Originaltitel: King Kong; Deutschlandstart: 14.12.2005 (UIP); Regie: Peter Jackson; Produktion: Jan Blenkin, Carolynne Cunningham u.a.; Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson nach der Vorlage von Merian C. Cooper und Edgar Wallace; Musik: James Newton Howard, Mel Wesson; Kamera: Andrew Lesnie; Schnitt: Jamie Selkirk mit Naomi Watts (Ann Darrow), Jack Black (Carl Denham), Adrien Brody (Jack Driscoll), Thomas Kretschmann (Captain Englehorn), Colin Hanks (Preston), Andy Serkis (Kong/Lumpy), Evan Parke (Hayes), Jamie Bell (Jimmy), Lobo Chan (Choy), John Sumner (Herb), Craig Hall (Mike), Kyle Chandler (Bruce Baxter), Mark Hadlow (Harry), Geraldine Brophy (Maude), David Denis (Taps) u.a. |
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Plot:
Da sein Filmprojekt durch die Absage der Hauptdarstellerin und den Rückzug
der Sponsoren vor dem Aus steht, greift Carl Denham (Jack Black) zu
einer drastischen Maßnahme: Innerhalb einer Stunde sollen sich Cast
und Crew auf dem ohne das Wissen des Filmstudios gecharterten Schiff
befinden, damit man mit allem nötigen Equipment einfach auslaufen und
den Film auf einer weit entfernten und der Welt unbekannten Insel abdrehen
kann. Denn mit einem fertigen Film in der Hand, so glaubt Carl, müsste
er seinen Kopf noch einmal aus der Schlinge ziehen können. Kritik:
Das Remake von King Kong stellt das
langersehnte Traumprojekt vieler Regisseure dar, das jedoch erst den
Erfolg der Herr der Ringe Trilogie abwarten musste, um nun
unter der Regie von Peter Jackson das Licht der Leinwand zu erblicken.
Der konnte sich durch seinen Erfolg nun aussuchen, an welchem Projekt
er als nächstes arbeiten wollte. Eigentlich war eine Neuverfilmung schon
1997 von Universal geplant, was aber wegen des Misserfolgs von Roland
Emmerichs Godzilla wieder
auf Eis gelegt wurde. Selbst der große Steven Spielberg hatte es in
dem tricktechnisch revolutionären Jurassic Park 1994 mit Jeff
Goldblums Kommentar "was haben die hier zu bieten, King Kong?" bei einer
kleinen Referenz belassen. |
Aber
irgendwo musste ja auch die derzeitige Weihnachtsstimmung bedient werden.
Für das Remake und die Hommage an das Stop-Motion-Original von
1933 hat sich Jackson wirklich ins Zeug gelegt, erwachen hier nicht
nur die 30er Jahre wieder zu neuem Leben, sondern kommen wirklich alle
Schlüsselszenen des Originalfilms auch hier vor und wirken dabei so
originalgetreu, als wäre es derselbe Film, nur eben größer, in Breitbild
und in Farbe. Nur eben alles drei mal so lang. Fazit: Würdige Hommage an das unvergleichliche Original von 1933 und durchaus unterhaltsamer Weihnachtsblockbuster, der jedoch daran krankt, mit den besonderen zeitlichen Dimensionen der Herr der Ringe-Trilogie mithalten zu müssen. Für Peter Jackson scheint es nach seiner Rückkehr aus Mittelerde nicht mehr möglich zu sein, Filme unter drei Stunden zu machen. Und daher will trotz viel Affentheaters keine wirkliche Bärenstimmung aufkommen. Wenn man dann noch einen weiteren Punkt für unnötigen Kitsch abzieht, bleiben knappe 8 von 10 gefangengenommene Götter in der neuen Welt. |
Nikolas
Mimkes 19.12.2005 |
Leser-Kommentare: |
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michi (08.04.06): yo,also ich muss sagen dass mir king kong sehr gut gefallen hat.und die Action szenen mit den dinos waren auch toll ich mageben sowas.obwohl ich finde das sie den V-rex(ja V-rex nich T-rex,so sieht kein T-rex aus)ein bissel zu schwach dar gestelt haben ich mein 2 oder 3 gegen 1 und er hat nur ein kratzer an der brust aber insgesamt is der film echt richtig fett.obwohl es ziemlich lang dauert bis die da endlich auf die insel kommen. also.....8 von 10 Dollar für den film |
