Der Wixxer
Krimikomödie, Deutschland 2004, 85 Minuten, ab 12
Originaltitel: Der Wixxer; Deutschlandstart: 20.05.2004 (Falcom); Regie: Tobi Baumann; Produktion: Christian Becker, Anreas Fallscheer, Simon Happ, Oliver Kalkofe, Anita Schneider; Drehbuch: Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Oliver Welke nach der Vorlage von Edgar Wallace; Musik: Peter Thomas; Kamera: Gerhard Schirlo; Schnitt: Marco Pav D'Auria

mit Oliver Kalkofe (Chief Inspector Even Longer), Bastian Pastewka (Inspector Very Long / Rosenverkäufer), Tanja Wenzel (Jennifer Pennymarket), Anke Engelke (Doris Dubinsky), Olli Dittrich (Dieter Dubinsky), Thomas Heinze (Rather Short), Thomas Fritsch (Earl of Cockwood), Antoine Monot Jr. (Der taube Jack), Christoph Maria Herbst (Butler Hatler), Oliver Welke (Dr. Brinkmann), Lars Rudolph (Harry Smeerlap), Wolfgang Völz (Sir John), Eva Ebner (Ms. Drycunt), André Meyer (Pomeroy aka Pommi), Daniel Steiner (Fitzgerald aka Fritti)

Filmplakat
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Morgen, Dr. Brinkman. - Ah, Chief Inspector. - Und, was haben Sie rausgefunden? - Alle Tests sind noch nicht abgeschlossen, aber vieles deutet darauf hin, dass der Mönch mit diesem Laster überfahren wurde. - Verstehe. Wissen wir schon, wem der Wagen gehört? - Leider noch nicht. Aber: Der Schonbezug des Fahrersitzes ist aus peruanischem Lamafell. Ein paar von den Jungs sitzen schon im Flieger Richtung Anden. - Gute Arbeit! - Die Ermittlungen laufen an.

Plot: Londons Unterwelt ist in Aufruhr, denn einige der größten Verbrecher sind ermordet worden. Der Täter ist der mysteriöse „Wixxer“, der den Plan hat, durch Verbreitung von Angst und Schrecken Chef der Unterwelt zu werden. Sowohl die Verbrecher als auch Scotland Yard sind ratlos. Dann wird in der Nähe von Blackwhite Castle der „Mönch mit der Peitsche“ heimtückisch überfahren, wobei das ostdeutsche Touristen-Ehepaar Dieter und Doris Dubinsky (Olli Dittrich & Anke Engelke) zufällig Zeuge wird. Allerdings wird Doris kurz darauf entführt und so muss Dieter allein bei Scotland Yard über den Vorfall aussagen.
Sir John (Wolfgang Völz), der Chef von Scotland Yard, setzt seinen Mitarbeiter Chief Inspector Even Longer (Oliver Kalkofe) auf den Fall an und teilt ihm einen neuen Partner zu. Dieser heißt Very Long (Bastian Pastewka) und ist sehr engagiert, wohingegen Longer seelisch am Boden zerstört ist, denn er trauert noch um seinen alten Partner Rather Short (Thomas Heinze), der vom Wixxer vor einiger Zeit umgebracht wurde, während Longer hilflos zusehen musste. Dementsprechend ist Longer auch nicht begeistert von seinem neuen Partner, muss sich aber mit ihm arrangieren.
Beide nehmen die Spur des Wixxers beim Blackwhite Castle auf, wo sie auf den zwielichtigen Besitzer des Anwesens, den Earl of Cockwood (Thomas Fritsch), treffen, der offiziell eine Mops-Zucht betreibt. Doch Longer hegt da einen Verdacht...

