Originaltitel: Monster's Ball; Deutschlandstart: 05.09.2002 (Tobis); Regie: Marc Forster; Produktion: Lee Daniels; Drehbuch: Milo Addica, Will Rokos; Musik: Chris Beaty, Thad Spencer, Richard Werbowenko; Kamera: Roberto Schaefer; Ausstattung: Monroe Kelly; Schnitt: Matt Chesse; Kostüme: Frank Fleming mit Billy Bob Thornton (Hank Grotowski), Halle Berry (Letitia Musgrove), Peter Boyle (Buck Grotowski), Heath Ledger (Sonny Grotowski), Sean Combs (Lawrence Musgrove), Mos Def (Ryrus Cooper), Coronji Calhoun (Tyrell Musgrove), Taylor Simpson (Lucille), Gabrielle Witcher (Betty), Amber Rules (Vera) |
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Plot: Die Grotowskis sind Henker in der dritten Generation . Von seinem alternden Vater (wunderbar festgefahren und widerlich: Peter Boyle) hat Hank (Billy Bob Armageddon Thornton) zudem das rassistische Denken übernommen. Sein Sohn Sonny (Heath Ritter aus Leidenschaft Ledger) allerdings tanzt aus der Reihe und freundet sich gegen den großen Widerstand seines Vaters sogar mit den schwarzen Kindern aus der Nachbarschaft an. Als Sonny bei der Hinrichtung eines Farbigen die Nerven verliert, will ihn Hank als der Familie unwürdigen Weichling aus dem Haus werfen. Sonny zeigt ihm aber überdeutlich sein anderes Denken, in dem er sich vor den Augen seines Vaters und dessen Rassismus erschießt. Doch selbst das lässt Hank zunächst beinahe kalt, da er beinahe froh ist, den widerspenstigen Sohn los zu sein. Dann kommt aber alles anders, als er es sich jemals hätte denken können: Eines nachts leistet er Hilfe und bringt einen durch einen Autounfall verletzten farbigen Jungen (Coronji Calhoun) und dessen Mutter Leticia Musgrove (Halle Password: Swordfish Berry), die auch Bedienung in seinem Stammlokal ist, ins Krankenhaus. Als der Junge stirbt, tut er widerwillig das Nötige, um der unter Schock stehenden und um ihre Existenz kämpfenden Frau erst einmal beizustehen. Durch seine guten Taten ihr gegenüber fühlt Leticia sich nach und nach zu ihm hingezogen, während bei Hank allmählich die rassistische Grundeinstellung zu bröckeln anfängt. Doch was sie nicht weiß: Hank ist der Henker ihres Mannes... Kritik: Monster's Ball (so wie die Feier in der Nacht vor einer Hinrichtung genannt wird) ist die Konfrontation zweier Welten. Auf der einen Seite steht Hank, der für seinen Job und seinen Rassismus lebt und sein Leben im Griff hat. Auf der anderen Seite Leticia, die erst ihren Mann (Cameoauftritt von Sean "Puff Daddy" Combs), dann ihren Sohn und schließlich ihr Haus verliert und zumindest um letztere mit aller Kraft kämpft. Es kommt zu einer Bindung zwischen den beiden grundverschiedenen Menschen, die auf einerseits durch Schuldgefühle und den ersten Schritt in Richtung neuen Denkens und andererseits durch Aufgabe gegenüber dem Schicksal und dem Bedürfnis nach Zuwendung und Liebe entsteht. Billy Bob Thornton und Halle Berry lassen dabei schauspielerisch die Funken sprühen und ergänzen sich als ungleiches Paar, dass langsam zueinander findet. |
Der Film
fokussiert dabei fast gänzlich das Zusammenspiel der beiden grandiosen
Hauptdarsteller, während ihre unterschiedlichen Welten, Lebenssituationen
und -einstellungen portraithaft gezeigt werden. Besonders stechen dabei
die vielen ruhigen Szenen heraus, in denen kaum gesprochen wird, man
aber förmlich die Gedanken der beiden lesen kann, die viel mehr
aussagen als alle Dialoge. Fazit: Ein eindringlicher Film, der unspektakulär die offensichtlich existente aber dementierte Kluft und Nichtakzeptanz zwischen Weiß und Schwarz in den USA aufgreift und dabei ganz auf die Kraft seiner Hauptfiguren setzt. 8 von 10 Zeichnungen in der Todeszelle |
Nikolas
Mimkes 21.07.2003 |
Leser-Kommentare: |
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Nikolas (28.07.03): @ Dominik: wusste ich gar nicht, dass Whoopie Goldberg einen oscar hat... dennoch lässt sich der politische aspekt dieser verleihung nicht abstreiten! -> du hast recht, mit dem aussehen kann einem im "heiligen wald" eigentlich alles passieren... *grins* |
Dominik (28.07.03): Whoopie Goldberg hat einen Oscar bekommen für "Ghost" (Scheiß -Film, meiner Meinung nach). Halle Berry fand ich klasse, auch wenn es im Hinblick auf den Oscar auch nie schaden kann, wenn diverse Angehörige sterben und diverse Nervenzusammenbrüche zu bewältigen sind. Von daher war es sicher egal, daß sie nun "schwarz" ist (wenn man so aussieht wie Halle berry kann man in Hollywood sogar grün sein). |
Eric Draven (27.07.03): den Oscar hat sie wohl nicht verdient..... |