Jochen Glück (11.01.06): Sorry, hab im Beitrag unten vergessen, meinen Namen einzugeben. Weiß nicht, woher das "John Doe kommt". Bitte um Entschuldigung. MfG Jochen Glück |
John Doe (11.01.06): @ Olaf: Zunächst einmal: Danke für deine konstruktive Kritik, die sich auf eine sinnvolle Argumentation stützt. Dennoch kann ich dir nicht vollkommen zustimmen und möchte daher meine Standpunkt in Bezug auf Realitätsnähe noch einmal erläutern. Du nennst die Plausibilität des Films als Kritikpunkt, stellst dem jedoch die Realitätsnähe als nicht notwendig entgegen. Hier zu möchte ich gerne folgendes anmerken: Das Wahrscheinlichste liegt definitionsgemäß am nächsten an der Realität. Grundsätzlich gilt das Wahrscheinlichste auch als das Plausibelste. Somit ist das plausibelste Ereignis auch das Realität-nächste, was deine Aussage hierzu entkräftet. Außerdem bist du der Ansicht, dass die Entfernung von der Wirklichkeit grundlegend für das Genre sei und das Unwahrscheinliche von unweigerlicher Relevanz für die Spannung sei. In beiden Punkten kann ich dir nicht vollkommen zustimmen. Ich bin zwar, wie du, der Ansicht, dass Fantasy-Filme und ihrer Grundthematik nicht auf die wissenschaftliche Realität Rücksicht nehmen können - dies steht im Widerspruch mit dem Genre an sich und in diesem Fall könnte kein Film über King Kong gedreht werden, da King Kong nicht existiert. Das grundlegende Thema des Films muss und darf folglich fiktionell sein. Ich bemängele lediglich die weite Entfernung von elementaren, allgemeingültigen Fakten, welche auch das Fantasy-Genre nicht entschuldigt. Zum Beispiel gilt prinzipiell: Wenn Menschen eine mehrere dutzend Meter tiefe Schlucht hinunterfallen sind sie entweder tot oder zumindest schwer verletzt. Ebenso ist es ausgeschlossen, dass ein Heranwachsender, der noch nie eine Waffe in der Hand hatte mehrere Fußball-große Spinnen vom Körper eines zappelnden Menschen herunterschießt, ohne letzteren zu verletzen. Dies waren nur zwei Beispiele aus "King Kong", ich könnte noch weitere geben. Zum Punkt der Wahrscheinlichkeit und Spannung: Die Menge an wahrscheinlichen Ereignissen ist oftmals auch im Verhältnis zur Menge der unwahrscheinlichen Ereignisse relativ groß. Somit hat der Autor des Drehbuches die Wahl zwischen meist vielerei Ereignissen mit verhältnismäßig hoher Wahrscheinlickeit. Auch wenn der Anteil am sicheren Ereignis (100%) zum größeren Teil meist durch die Menge der unwahrscheinlichen Ereignisse gebildet wird, so bleibt in den meisten Fällen dennoch genügend Optionen für die Wahl eines wahrscheinlichen Ereignisses als eintretendes, ohne dass der Zuschauer letzteres vorhersehen kann. Im übrigen muss dazu gesagt werden, dass "King Kong" trotz einer minimalen Wahrscheinlichkeit seiner Wendungen wesentlich eher vorhersehbar als spannend genannt werden muss. Ich hoffe ich habe hiermit anschaulich deutlich gemacht, weshalb ich den Film in diesen Punkten als äußerst negativ beurteile. Mit freundlichen Grüßen, Jochen Glück |