Kritik: Hier spricht Dem Wixxer sein Kritiker! Und der Kritiker ist very amused!
Michael „Bully“ Herbig muss sich für seinen neuen Film warm anziehen, denn mit Der Wixxer wird endlich der Beweis erbracht, dass nicht nur er in der Lage ist, eine gute deutsche Persiflage-Komödie zu drehen. Der Wixxer ist eine richtig gelungene Krimi-Komödie, die in erster Linie die alten Edgar Wallace-Filme hemmungslos auf den Arm nimmt. In den 60er-Jahren lehrten diese Filme den Deutschen das Fürchten. Heute wirken sie aber mehr amüsant als unheimlich.
Das Drehbuch zum Wixxer stammt von Oliver Kalkofe, Oliver Welke und Bastian Pastewka und wurde von Tobi Baumann in Szene gesetzt. Der Film ist wirklich klasse und keine dumme Teenager-Komödie mit Sauf- und Fäkalhumor, sondern, wie man es von Kalkofe & Co. auch erwarten kann, sehr witzig und vor allem mit Liebe zum Detail inszeniert.

Wie auch bei Der Schuh des Manitu von „Bully“ Herbig merkt man, dass die Macher sich intensiv mit der Materie auseinander gesetzt haben und das Thema, welches sie durch den Kakao ziehen, auch selber mögen. Es scheint aber auch so, als hätten sich Kalkofe & Co. vorher etwas durch Manitus Schuh inspirieren lassen, denn einige inszenatorische Einfälle erinnern doch stark an Bullys Film, wie z.B. die Showeinlage zum Ende des Films.
Der Wixxer wirkt aber auf jeden Fall nicht, als wäre er nur mal eben so runtergespult worden, sondern es wurden Versatzstücke aus den alten Wallace-Filmen mit einer relativ guten Story verwoben und mit vielen Gags angereichert, die nicht nur die Wallace-Filme parodieren, sondern z.B. auch Matrix. Deshalb ist der Film nicht nur etwas für die Zuschauer, welche die Wallace-Filme kennen, sondern man kann auch herzhaft lachen, wenn man sich mit dieser Materie nicht so auskennt. Allerdings werden die Wallace-Kenner natürlich den größten Spaß am Film haben, denn die feinen Anspielungen werden nur sie wirklich bemerken und honorieren können. Lars Rudolph, der in seiner Rolle des Smeerlap eine herrliche Anspielung auf Klaus Kinski und dessen Wallace-Filmrollen gibt, und auch Bastian Pastewka, der stark an Eddi Arent erinnert, sind in diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben.
Die Witze und kleinen Gags des Films sind zwar häufig nicht wirklich anspruchsvoll, sondern bisweilen schon so platt, dass sie wieder gut sind, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch, denn es gibt auch viele richtig gute Lacher im Film, die von den Darstellern, allen voran Bastian Pastewka, gut in Szene gesetzt werden. Außerdem gibt es eine Reihe von überraschenden und amüsanten Gastauftritten bekannter Leute aus der Fernsehwelt. Gewagt und für manche Zuschauer vielleicht zu weit gehend sind die „Hitler“-Gags, die ich aber wirklich gut fand.
Leider wird Der Wixxer auf Grund seines unglücklich gewählten Starttermins zwischen Blockbustern wie Troja, The Day After Tomorrow und Van Helsing, vermutlich nicht so viele Zuschauer haben, wie er eigentlich verdient hätte und wird somit das Einspielergebnis von Der Schuh des Manitu bestimmt nicht schlagen können, aber er ist auf jeden Fall mindestens genauso gut, wie Bullys Film. Ich kann jedem wirklich nur empfehlen, sich den Wixxer anzuschauen!

Fazit: Der Wixxer ist eine richtig gelungene und witzige Parodie auf die alten Edgar Wallace-Filme mit vielen deutschen Stars und Liebe zum Detail inszeniert. Auch für Nicht-Kenner der Wallace-Materie ein großer Spaß. 9 von 10 alten schwarz-weißen Anwesen

