hervorragend10%
Bester Film aller Zeiten10%

107 Stimmen
Schnitt: 4.9
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Steffen (17.07.07): Großes Popcorn Kino. Abwertung wegen Überlänge (das wird in letzter Zeit immer schlimmer). Darum gerade noch 7 von 10 mal Schiffe schaukeln
hanse (03.07.07): Ich muss einen anderen Film gesehen haben: langweilig, ohne die geringste Spammumg, null Geschichte, null Witz, null Unterhaltung - wäre ich nicht in Begleitung im Kino gewesen, ich wäre ohne Zweifel ziemlich schnell gegangen. Ein nervtötender, uninspirierter Film, den ich für ungenießbar halte. Abartig!
Sandra (08.06.07): Wir sind uns wohl alle einig darin, dass der 1 Teil der beste ist :-) Zu Teil 3 kann ich mich Nicolas Kritik anschließen. Sehr kurzweilig, trotz Überlänge. Sehr unterhaltsam. Und von den Effekten einfach genial, besonders im letzten Drittel wurde alles gegegeben, was die heutigen Special-Effects zu bieten haben. Und trotz des Effekt-Overkills wird nie die Story außer Augen gelassen. Und ja, man muss schon denken, um alle roten Fäden zusammenfügen zu können, aber das sollte wohl jeder Zuschauer hinkriegen, oder? Also Teil 1 und 2 nochmal anschauen, ab ins Kino und Teil 3 genießen, der an Teil 1 zwar nicht heranreicht, aber immer noch ein Spitzenfilm ist, der einen großen Unterhaltungswert hat. Hier ist alles drin: Action, Komik, Liebe, Abenteuer - was will man mehr? Ich gebe ebenfalls 8 von 10 "Sonnenuntergängen"
Eric Draven (08.06.07): Bei Weitem ist der erste Teil dieser Triolgie wohl der beste!
Während der Zweite nur eine Vorgeschichte zum letzten Teil ist, bieter der letzte Teil an sich nur einen verwirrenden Abschluss, der wiederum nicht wirklich abschließt, sondern alles für noch eine Fortsetzung offen lässt.
Klar ist es irgendwie schön ein weiteres Abenteuer mit den altbekannten Charakteren zu erleben, aber seien wir doch ehrlich: Mrs Elizabeth Swann ist eigentlich nur noch nervig als Emanze-der-Meere (von der Governors-Tochter zur Königin der Piraten...ja klar) und Orlando Bloom sorgt eigentlich nur noch für den Schmusi-Dusi-Kitschig-Teil des Films. Einzige Lichtpunkt ist wohl Jack Sparrow/ Johnny Depp. Und dennoch werde ich mir wohl keinen weiteren Teil der Fluch der Karibik Saga angucken....und es wird garantiert noch einen geben, bei diesem Kassenerfolg.
4 von 10 Göttinnen, gefangen in einem Menschenkörper.