Olaf (10.01.06): @Jochen: Ich muss hier trotzdem mal ein wenig den Chris unterstützen, da deine Kritik IMO ein wenig ins Leere zielt. Die von dir bemängelte Entfernung zur Realität ist nunmal genreimmanent. Es ist nunmal ein fiktionaler Stoff und es ist Fantasy. Somit ist nicht die fehlende Realität das Problem (Wenn man es realistisch haben will, geht dann ja nur noch der Dokumentarfilm.) sondern allerhöchstens fehlende Plausibilität. Aber gerade das Spiel mit den Wahrscheinlichkeiten und vor allem dem Unwahrscheinlichen ist ein zentraler Bestandteil jedes Actionfilms. Ohne das mögliche Eintreten des Unwahrscheinlichen entsteht keine Spannung. Und somit hat Chris dann auch wieder Recht, wenn er sinngemäß sagt "Realität ist langweilig." (Obwohl ich das selbst so nicht sagen würde.) Allerdings sind wir uns darin einig, dass natürlich jeder das Recht hat, etwas an einem Film zu kritisieren, dass er selbst nicht besser machen könnte. Dann wäre jede Kritik an Konsumgütern, Politik oder Dienstleistungen plötzlich verboten. |
Jochen Glück (10.01.06): An Chris: Die Kritik an meiner Kritik ist leider unqualifiziert und entbehrt jeder Argumentation. Du (ich nehme an, das du ist hier üblich) gehst nicht die von mir angesprochene Problematik ein und dein Widerspruch mir gegenüber sagt lediglich aus, dass ein Film übertrieben sein müsse, um nicht zu langweilen. Dies spiegelt meiner Ansicht nach sehr deutlich einen enormen Hang zu überzogener Effekthascherei beim Filmpublikum von heute wider. Ein wahrlich gutes Werk sollte jedoch durch ebenso durch Inhalt und Dialoge überzeugen. Da sich King Kong freilich auf Popcorn-Kino reduzieren lässt, erwarte ich selbstverständlich keine tiefen psychologischen Aspekte oder eine Behandlung von komplexen Problematiken auf hohem Niveau. Dennoch bin ich der Ansicht, dass eine gewisse sprachliche und inhaltliche Basis vorhanden sein sollte. "King Kong" wird dem jedoch nicht gerecht. Zu deiner Aussage "hey es ist ein film" gibt es lediglich zu sagen, dass eine filmische Darstellung einer bestimmten Thematik keine Präsentation von absolutem Unsinn rechtfertigt. Für besonders unpassend halte ich auch deine letzte Bemerkung: Leute, die Kritik an einem Film übten hätten ihn doch auch nicht besser gemacht. Hierzu ist zu sagen: Nein, ich hätte den Film bestimmt nicht besser gemacht, aber ich maße mir auch nicht an, solch einen Film zu drehen und ihn einem Millionenpublikum vorzusetzen. Wer der Ansicht ist, Kritik dürfe nur von Leuten ausgeübt werden, die es selbst besser können, hat das wirtschaftliche Prinzip der Spezialisierung nicht verstanden: Jeder tut das, was er am besten kann, dies sollte dann allerdings auch ein gewisses qualitatives Niveau erreichen. Ein anschauliches Beispiel: Jeder würde über einen Defekt bei einem neu gekauftem Computer schimpfen, auch wenn er selbst keinen Computer bauen kann. Ein PC ist jedoch genauso eine Konsumware wie ein Film. Beste Grüße, Jochen Glück |
Chris (07.01.06): jochen da bin ich völlig anderer meinung!! klar der film ist nicht perfekt und wurde manchmal etwas übertrieben dargestellt so wie die kannibalen die aussehen wie zombies,oder der brontosauros herde,oder den t-rex kampf aber hey es ist ein film,einbisschen fantasie muss man schon haben,ist doch langweilig wenn der film komplett realistisch ist,dann macht der film ja auch kein spass,einbisschen übertrieben und unrealistisch muss er sein!! es nervt mich wenn leute soviel an einem film zu nörgeln haben sollen sie sich doch an dem film erfreuen und nicht rummeckern,besser gemacht hätten sie den film bestimmt nicht! |