Sebastian Schwarz
10.05.2004

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476 Stimmen
Schnitt: 5.1
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Filmfreak (25.07.05): Nicht mehr und nicht weniger als eine witzige, unterhaltsame Parodie auf die alten Wallaceschinken. Von mir gibt es aufgrund der tollen Inszenierung, die fast hollywoodreif ist, 7 von 10 unheimlichen Hunden mit Tonband
Ivonne (11.12.04): Also,ich fand diesen Film so interessant und unterhaltsam, daß ich nach ca. einer halben Stunde eingeschlafen bin !!!! ;-))
Michael (09.11.04): Meine hohen Erwartungen wurden entäuscht !! Da bei diesem Streifen doch die "Elite" der deutschen Komiker versammelt war und der Film nur am Anfang (10 min)gefallen konnte.... nach 5 weiteren Minuten konnte ich mir den Sch.. nicht mehr anschauen!
Julien (07.06.04): Also die Gags sind nach dem ersten Drittel ziemlich ausgelutscht. Das einzige Witzige bis zum Schluß auch von der Schauspielerleistung war der Hitlerverschnitt. Die Tanzeinlage war eher peinlich und hatte lange nicht den Drive vom Schuh. Also 4 von 10 alten Schädeln.
Wildfire (02.06.04): Sehr genialer Film! also Manitu hat mir ja ganz und garnicht gefallen, aber der WiXXer ist richtig genial. das ganze hat mich auch an die Nackte Kanone erinnert, und gerade das hat mir gefallen... also ehrlich: ein Mönch ohne Peitsche (obwohl mir da was fehlt) ist mir lieber als einen ausgegrabener Klappstuhl... 8 von 10 Klappmessern im Irak
Eric Draven (29.05.04): Habe mehr vom Film erwartet. Irgendwie waren die Witze vom Prinzip her ständig das selbe...Wortspiele, Namensgags....hat mich doch sehr an Die nackte Kanone erinnert. Trotzdem: ein paar gute Lacher sind dabei.
6 von 10 Ärschen mit Ohren

Gero (25.05.04): Sehr lustig, sehr schön. Aber eben mitunter etwas zotig kakofesk / welkesk -- lies: die Szenen mit Oliver Welke sind mitunter etwas sieben-tage-sieben-köpfe-esk.
Genug der "esk"erei: Eine überaus gelungene Genre-Parodie, aber ich kann mich der einhelligen Meinung nicht anschließen, er sei besser als "Manitu": Dazu wird zu viel auf die Karikatur gesetzt und zu wenig auf nicht-vorhersehbare Witze. OK, wer nicht auf das "Rumgetucke" von Bully & Co. steht und dafuer lieber derb-anzügliche Sprüche von Oliver Kalkofe mag -- bitte sehr.

Insgesamt: 8 von 10 e bissele korkenden Weinen

Florian (24.05.04): Ich fande, dass der Film zum Ende hin zunehmend zäher wurde. Irgendwie läuft er da von der Perisflage, die am Anfang wirklich gut gelungen ist, zu stark in einen Realfilm hinein. Besonders die beiden Kommissare, die ja am Anfang wirklich sehr lustig eingeführt wurden konnten ihr Niveau nicht so recht halten. Die Auto-Szene von Kalkofe am Anfang, wenn auch wirklich gut, war dann auch schon das Highlight. Einzig die Figur des "Hutler", oder wie er hiess, wurde zum Ende hin immer besser ("Wir hoben noch grooßes voor."). Alles im allen fand ich, dass ab der zweiten Hälfte den Machern irgendwie die Zeit, das Geld oder einfach die Lust gefehlt hat. Mehr als 5 von 10 nervenden Rosenverkäufern gibts von mir nicht.
Wunne (23.05.04): Lustiger Film, meiner Meinung nach in der Tat erheblich besser als der olle Manitu-Schuh! Deutsche Comedy, verzeih, was ich immer über dich gesacht hab... 9 von 10 Mönche mit der Peitsche
Ralf (22.05.04): Bin positiv überrascht, obwohl ich hohe Erwartungen an den Film hatte. Besonders hervorzuheben ist, dass die Story nicht auf der Strecke geblieben ist. Ansonsten gewohnt guter Kalkofe-Humor ! Etwas enttäuscht war ich allerdings von Oliver Welke. Irgendwie war er zu Zeiten des Frühstyxradios wesentlich witziger, aber egal.
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