Danilo (28.05.07): Ich kann Sai nur zustimmen. "Fluch der Karibik 3" ist sicherlich ein vergnügliches Abenteuer mit atemberaubenden Bildern, aber leider hinkt der ganze Filme. Die Handlung ist derart verschachelt und unzusammenhängend, dass es schwer fällt überhaupt zu folgen. Man hat auch über weite Strecken das Gefühl, dass die Autoren nicht wirklich wussten, was sie da tun. Man nehme nur die Göttin Calipso (schreibt man die so?) ... fast 1,5 Stunden lang wird auf ihre Befreiung hingearbeitet - und dann ist es geschehen und nichts passiert. Man hätte dieses gesamte Stück Plot einfach weglassen können. Zwar hübsch anzusehen, aber genauso überflüssig sind eigentlich auch die Figuren Will Turner und Elizabeth Swan. Sicher, sie gehören einfach dazu, aber eigentlich machen sie nichts als rumstehen. Und wenn die schmächtige Keira Knightley dann an Bord der Black Pearl steht und Befehle schreit wirkt das eher lächerlich als glaubhaft. Die Figur des Jack Sparrow wird noch mehr als im Vorgänger ins Lächerliche gezogen und verliert damit die magische Aura, die er noch im ersten Teil hatte. Mit reihenweise aufgesetzen Witzen wird versucht die vielen Längen zu überbrücken. Und auch das Ende ist leider alles andere als befriedigend. Man hat irgendwie das Gefühl, dass man wieder ganz am Anfang steht und rein gar nichts gelöst wurde. Wahrscheinlich wollten sich die Mache hier die Tür für eine weitere Fortsetzung offen lassen. Natürlich ist "Fluch der Karibik 3" kein schlechter Film. Aber neue Anhänger wird er sicher auch nicht gewinnen. Alles wird mit viel zu viel Krampf betrieben. Schade eigentlich, denn das Potential war da. Vielleicht hätte man sich einfach mehr Zeit lassen sollen, anstatt wie bereits bei "Matrix" gleich zwei Teile auf einmal zu drehen. Das ist bisher noch nie wirklich geglückt. Ich persönlich hab mich gefreut den Film gesehen zu haben, habe es aber bereut soviel Geld an der Kinokasse dafür gelassen zu haben.
Sebastian (28.05.07): Bei Fluch der Karibik 3 haben wir es wieder mal mit einem klassischen zwiespältigen Film zu tun! Die erste Hälfte ist wirklich sehr mau! Aufgeblasenes in die Länge gezogenes Nichts, mit vielen überflüssigen Szenen und einer völlig überflüssigen Figur (Chow Yun-Fat), die letztlich nur zur Erklärung eines kleinen Details in der Story gebraucht wurde. Und dann diese ständigen Wendungen, wer jetzt gerade wen reinlegt etc. Das war nervig und total konfus! Und obendrein eher langweilig als unterhaltend, da sehr viele witzig gemeinte Szenen einfach nur dumm, absurd und unlustig waren!
Aber zum Glück kam dann noch die zweite Hälfte des Films, die einfach nur klasse ist. Hier gab es dann plötzlich wieder Action, Humor, Drama, Liebe und alles, was zu einem guten Film gehört und in den anderen beiden Filmen auch vorhanden war. Die Story wurde geradliniger und der Film hat plötzlich richtig gut unterhalten. Alles wurde zu einem stimmigen Ende geführt, welches zum Glück nicht zu triefend geworden ist! Warum nicht gleich so?
Hätte Verbinski das Drehbuch ein wenig umändern lassen, die von Chow Yun-Fat gespielte Figur sowie einige wirklich überflüssige Sequenzen in der ersten Hälfte gestrichen, wäre der Film nicht nur 30 Minuten kürzer gewesen, sondern es wäre auch ein rundum gelungener 3. Teil und Abschluss des Ganzen geworden.
So gibt es von mir für die erste Hälfte des Films aber nur 4 von 10 Punkten. Die zweite Hälfte bekommt hingegen 8,5 von 10 Punkten. Das ergibt für den gesamten Film mit zugedrücktem Auge und weil es ein 3. Teil ist noch knappe 7 von 10 Gegenständen, die man gerade so bei sich trägt!

Sai (26.05.07): Der Kritik kann ich mich nicht wirklich anschließen. Meiner Meinung nach greift genau der Vergleich mit Matrix, bzw. Star Wars Fortsetzungen/Prequels. Es wird mit aller Gewalt versucht die im zweiten Teil völlig frei zusammengewürfelten Handlungsstränge irgendwie zu einem halbwegs sinnvollem Ende zu bringen. Angereichert mit optischen Effekten, die wohl einem Brainstorming entsprungen sind und dann irgendwie in den Film gepresst wurden (z.B. die wertungsgebenden Wüstenschiffe). Sicherlich ist es ein Highlight, wenn Keith Richards auftritt, doch auch an dieser Stelle bleibt die Frage, wozu, außer dass es eben zeigt, welches Rock-Idol vorlage für Sparrow war. Der erste Teil bleibt somit für sich genommen ein klasse und abgeschlossener Film, der es nicht verdient hat so fortgesetzt zu werden.
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