Jochen Glück (06.01.06): Grundsätzlich ist zu sagen: Der Film ist eine Katastrophe! Nach einer einschläfernden Exposition und 80 Minuten Langeweile bekommt der leidende Zuschauer endlich den 8-Meter-Affen zu sehen, welcher zwar ohne Zweifel gut animiert aber dennoch grotesk personifiziert war. Die Mischung aus einem cholerischen Charakter und überzogen pathetischer Melancholie erinnert vielmehr an eine Allegorie für die Wetterlaunen aus Roland Emmerichs Filmdebakel "The Day After Tommorrow" als an ein evolutionär geschaffenes, natürliches Wesen. Die in Hollywood übliche Entfernung von der Realität wird selbstverständlich eingehalten und besonders deutlich, als die Jack und die anderen US-Helden eine Dinosaurier-Massenpanik ebenso überleben wie den Sturz in eine Urzeitschlucht und die Maschinengewehr-Übungen eines heranwachsenden Möchtegern-Helden. Ein Sturmangriff von Riesenkakerlaken macht nur geringfügige Probleme, ebenso wie unzählige andere Situationen welche nach humanmedizinisch bewiesenen Erkenntnissen zum sofortigen Tode führen würden. Wohl wären die Filmhelden schon zwanzig mal gestorben und leben [leider] immer noch. Siebzehn Abenteuerer finden zwar ihre letzte Ruhe auf "Skull-Island", der Rest jedoch lässt sich nicht davon abhalten, den Riesenaffen auf logistisch ungeklärte Weise nach New York zu schaffen. Daraus resultiert schlussendlich ein ungezähmter Vandalismus, welcher zu einer schwer abzuschätzenden finanziellen Mehrbelastungen für die Versicherungen führt. Am Schluss muss auch der Riesenprimat dran glauben und somit findet auch das 3,117-stündige Trauerspiel sein Ende. Fazit: Max Frisch sagte, "Die Natur kenntkeine Katastrophen" - Peter Jackson hingegen hat eine erschaffen, um die Kinozuschauer damit zu quälen. |
Sandra (02.01.06): Ups! Wertung vergessen: Ich gebe ebenfalls 8 von 10 "Helden" ohne Bierbauch ;-) |
Sandra (02.01.06): Das Meiste wurde schon gesagt. Naomi Watts war spitzenklasse. Die Beziehung zwischen Kong und Ann ist wunderschön, gefühlvoll und anrührend, bisweilen auch kitschig aber mich hat´s in dem Fall nicht gestört. Jack Black hat mich sehr beeindruckt als fanatischer "Ich-drehe-meinen-Film-komme-was-da-wolle" besessener Regisseur mit teilweise irrem Blick - genial. Die Dino-Sequenzen waren in der Tat um ein Vielfaches zu lang und zum stupiden Action Publikum muß ich einfach loswerden, dass ich eben dieses hinter mir sitzen hatte: Haben blöde den ganzen Film kommentiert und Affengeräusche nachgemacht - noch Fragen? Ann lernt das Biest trotz seiner "Andersartigkeit" lieben, weil es im Endeffekt durchaus menschlicher ist als der Mensch selbst. "Schönheit hat das Biest zerstört" heißt es im letzten Satz - obwohl ich eher sagen würde das es die Liebe zu Ann war, die das Biest zerstört hat. Und wie bezeichnend für die Ignoranz der Menschen der sinngemäße Satz: "Das war doch bloß ein dummes Tier, das hat gar nichts gewußt!" Böse Zungen würden jetzt sagen: Genauso wie die "Zuschauer", die hinter mir saßen ;-) Denn diese werden leider nicht die einzigen sein, die nicht zu begreifen scheinen, dass "King Kong" kein Action-Film ist, sondern ein Film über die Liebe. @Nicolas: Zu HDR und dem lidlosen Auge kann ich nur Freud/Data zitieren: "Manchmal ist eine Zigarre nur eine Zigarre" - und ein sehr großer Gorilla ... nur ein sehr großer Gorilla ;-) |
mary (23.12.05): hanse,ich hoffe sehr darauf das eine extented edition von king kong raus kommt,da waren nämlich sehr viele szenen die sie im kino rausgeschnittenen haben,z.b.wo die männer am see sitzen und hinter ihnen im wasser was zugeschwommen kommt,dann wo ann,carl&co auf der insel drehen und ann schreien soll,und king kong dann brüllt,kamm auch nicht vor und viele andere spannende szenen,so wie ich aber gehört habe kommt die mit sicherheit dann noch raus!!! *zum glück!! |
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