Originaltitel: Inception; Deutschlandstart: 29.07.2010 (Warner Bros.); Regie: Christopher Nolan; Produktion: Chris Brigham, Christopher Nolan u.a.; Drehbuch: Christopher Nolan; Musik: Hans Zimmer; Kamera: Wally Pfister; Schnitt: Lee Smith mit Leonardo DiCaprio (Cobb), Joseph Gordon-Levitt (Arthur), Ellen Page (Ariadne), Tom Hardy (Eames), Ken Watanabe (Saito), Dileep Rao (Yusuf), Cillian Murphy (Robert Fischer), Tom Berenger (Peter Browning), Marion Cotillard (Mal), Pete Postlethwaite (Maurice Fischer), Michael Caine (Miles), Lukas Haas (Nash), Tai-Li Lee (Tadashi) u.a. |
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Ich möchte Ihnen eine Frage stellen: Man erinnert sich eigentlich nie genau an den Anfang eines Traums, nicht wahr? Man ist immer plötzlich mitten drin in dem, was passiert. - Kein sein, ja. - Also: Wie sind wir hierher gekommen? - Cobb erteilt Ariadne ihre erste Lektion. Plot:
Einen durch und durch verschachtelten, auf diversen Traumebenen angesiedelten
Plot wie Inception in seiner Komplexität vollständig
wiedergeben zu wollen, wäre wohl ein sinnloses, und zudem entnervendes
Unterfangen – zumal, wenn man bedenkt, dass Christopher Nolan
(The Dark Knight,
Memento), der Mastermind
hinter dem Sci/Fi-Thriller, ungefähr zehn Jahre gebraucht haben
soll, um an seinem Drehbuch zu basteln. Zur groben Einführung sei
angerissen, dass wir es im Zentrum des Geschehens mit einer Gruppe Wirtschaftsagenten
zu tun haben, darunter der traumatisierte Cobb (Leonardo diCaprio) und
sein Kollege Arthur (Joseph Gordon-Levitt), die mittels einer neuen
Technologie in die Träume von Wirtschaftsbossen einbricht, um wertvolle
Ideen zur Industriespionage zu nutzen und der gut zahlenden Konkurrenz
zur Verfügung zu stellen. Kritik: Christopher Nolans technisch virtuoses Spiel rund um die Fragwürdigkeit menschlicher Wahrnehmung ist natürlich auch – oder vor allem – eine Auseinandersetzung mit der sprichwörtlichen Traumfabrik Kino. Können wir dem trauen, was wir mit eigenen Augen sehen? Und sofort sind wir bei grundsätzlichen philosophischen Fragen, die sich vor einigen Jahrtausenden bereits Platon mit seinem Höhlengleichnis gestellt hat. Ist das, was wir sehen, wirklich die Realität? |
All
das – und noch einiges mehr – steckt in Inception,
und ebenso eine Vielzahl an Ideen aus früheren Genre-Klassikern.
Der Vergleich zu Matrix und
seiner Cyber-Scheinwelt liegt auf der Hand, aber ebenso dürfte
auch der Blade Runner Pate gestanden haben. Das im Film benutzte
Kreisel-Motiv entspricht im Grunde exakt dem Einhorn-Motiv aus Ridley
Scotts Sci/Fi-Meilenstein. Kenner von Orson Welles bahnbrechendem Citizen
Kane werden an prägnanter Stelle ein symbolisches Äquivalent
zu „Rosebud“ wiederentdecken, während Kubricks surreales
Schlafgemach aus 2001- Odyssee im Weltraum ebenfalls in nur
leicht modifizierter Form seine Wiederverwendung erfährt. Fazit: Clever konstruiertes Verwirrspiel rund um die Falltüren der menschlichen Psyche, visuell beeindruckend, aber auch mit einiger Standard-Action aufgepeppt: 8,5 von 10 rotierenden Kreiseln! |
Domink
Rose 05.08.2010 |
Leser-Kommentare: |
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sellibitze (29.08.10): Abgefahrenes Konzept! Aber auch irgendwie schwachsinnig. Ich, meine, ich habe mich unterhalten gefühlt. Dass da auf mehreren Ebenen etwas in unterschiedlichen Zeitskalen passiert ist, war zumindest nicht langweilig. Für meinen Geschmack war das aber zu sehr an den Haaren herbeigeholt (Zeitskalenpotenzierung my ass!) und das Geballer/die Action hat n bissel genervt. Architekt und Forger? So so. Bist Du der Torwächter? Ich bin der Schlüsselmeister. 7 von 10 dummen Kinobseucher, die sich darüber freuen einen angeblich "komplexen" Film verstanden zu haben. |
Nikolas (14.08.10): @ Dominic: Weiss gar nicht, was dein Problem ist, deine Inhaltsangabe ist doch prima! Fuer mich ist Christopher Nolan definitiv einer der neuen grossen Regisseure Hollywoods! Ein klasse Film nach dem anderen! Allerdings muss ich Dominic zustimmen, dass ein Film auf verschiedenen Traumebenen mehr zu bieten gehabt haette als, besonders gen Ende, endlos viel Geballere! Marion Cotillard als traumatisches Schreckgespenst war zwar gut gewaehlt, hat mich dann aber doch sehr an "Shutter Island" erinnert (DiCaprio in beinahe identischer Rolle!). Da haette ich mir doch noch etwas mehr Surrealismus gewuenscht. Wenn ich bedenke, wie sich Trauminhalte manchmal von einem Moment zum anderen veraendern koennen, waren mir die Traumebenen quasi zu realistisch. Da waere es sozusagen okay gewesen, wenn sich die Schneefestung noch in ein Raumschiff verwanderlt haette oder so. Von etwas viel Kugelhagel am Ende einmal abgesehen, ein toll inszenierter Thriller, der Spass macht und zum Nachdenken anregt. Und ich war happy, Cillian Murphy nach "Scarecrow" mal wieder zu sehen! Der Mann muesste viel mehr Rollen bekommen! 8 von 10 gemeinen Schnitten am Ende |
Filmfreek.de /Eric Draven (09.08.10): Mindfuck-Kino der absoluten Spitzenklasse! Nolan is back und das mit einem Meisterwerk, das seinesgleichen sucht. Die Story entführt die Kinobesucher in eine Welt voll grenzenloser Fantasie. Die Darsteller überzeugen auf ganzer Linie und zeigen Bestleistungen. Nicht nur DiCaprio als Hauptdarsteller, sondern auch die Kollegen an seiner Seite. Allen voran Ellen Page. Mein Highlight: die Kampfszene im rotierenden Hotelflur und bei Schwerelosigkeit. Ein ganz besonderer Dank geht an den Kinobetreiber, dass es bei diesem 148 Minuten Film keine Werbeunterbrechung gab. 9 von 10 Kicks |