Plot:
Dan Mahowny (Philipp Semour Hoffman) ist kanadischer Bankangestellter
mit Spielleidenschaft. Doch wo das Glücksspiel für die einen
nur ein Spiel und für andere eine Gewohnheit ist, gehört Mahowny
zu den Besessenen. Jedoch unterscheidet ihn eine Kleinigkeit von allen
anderen krankhaften Spielern:
Er hat über seine Position in der Bank Zugang zu Millionen.
Zunächst lässt er sich nur geringfügig zur Veruntreuung
des ihm anvertrauten Geldes hinreißen, doch dann wird seine Obsession
immer stärker.
Hin- und hergerissen zwischen dem Spielermekka Las Vegas und Atlanta
City wird der Casino-Chef Victor Foss (John Hurt) auf ihn aufmerksam,
der fortan alles dransetzt, um ihn an sein Casino zu binden.
Während sich Mahowny immer weiter in den Strudel seiner Gewinnsucht
begibt und dabei von dem Gedanken überzeugt ist, in dem scheinbar
auf Glück basierenden Spiel ein durchschaubares System zu entdecken,
zieht sich in der Bank die Schlinge immer weiter um ihn zu. Denn dort
kommt man seinem Trickbetrug langsam aber sicher auf die Schliche. Doch
so kurz vor seinem Ziel kann Mahowny nicht aufgeben...
Kritik:
Owning Mahowny basiert auf der wahren Geschichte des größten
Ein-Mann-Bank-Betruges in der Geschichte Kanadas.
Brillant verkörpert wird Mahowny von Philipp Seymour Hoffman, der
ähnlich wie Viggo Mortensen (Aragorn in Der
Herr der Ringe) in Hollywood dem Fluch des ewigen Nebendarstellers
erlegen ist. Das „brillant“ könnte man im Prinzip auch
weglassen, denn egal, was Hoffman auch spielt, er ist einfach immer
klasse, was er zuletzt in 25 Stunden
und Cold Mountain unter Beweis stellte. Und ob er nun einen
Priester mit zölibatären Problemen oder einen verklemmt-besessenen
Bankangestellten spielt, die Rollen wirken ihm stets wie auf den Leib
geschneidert.
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Allerdings
verhält es sich mit diesem Film ähnlich wie mit
Monster: Der Film selbst
hat Schwierigkeiten, mit der Leistung seines Hauptdarstellers mitzuhalten.
Mahowny gegenüber steht Victor Foss, ein eiskalter, unerbittlicher
Geschäftsmann, der von dem manischen Spieler ebenso besessen ist
wie der von seiner Spielleidenschaft. Ihm verleiht John Hurt unangenehme
Tiefe, der als erstes Opfer in Alien „unsterblich“
wurde und zuletzt als alternder Professor Bruttenholm in Hellboy
zu sehen war.
In einer Nebenrolle sticht auch Chris Collins als Casino-Angestellter
Bernie hervor. Per Zufall macht er Mahownys Bekanntschaft und gewinnt
dessen Sympathie, woraufhin er im Zuge von Foss’ Profitgier zu
dessen persönlichen Assistenten gemacht wird. Während Mahowny
die tragische Figur darstellt, entwickelt er sich aber zum einzigen
wirklichen Sympathieträger des Films, da er sich nicht korrumpieren
lässt und versucht, Mahowny vor seinem Schicksal zu bewahren.
Einzig und allein Minnie Driver (Good Will Hunting) verblasst
gänzlich in ihrer Rolle als Mahownys Freundin. Wo Kolleginnen wie
Cameron Diaz in Being
John Malkovich und natürlich Chalize Theron in Monster
erfolgreich Mut zu Hässlichkeit bewiesen, geht Driver einfach nur
unter. In einem Film, der fast ausschließlich seinen Hauptdarsteller
fokussiert, füllt sie nur eine beinahe unbedeutende Nebenrolle
und ist dabei in ihrer Maske kaum noch wiederzuerkennen. In Hinblick
auf den Oscar ist das ja manchmal ganz zweckdienlich, aber in diesem
Fall hat sie sich ganz klar den falschen Film dafür ausgesucht,
wenn man davon absieht, dass sie auch ihr schauspielerisches Potential
gar nicht entfalten kann.
Fazit: Für
alle "Philipp Seymour Hoffman"–Fans ein Muss, denn der
zeigt ein weiteres Mal, dass er wirklich alles spielen kann. Für
alle anderen sicher immer noch ein interessanter Film, aber mehr auch
nicht. 6 von 10 finanziellen Problemen.
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