Boogeyman - Der schwarze Mann
Horror/Thriller, USA/Neuseeland/Deutschland 2005, 89 Minuten, ab 16
Originaltitel: Boogeyman; Deutschlandstart: 17.03.2005 (UIP); Regie: Stephen T. Kay; Produktion: Daniel Carrillo, Sam Raimi u.a.; Drehbuch: Eric Kripke, Juliet Snowden, Stiles White; Musik: Joseph LoDuca; Kamera: Bobby Bukowski; Schnitt: John Axelrad

mit Barry Watson (Tim Jensen), Emily Deschanel (Kate), Skye McCole Bartusiak (Franny), Lucy Lawless (Mary Jensen), Tory Mussett (Jessica), Robyn Malcolm (Katie), Charles Mesure (Mr. Jensen), Jonah Christopher Duff (der junge Tim), Louise Wallace (Jessicas Mutter), Michael Saccente (Jessicas Vater), Philip Gordon (Onkel Mike), Ivan Kemp (Alter Mann), Caden St. Clair (Kind), Andrew Glover (The Boogeyman)

Filmplakat
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Offizielle Website (UIP )
Trailer (UIP )
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Ich möchte dir helfen. - Das kannst du nicht. Du kannst nur dir selbst helfen. - Tim und die kleine Franny.

Plot: Jedes kleine Kind hat wohl Angst vor Monstern im Dunkeln, die sich vorm Einschlafen unter dem Bett, in merkwürdigen Schatten oder besonders gern in der dunklen Schrank-Kammer verstecken, deren Tür immer einen unangenehmen Spalt breit aufsteht.
So auch der kleine Tim (Jonah Christopher Duff). Doch als sein Vater ihn davon überzeugen will, dass da nichts ist, wovor er sich fürchten müsste, kommt ein großes, schwarzes Etwas aus dem Schrank geschossen und reißt ihn in die Dunkelheit.
15 Jahre später hat Tim (Barry Watson) das traumatische Ereignis immer noch nicht überwunden und eine ausgeprägte Angst vor der Dunkelheit entwickelt, sehr zum Leidwesen seiner Freundin Jessica (Tory Musset). Als seine Mutter (Lucy Lawless – Xena) stirbt, beschließt Tim, für eine Nacht in sein altes Elternhaus zurückzukehren, um mit der Vergangenheit aufzuräumen und sich seinen Ängsten zu stellen. Und das bedeutet, sich dem Boogeyman zu stellen, der für alle anderen nur eine Gruselgeschichte aus Kindertagen ist. Doch Tim weiß, dass es weit mehr ist als nur eine Geschichte...

Kritik: Gibt es eine Hochkonjunktur an Genre-Filmen, gibt es auch immer ein paar Wellenreiter und Mitschwimmer, die unter anderen Umständen wohl nie das Licht der Leinwand erblickt hätten. Boogeyman ist so ein Fall. Denn was Stephen Kay (Get Carter) hier fabriziert hat, ist einfallsloser 08/15-Horror, für den der Inbegriff der Angst, nämlich der Boogeyman (der schwarze Mann) herhalten muss. Den hatte 1978 John Carpenter mit der Figur des Michael Myers geschaffen, der seitdem oft kopiert und selten erreicht wurde.

