The Fighter
Drama, USA 2010, 116 Minuten, ab 12
Originaltitel: The Fighter; Deutschlandstart: 07.04.2011 (Senator Film); Regie: David O. Russell; Produktion: Bob Weinstein, Harvey Weinstein u.a.; Drehbuch: Scott Silver, Paul Tamasy, Eric Johnson; Musik: Michael Brook; Kamera: Hoyte Van Hoytema; Schnitt: Pamela Martin

mit Mark Wahlberg (Micky Ward), Christian Bale (Dicky Eklund), Amy Adams (Charlene Fleming), Melissa Leo (Alice Ward), Jack McGee (George Ward), Melissa McMeekin ('Little Alice' Eklund), Bianca Hunter (Cathy 'Pork' Eklund), Erica McDermott (Cindy 'Tar' Eklund), Jill Quigg (Donna Eklund Jaynes), Dendrie Taylor (Gail 'Red Dog' Eklund), Kate B. O'Brien (Phyllis 'Beaver' Eklund), Jenna Lamia (Sherri Ward), Frank Renzulli (Sal Lanano), Paul Campbell (Gary 'Boo Boo' Giuffrida) u.a.

Filmplakat
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Offizielle Website (Senator Film )
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Das ist deine Chance. Ich hatte meine und hab's versaut, aber du schaffst das. - Dicky versucht seinen Bruder Micky zu motivieren.

Plot: Dicky Eklund (Christian Bale) wird 1978 durch einen Kampf gegen Sugar Ray Leonard zum Helden und Idol für das Arbeiterstädtchen Lowell. Über ein Jahrzehnt später ist aus dem einstigen Boxer ein körperliches und von Drogenkonsum gezeichnetes Wrack geworden. Nun soll Dickys jüngerer Bruder Micky (Mark Wahlberg) in dessen Fußstapfen treten und zum gefeierten Boxer werden. Doch so richtig kommt die Karriere nicht in Gang, da seine Mutter und Managerin Alice Ward (Melissa Leo) keine guten Kämpfe klar machen kann und Dicky sich eher den Drogen hingibt, als seinem Bruder beim Training zu helfen. Erst als Micky die Kellnerin Charlene (Amy Adams) kennen und lieben lernt, scheint sich was zu tun, denn sie drängt Micky sich von seiner Familie zu trennen und auf sich und die Karriere zu konzentrieren...

Kritik: The Fighter ist wieder einmal ein Stück Kino, welches sich vordergründig als Boxfilm darstellt, aber eigentlich ein Sozial-Drama ist. Ähnliches gab wir bereits bei Rocky, Million Dollar Baby und The Wrestler.
Regisseur David O. Russell (Three Kings, I Heart Huckabees) versucht sich nun auch an so einem Box-Film, der obendrein auch noch auf wahren Begebenheiten beruht. Doch während Rocky, Million Dollar Baby und The Wrestler herausragende Meisterwerke des Genres sind, stinkt The Fighter dagegen mächtig ab.
Denn das Problem ist, dass die anderen Filme entweder mit großartigen Drehbüchern oder großartigen Regisseuren aufwarten konnten. Beides hat The Fighter nicht zu bieten.

Ich finde ihn weder vom Storyaufbau noch inszenatorisch sonderlich gelungen, weil er überhaupt nicht mitreißend ist. Die Oscarnominierungen für Regisseur Russell und die vier Drehbuchautoren kann ich nicht nachvollziehen. In der ersten Hälfte zieht sich der Film mächtig, obwohl er durch gelegentliche amüsante Situationskomik aufgepeppt wird. In der zweiten Hälfte dreht der Film dann zwar auf, aber der Abschlusskampf ist in meinen Augen zu übertrieben und nicht mitreißend inszeniert.
Was The Fighter dann aber doch sehenswert und zum guten, gelungenen Film macht, ist das grandiose Schauspieler-Ensemble. Allen voran Christian Bale spielt nach darstellerisch enttäuschenden Leistungen in Terminator: Die Erlösung und Public Enemies endlich wieder richtig auf und zeigt sein unglaubliches Talent. Dafür ist er zu Recht endlich mit dem schon lange verdienten Oscar ausgezeichnet worden. Auch der Oscar für Melissa Leo für die Rolle als kontrollsüchtige Mutter der beiden Brüder ist verdient. Alle anderen des Ensembles spielen ebenfalls sehr gut und sind sehr passend gecastet. Kleine Anmerkung hierzu am Rande: Christian Bale, der im Film den um einige Jahre älteren Bruder von Mark Wahlberg spielt, ist in Wirklichkeit 3 Jahre jünger.
Auf jeden Fall tragen allein die Schauspieler den Film und machen ihn zu einem sehenswerten Schauspieler-Sozialdrama. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sonst würde der Film wohl eher unter ferner liefen laufen...

Fazit: Ganz guter, aber langatmiger Sozialdrama-Boxfilm der vom Storyaufbau und inszenatorisch nicht richtig überzeugt, dafür aber von einem fabelhaften Schauspieler-Ensemble getragen und somit sehenswert wird. 7 von 10 Sprüngen aus dem Fenster.

Sebastian Schwarz
14.04.2011

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268 Stimmen
Schnitt: 4.8
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Leser-Kommentare:
Dominik (20.04.11): Also, die Eklund-Schwestern waren ja wirklich kaum zu toppen! ;-) Ansonsten sicher völlig konventionell und vorhersehbar, aber Christian Bale reißt es für mich raus. Einserseits eine typische extrovertierte Junkie-Performance-Oscar-Rolle, aber andererseits muss man auch was draus machen, und das hat er! Von mir auch 7 von 10 explodierte Blondie-Frisuren!
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