Groupies bleiben nicht zum Frühstück
Romanze / Komödie, Deutschland 2010, 103 Minuten, ab 0, Prädikat: Wertvoll
Originaltitel: Groupies bleiben nicht zum Frühstück; Deutschlandstart: 16.09.2010 (Disney); Regie: Marc Rothemund; Produktion: Ewa Karlström, Andreas Ulmke-Smeaton; Drehbuch: Kristina Magdalena Henn, Lea Schmidbauer; Musik: Gerd Baumann; Kamera: Martin Langer; Schnitt: Alexander Dittner, Hans Funck, Sebastian Thümler

mit Anna Fischer (Lila Lorenz), Kostja Ullmann (Chriz), Inka Friedrich (Dr. Angelika Lorenz), Amber Bongard (Luzy Lorenz), Nina Gummich (Nike), Roman Knizka (Paul), Ben Braun (Tom), Joseph Mattes (Gustav), Michael Keseroglu (Bodyguard Horst), Franziska Wulf (Isa), Frank Ziegler (Danny), Ole Fischer (Bob), Sina Tkotsch (Estefania) u.a.

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Wir machen ein Photo und du kriegst ein Autogramm... aber dann ziehst du ab! - Kriz lernt Lila kennen.

Plot: Kaum von einem Auslandsjahr in Texas zurück, lernt die 17 jährige Schülerin Lila (Anna Fischer) per Zufall den charismatischen Kriz (Kostja Ullmann) kennen, in den sie sich sofort verliebt, nichts ahnend, dass dieser der Leadsänger der Band "Berlin Mitte" ist, die während ihrer Abwesenheit in Deutschland zu großem Erfolg gekommen ist und Kreischkrämpfe und Ohnmachtsanfälle bei den weiblichen Teenies auslöst, zu denen auch ihre kleine Schwester gehört. Doch ihre Gefühle bleiben nicht unerwidert, denn auch Chriz fühlt sich zu ihr und ihrer schlagfertigen und erfrischen Art hingezogen, vor allem, weil sie sich für ihn und nicht für den Rockstar interessiert. Doch dann prallen mit aller Macht die zwei Welten aufeinander, als Lila ungewollt ins Rampenlicht der Paparazzi katapultiert wird und Kris Druck von seinem Manager bekommt, der ihn nachdrücklich daran erinnert, dass er laut Vertrag Single bleiben muss. Nun müssen sich die beiden auf der Flucht vor Paparazzi und Groupies entscheiden, ob sie zu ihrer großen Liebe stehen und ob sie funktionieren kann.

Kritik: Das Rad neu erfunden hat Regisseur Marc Rothmund (Schwere Jungs, Sophie Scholl) hier nun wirklich nicht, es aber zumindest mal intelligent in die andere Richtung gedreht: Normalerweise, wenn ein Film außerhalb der USA Erfolg hat, wird er nicht importiert, da die Amerikaner weder Untertitel noch Synchronisationen mögen.

Stattdessen wird er mit englischsprachiger Besetzung einfach neu gedreht, manchmal gekonnt (Departed), meistens aber eher schlecht (Vanilla Sky). Nun aber hat Rothemund den Spieß einmal umgedreht und einen erfolgreichen amerikanischen Film als deutsche Teeniekomödie neu aufgelegt. Groupies bleiben nicht zum Frühstück ist nichts anderes als Notting Hill mit vertauschten Positionen. Fast alle Figuren, die sich in Notting Hill finden, finden sich in mehr oder weniger abgewandelter Form auch hier wieder, von der freakigen Schwester über den schrägen Mitbewohner bis hin zum unbescholtenen Arbeitskollegen. Aber auch wenn hier einige Szenen fast 1-zu-1 übernommen wurden, ist es doch nicht dasselbe, sondern ein erfrischendes neues Gewand. Und das liegt hauptsächlich an den gut aufgelegten Darstellern, nicht zuletzt Amber Bongard, die hier erstaunlich facettenreich Lilas kreischende Teenieschwester Luzy gibt. Schön gemacht ist auch, dass die Randfiguren wie Chriz' schleimig-rigoroser Manager Paul (Roman Knitzka) allesamt in ihrer Art nachvollziehbar und nicht bloße Abziehbildchen sind. Groupies bleiben nicht zum Frühstück ist nichts Neues und sicher nicht der große Hit aber durchaus eine nette Komödie für zwischendurch.

Fazit: Notting Hill als deutsche Teeniekomödie. Einfaches Rezept, aber das vom Anfang bis zum Ende stimmig durchgezogen! Sicher kein "must see" aber doch sicher ein "nice to see", nicht nur für Teenies. 7 von 10 Schnarchnasen.

Nikolas Mimkes
21.09.2010

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