Gut, der Film hat seine Momente: So ist es ein schöner Effekt, als das Monster zu Beginn aus dem Kleiderschrank schießt oder wenn man es zwischendurch kurz die Treppe heraufkommen sieht, ohne es richtig zu sehen. Das ist schon gruselig. Aber viel zu wenig und beides nur Effekthascherei.
Auch die Sequenz gen Ende, als sich Tim (Barry Watson, Tötet Mrs. Tingle) mit seiner Freundin zunächst im Motel und kurz darauf unvermittelt wieder in seinem Elternhaus befindet, hat irgendwie etwas für sich. Da wird beinahe eine Atmosphäre wie in Memento oder The Machinist kreiert. Letztendlich wie alles andere aber auch nur eine Luftblase, die lange Zeit immer vergrößert wird, um dann unspektakulär zu platzen.
So wird der Zuschauer unter anderem mit der Frage über das mysteriöse Verschwinden verschiedenster Personen, einschließlich dutzender Kinder, konfrontiert, zuletzt aber ohne jegliche Art einer zufriedenstellenden Antwort zurückgelassen. Auch der Showdown, der Kampf mit dem Monster, kommt unvermittelt und ist schneller vorbei, als dass er begonnen hätte, von den äußerst dürftigen Spezialeffekten mal abgesehen. Da war selbst das Ende von Darkness Falls noch besser gemacht.
Hätte man den Film anders konzipiert, man hätte daraus ein tiefgehendes, sehr atmosphärisches Psycho-Drama a la Identität machen können, soviel Potential bot der Stoff. So aber ist das Ergebnis nur ein weiterer halbherziger Versuch, sich im Schatten erfolgreicher Horror-Filme ein Stück vom großen Kuchen abzuschneiden.

Fazit: Plumper Versuch, mit halbherziger Fließbandware die Kinokassen zum Klingeln zu bringen. Da steckt offensichtlich noch nicht einmal Motivation oder eine gutgemeinte, aber gescheiterte Intention dahinter. Daher auch nur 3 von 10 in der Dunkelheit zum Leben erwachenden Morgenmänteln.

Nikolas Mimkes
24.03.2005

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828 Stimmen
Schnitt: 4.8
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
mary (07.09.05): boogeyman fand ich voll cool ,war auch spannend genug ,wem interessiert bei einem horrorfilm schon die story oder die handlung
Phil (22.07.05): Mir war ma Ende der Vorstellung klar, dass ich mit dem Eintrittsgeld besser ein paar Bierchen kippen hätte sollen. Meine Freunde waren begeistert, sind jedoch völlige Horror-Banausen und lassen sich von schlechten Schock-Effekten beeindrucken. Die Handlung ist Schrott und unschlüssig. Fazit: PFUI!!!
Miriamel (15.04.05): Naja, Ring fand ich selten wirklich schockierend und das zweite Ende war imo unnötig (trotz allem mag ich Happy End´s lieber und es kam bei The Ring eher störend rüber). Schlimmer fand ich da The Grudge (hauptsächlich wegen diesem Geräusch; auch hier hat es zwar ein böses Ende, aber es passt einfach besser rein). Exorzist ist ja nun kein Schocker in dem Sinne. Der einzige Film, bei dem ich wirklich nicht mehr hinsehen konnte ist bisher "The Passion". Kein Horroshocker, aber genau deswegen...
Andreas (26.03.05): Da will ich mich anschliessen, von dem Film ist wirklich jeder Zentimeter überflüssig und so banal wie ein Nachrichtenbericht über Terroranschläge im Irak. Ausserdem wurde kräftig bei Klassikern wie Candyman´s Fluch abgekupfert. Es will einfach keine richtige Spannung oder Atmosphäre aufkommen, stattdessen gibt es Schockeffekte im Holzhammer-Stil. Man hätte aus dem Thema mehr machen können und müssen, aber hier wird nur einmal mehr gezeigt wie es nicht geht.
Sebastian (24.03.05): Boah, war das schlecht!
Hat eigentlich irgendeiner der Verantwortlichen vor dem Dreh mal das Drehbuch gelesen oder über den Sinn der Handlung nachgedacht? Wenn man das Ergebnis sieht, kommt man zu dem Schluß, dass sie das bestimmt nicht gemacht haben! Und was war das für ne Story? Wenn man von Story sprechen kann!
Wenn das Ganze wenigstens noch spannend gewesen wäre, wie es sich für einen Horrorfilm gehört, hätte man Vieles verzeihen können! Aber der Film plätscherte nur so vor sich hin, war mega langweilig und teilweise sogar lächerlich! So fand ich auch die von Nikolas erwähnte Sequenz "Motel-Elternhaus" einfach doof und lächerlich! Und dann waren da noch die schlechten Dialoge, die dem Ganzen die Krone aufgesetzt haben! Ganz übel! Boogeyman ist echt schlecht und mir nur knappe 3 von 10 vermissten Kindern wert!

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